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ALLES SCHEIN – genug ist genug!
Liebe Brief-Freundinnen und -Freunde!
Ganz große Wünsche hab ich an dieses Neue Jahr, an mich selbst, an die Welt und auch an Euch! Ganz große Pläne und Erwartungen! Ich will in diesem Jahr nicht mehr so viele Worte machen, lieber mehr Bilder, mehr Musik – mehr bewegen, mehr erreichen. Drum geht’s gleich los mit ALLES SCHEIN, meinem zweiten Original Song und dem dazugehörigen Video, das frisch gebacken aus dem Schneideraum kommt. Danke an alle, die daran mitgewirkt haben, besonders meinem ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH und meiner Tochter Lili für ihre Stimme, ihren Rat und die Videos in Palästina; Rebekka und den Kindern der Liederbande aus Trostberg, natürlich Florian im realistic sound studio für den Sound, Anna für die Kamera und ganz besonders Lena für den sensiblen Videoschnitt.
Ich freue mich sehr über Kommentare im Gästebuch – hier oben links oder direkt auf YouTube! Wenn Ihr es auch noch auf allen Kanälen teilt, kommt was in Bewegung.
P.S.: Wenn Du auch findest, genug ist genug mit dieser gottverdammten Besatzung, und dass alle Menschen unter gleichen Rechten leben sollten, und dass Gewalt nie nie nie ein Mittel sein darf, dann engagiere Dich wenigstens mit ein paar Klicks beim Bündnis BIB zur Beendigung der israelischen Besatzung :
– folge dem BIB Blog
– unterschreibe die Petition für die Anerkennung Palästinas
– folge und schenke uns Likes auf Facebook und Twitter
Und wenn Du wirklich, wirklich mutig bist, dann investiere auch noch Dein Geld in BIB. Mehr Geld = mehr Engagement, mehr Bewegung, mehr Ergebnisse. Das schaffen wir, gemeinsam.
Heute Abend: Ein Zeichen gegen gestern
Mensch, da hat doch glatt der Münchner Stadtrat letzten Mittwoch beschlossen, dass keine städtischen Räume mehr für Veranstaltungen hergegeben werden dürfen, die in irgend einer Weise mit der Boykottbewegung BDS assoziiert werden. BDS?? Boykott, De-Investitionen, Sanktionen? Nie gehört?? Diese gewaltfreie Bewegung, die sich die Palästinenser bei den Südafrikanern abgeschaut haben? Die Grundidee dahinter ist: Kauft bitte keine israelischen Produkte – schon gar nicht aus den Siedlungen – solange nicht dieser schreckliche Zustand der Besatzung aufgehoben ist und Palästinenser frei und selbstbestimmt sind. Ist doch klar, oder? Wir stecken doch alle nicht unser Geld in Dinge, die wir nicht gut finden, oder? Jedenfalls nicht wissentlich. Ich zum Beispiel kaufe selten Fleisch, und wenn, dann möglichst von meinen Biobauern-Freunden und niemals aus Massentierhaltung. Ich bin also eine Boykotteurin der Fleischindustrie und dazu stehe auch.
Hier in Deutschland wird BDS, diese gewaltfreie zivilgesellschaftliche Bewegung, gerne als antisemitisch eingestuft. Dabei merken die gar nicht, wie sehr sie dem Kampf gegen echten Antisemitismus schaden, indem sie behaupten, dieser Boykottaufruf sei gleichzusetzen mit dem rassistischen Dreck der Nazis „Kauf nicht bei Juden!“. Bullshit! Nazis wollten Juden vernichten, das haben sie auch millionenfach getan. Dies gehört zu den größten Katastrophen des vergangenen Jahrhunderts.
Menschen, die ihr Geld nicht in israelische Produkte investieren, wollen Freiheit und Gerechtigkeit für Palästinenser, bestenfalls einen palästinensischen Staat, der irgendwie gleichberechtigt neben einem israelischen existiert. Das ist doch nicht so schwer zu begreifen, oder?
Nun bin ich selbst keine BDS-Aktivistin. Also ich stelle mich nicht auf die Straße und werbe nicht für BDS und sammle auch keine Unterschriften gegen israelische Produkte. Ich sammle gerade Unterschriften für eine Petition an Angela Merkel. Die spricht nämlich immer von einer Zwei-Staaten-Lösung, von der ohnehin jeder weiß, dass sie auf dem Boden der Tatsachen nicht mehr stattfinden kann. Aber gesetzt den Fall, man würde Palästina als Staat anerkennen, so wie das die UNO bereits vor fünf Jahren getan hat, dann wären doch zumindest formal die Voraussetzungen gegeben, dass zwei Staaten auf ein und dem selben Territorium de jure existierten. Die müssten sich irgendwie einigen darüber, wie ihre Staatsbürger dort gleichberechtigt und friedlich miteinander oder nebeneinander leben. Aber eben leben – nicht sterben. Nicht bedrohen und beschießen und einsperren und hinter Mauern verbannen. Wird mal Zeit, dass die kapieren, dass das die einzige Chance für Israel ist, auf Dauer in Sicherheit zu leben und überhaupt zu existieren. Und dazu kann Deutschland einen Beitrag leisten, indem es politischen Druck auf Israel ausübt und klar macht: Israel, Du bist unser Freund und wir haben Dich längst anerkannt. Aber da gibt es auch noch die Palästinenser, die werden auch nicht weniger (selbst wenn Ihr Euch das erhofft), sondern eher mehr. Daher erkennen wir deren Staat erstmal an und helfen Euch dann gerne (wenn Ihr das möchtet), miteinander klar zu kommen.
In anderen Worten: Bitte unterschreibe die Petition, die wir, also das Bündnis für die Beendigung der israelischen Besatzung BIB, diese Woche gestartet haben, und teile sie in Deinem Freundeskreis!
Noch ein Wort zum Beschluss des Stadtrats: Die Vorgänge in München sind in jeder Hinsicht empörend. Man muss nicht alle Details kennen; doch auch nach der Beurteilung einer Juristin wird klar: Es geht weder um BDS noch um Antisemitismus. Es geht einzig allein darum, jegliche Kritik an israelischer Besatzungspolitik nicht zuzulassen, und das verstößt gegen unsere demokratischen Grundrechte.
Ihr Münchner Stadträte, Ihr lasst Euch erzählen, Israelkritik und BDS sei antisemitisch und es drohe schon ein zweiter Holocaust in Deutschland?! Ist es in Euren Augen wirklich nicht OK, darauf zu pochen, was die Welt schon längst weiß: Besatzung ist falsch und schädlich, Siedlungen auf gestohlenem Land bauen ist völkerrechtswidrig, Kinder verhaften und einsperren ist verboten! Glaubt Ihr, Ihr dürft das nicht aussprechen, weil die Eltern oder Großeltern Eurer israelischen Freunde von Euren Eltern oder Großeltern verfolgt und ermordet wurden? Ist es das, was Ihr glaubt? Leute, wacht auf: Diese Schuld ist nicht durch Wegsehen wieder gut zu machen. Und auch durch sonst nichts. Diese Schuld, die Eure Eltern und Großeltern auf sich geladen haben, ist eine Katastrophe, die aus unserer gemeinsamen Geschichte durch gar nichts rückgängig oder ungeschehen zu machen ist. Sie ist prägend und nimmt uns alle in die Verantwortung. Diese Verantwortung hat im deutschen Sprachschatz einen guten Ausdruck gefunden: NIE WIEDER! Dieses „Nie wieder“ muss unser aller Maxime sein, wenn es um Rassismus und Verletzung von Menschenrechten geht, mit wem auch immer wir als Deutsche in Beziehung stehen, egal wann und wo und in welchem Ausmaß. Und genau darum müssen wir unsere Freunde vor Rassismus und Menschenrechtsverletzungen warnen, auch wenn deren Verbrechen nicht vergleichbar sind mit denen der Nazis, weil gar nichts vergleichbar ist mit der Vernichtung der europäischen Juden.
Wenn Ihr, liebe Stadträte, Euch also erzählen lasst, diese ohnehin kleine Gruppe aufrechter KämpferInnen gegen die israelische Besatzungspolitik würde einen zweiten Holocaust herauf beschwören, dann seid Ihr es, die die Erinnerung an den Holocaust und seiner Opfer in den Dreck zieht und verharmlost. Ihr seid doch Demokraten, Humanisten! Habt Ihr vergessen, dass Meinungsfreiheit als höchstes Gut dazu gehört? Lest Euch mal durch, was die Humanistische Union Deutschlands dazu sagt.
Dass die Münchner Presse nicht ein Wort zu diesem Stadtratsbeschluss gedruckt hat, spricht Bände.
Soviel dazu.
Ansonsten freue ich mich über Deinen Besuch bei einer der beiden kommenden Vorstellungen JIDDISCHE WEIHNACHT am heutigen 3. Adventssonntag, dem 17.12. um 17 Uhr, und am Donnerstag, 21.12. um 20 Uhr im Theater Blaue Maus in München. HIER gibt es mehr Infos zum Programm und sogar ein kleines Video aus einem BR-Beitrag von vor ein paar Jahren.
Zum Schluss noch ein Zitat meines Großvaters Julius, dem die JIDDISCHE WEIHNACHT gewidmet ist, hier gelesen vom wunderbaren Martin Umbach. Zugegeben, ich habe GroßvaterJulius die Worte in den Mund gelegt… aber vielleicht hat er sie mir zuvor schon ins Herz gezaubert?
Dir und Deinen Lieben (und auch allen anderen, die uns nicht so lieb haben) wünsche ich viel Licht und Wärme und Liebe in dieser dunklen Jahreszeit und ein segensreiches Neues Jahr 2018!
Herzlichst,
Neuer Song, neue Termine
Liebe Freundinnen und Freunde,
ich freue mich so, Euch meinen ersten eigenen Song präsentieren zu können: can’t fall out of love …
Live könnt Ihr uns bei einem unserer sechs kommenden Konzerte mit dem Programm JIDDISCHE WEIHNACHT hören: In Göttingen, Herdecke, Kitzingen, Seeon und zweimal in München. Alle Termine und Infos findet Ihr in meinem Kalender.
Mein nächster Workshop ‚Präsenz, Wahrnehmung, Ausstrahlung‘ findet am Samstag, den 16. Dezember ganztägig im Freien MusikZentrum München statt. Zwei Plätze sind noch frei – wer zuerst kommt… !
Und hier noch was für die ganz Flotten aus dem Bodenseeraum: Morgen, Mittwoch, den 15. November um 19:30 Uhr bin ich mit meinem Vortrag Daheim entfremdet zu Gast bei den Friedenswochen in Ravensburg. Das gesamte Programm kannst Du hier ansehen: FriedensWochen 2017
Euch allen wünsche ich einen richtig schönen Herbst ???? … und demnächst erzähle ich mal ausführlich von der ersten Israel-Palästina-Reise, die ich im Auftrag von BIB mit 15 Meinungsbildner*innen im Oktober durchgeführt habe. Bis dahin grüße ich herzlichst,
Danke, Münchner Justiz!
Dank einer einstweiligen Verfügung darf die in Jerusalem geborene Judith Bernstein, Sprecherin der Jüdisch-Palästinensischen Dialoggruppe, am 3. Oktober im Gasteig einen Vortrag über ihre Geburtsstadt halten. Zuvor hatte der Gasteig kurzfristig versucht, den Vortrag durch eine fristlose Kündigung des Mietvertrags zu verhindern. Dies wurde u.a. damit begründet, daß es sich „bei einigen der Mitveranstalter um Gruppierungen handelt, die der BDS-Kampagne zumindest nahe stehen oder diese auch unterstützen“. BDS steht für die Kampagne ‚Boycott Divestment, Sanctions‘, die fälschlicherweise immer wieder als antisemitisch diffamiert wird. Mitveranstalter des Vortrags sind das Münchner Friedensbündnis, Pax Christi, Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe, Palästina-Forum, Frauen in Schwarz (München), Salam Shalom/ Arbeitskreis Palästina-Israel, Landesarbeitsgemeinschaft Frieden und internationale Politik der LINKEN sowie das Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus.
Das Landgericht München I hob am Freitag mit einer Einstweiligen Verfügung die fristlose Kündigung des Vertrags durch den Gasteig auf. „Wir atmen auf, daß das Gericht das Grundrecht der Informationsfreiheit verteidigt hat,“ kommentierte Elfi Padovan, die private Veranstalterin des Vortrags, die Gerichtsentscheidung.
Münchnerinnen und Münchner, kommt in den Gasteig! Sowohl am 3. Oktober um 19 Uhr als auch am morgigen Samstag, den 30. September, zum Konzert mit dem syrischen Pianisten Aeham Ahmad. Amahl Khoury und ich werden Gedichte von Mahmoud Darwish dazu lesen. Lasst uns feiern mit Musik und Poesie, mit Liebe und Versöhnung, wenn morgen das jüdische neue Jahr mit dem Ende des Versöhnungstages Jom Kippur beginnt!
Wir freuen uns auf Euch!
Herzlichst,
Hurra, ich bin ein rotes Tuch!
Das Münchner Kulturreferat hat mich mit einer ganz besonderen Auszeichnung geehrt: Dem „Roten Tuch“. Wie, die Auszeichnung kennst Du noch gar nicht?! Nun, die haben auch noch nicht sehr viele Künstler erhalten, das stimmt. Daher fühle ich mich auch ganz besonders auserwählt (obwohl man für diesen Titel gar nicht jüdisch sein muss). Im Gegenteil, als Jüdin ist es in München gar nicht so leicht, in die engere Auswahl für diese Sonderehrung zu kommen. Andererseits – ich will ehrlich mit Dir sein – ist es auch gar nicht wirklich schwer, vom Münchner Rathaus (wahlweise Münchner Kulturreferat) als Rotes Tuch bezeichnet zu werden. Wenn Du Dich ein klein wenig bemühst, könnte Dir das auch gelingen – wie gesagt, Du brauchst gar nicht jüdisch zu sein und mit Kunst und Kultur brauchst Du auch nichts am Hut haben.
Du brauchst Dich nur konsequent für die Menschenrechte von Palästinensern einsetzen. Du kannst ganz bescheiden anfangen, etwa eine Petition unterschreiben, dass Gaza doch bitte nicht verrecken soll ohne Strom oder dass doch bitte minderjährige Palästinenser nicht so lang ohne Eltern und Rechtsbeistand in Haft verbleiben sollen (auch wenn sie Steine gegen gepanzerte Fahrzeuge geworfen haben). Wenn Du das dann auch noch herum erzählst, womöglich sogar von Deinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machst und mit solchen Ideen an die Öffentlichkeit trittst, zusätzlich womöglich auch noch FORDERST, dass Palästinenser GLEICHE Rechte haben sollten wie Israelis und am Ende noch behauptest, das gehe die Deutschen was an mit ihrer geschichtlichen Verantwortung für Israel – ja, dann steigen Deine Chancen enorm, als Rottüchler ausgespäht zu werden.
Klar, gleiche Rechte für alle Bewohner eines Landes zu fordern, unabhängig von ihrer religiösen und ethnischen Zugehörigkeit – das ist eine echt krasse Forderung, das seh ich ein. Und die schrammt haarscharf am Aufruf zur Gewalt vorbei, ist schon klar. Also fast schon Terrorismus, wenn man es sich genau überlegt. Was nicht ganz so schlimm ist (in einem Land, in dem der NSU-Terrorismus jahrelang wüten kann und dann noch länger verschleiert… äh, Verzeihung: verhandelt werden muss) – also nicht ganz so schlimm wie der eigentliche Vorwurf, den man sich damit einhandelt, nämlich: Du bist Antisemit. Da kannst Du selber jüdisch sein oder nicht, scheißegal! Da kann Deine halbe Familie – wie in meinem Fall – im Holocaust ermordet worden sein, da kannst Du – wie in meinem Fall – von Deinen eigenen Erfahrungen in Israel und in den Besetzten Palästinensischen Gebieten erzählen, Du kannst beschwören, dass Dir etwas daran liegt… nein, dass Dir ALLES daran liegt und Dein Glück davon abhängt, dass Israel ein Land wird, in dem alle Menschen, die dort leben, gleiche Rechte genießen – NEIN! Das alles hilft Dir nichts.
Irgendjemand kommt und klebt Dir das böse ‚A‘-Wort an, ergänzt es womöglich mit der Behauptung, Du seist BDS-Aktivist/in (das kann – wie in meinem Fall – frei erfunden sein!) und – falls doch zufällig jüdisch – bist Du auch noch ein „selfhating Jew“… aber dann, dann hast Du es geschafft! Dir wird die Ehre zuteil, zu der Gemeinschaft der Rotes-Tuch-Trägerinnen und -Träger zu gehören, ob nun direkt aus dem Münchner Rathaus oder mit Absegnung des Kulturreferats, das spielt dann keine Rolle mehr. Du kannst Dich rühmen, ab sofort in München als „Rotes Tuch“ bezeichnet zu werden. Glückwunsch!
Ich jedenfalls freue mich über diese ganz besondere Auszeichnung und würde mich noch mehr freuen, wenn sich unter meinen LeserInnen noch viele, viele Menschen finden, die bekennende Rottüchler sind! Wenn auch Du zum Club der Roten Tücher gehören willst, dann schreib mir doch eine Mail mit dem Betreff ‚Rotes Tuch‘ (keine Angst, Du wirst zu nichts verpflichtet und bekommst auch kein Zeitungsabo). Aber wenn wir immer mehr und mehr werden, werden wir ein Meer von Roten Tüchern sein – und nicht mehr zu übersehen 😉
P.S.: Im Laufe der vergangenen Monate hat ein Veranstalter mehrmals versucht, mit Förderung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München Veranstaltungen mit mir als Protagonistin zu organisieren, wie früher bereits geschehen. Das Kulturreferat ließ anfangs mit anderen Begründungen, zuletzt mit dieser verlauten, das gehe nicht mehr:
„Fürs Rathaus und somit auch für uns ist die Sommerfeld ein rotes Tuch.“.
Nachtrag: Buchempfehlung
Im Herbst 2018 erschien – passend zum Thema – von Moshe Zuckermann beim Westend Verlag das Buch
Der allgegenwärtige Antisemit
oder die Angst der Deutschen vor der Vergangenheit
SEHR EMPFEHLENSWERT!
Der Verlag schreibt dazu:
Ein Ungeist geht um in Deutschland – in der Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus werden wahllos und ungebrochen Begriffe durcheinandergeworfen, Menschen perfide verleumdet und verfolgt, Juden von Nicht-Juden des Antisemitismus bezichtigt. Die Debattenkultur in Deutschland ist vergiftet und die Realität völlig aus dem Blickfeld des Diskurses geraten. Deutsche solidarisieren sich mit einem Israel, das seit mindestens fünfzig Jahren Palästinenser knechtet, und wer das kritisiert, wird schnell zum Antisemiten. Moshe Zuckermann nimmt in seinem Buch den aktuellen Diskurs schonungslos in den Blick und spricht sich für eine ehrliche Auseinandersetzung mit der deutsch-israelischen Geschichte aus.
Politisches
Nach wie vor finde ich unser Bündnis zur Beendigung der israelischen Besatzung, kurz BIB, eine ganz wichtige Bewegung und habe daher meine letzten anderthalb Arbeitsjahre vor allem hier in diesen BLOG und in andere BIB-Aktivitäten reingesteckt. Folge doch bitte, falls noch nicht geschehen, auch dem BIB Blog und besser noch: Werde Fördermitglied! Wir können jede Unterstützung gebrauchen. Wenn Du auch noch ehrenamtlich mitarbeiten willst – es gibt eine Menge zu tun. Schreib mir einfach an [email protected]. Danke!
Lass uns reden
Miteinander reden ist doch eigentlich eine gute Idee, oder?! Jetzt hätte ich so gerne mit Leuten gesprochen, die behaupten, dass man ein Raumverbot aussprechen muss, sobald es um Israelkritik geht. Weil die soll ja angeblich per se antisemitisch sein.
Nun wollen diese Leute aber plötzlich nicht mehr mit mir reden. Am 6. Juli sollte eine Podiumsdiskussion in München zu diesem Thema stattfinden, zunächst von Attac, dann von Pax Christi veranstaltet – aber nun findet sich kein Gesprächspartner für mich. Weder die zuerst angefragten Damen und Herren der Antonio-Amadeo-Stiftung, noch der junge Grünen-Stadtrat Dominik Krause, noch andere Damen und Herren aus München, die ansonsten so vehement ihre Position gegen israelkritische Veranstaltungen vertreten, wollen sich mit mir über dieses wirklich wichtige Thema auseinandersetzen. Hab Ich Mundgeruch? Oder haben sie Mitleid mit mir, weil ich gerade nicht zurückschlagen kann (wo ich doch sonst immer so ein Schlägertyp bin)?!
Oder sind denen etwa die Argumente ausgegangen?!? Nein, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Vielleicht haben sie schlichtweg null Bock mit mir zu sprechen. Schade.
Vielleicht kommt es dafür am Montag und Dienstagabend zu konstruktiven Gesprächen, wenn Rolf Verleger in München und in Gräfelfing seine Vorträge hält und der Frage nachgeht: Ist Kritik an israelischer Politik antisemitisch?
Ich freue mich darauf, beide Abende zu moderieren und hoffe auf offene und konstruktive Gespräche!
Prof. Dr. Rolf Verleger
Was Dir verhasst, tu Deinem Nächsten nicht an
Antisemitismus und Israelkritik in der deutschen Bevölkerung
Montag, 3. Juli 2017, 19.30 Uhr
LOST WEEKEND
Coffeeshop & Bookstore
Schellingstrasse 3
80799 München
Eintritt: 5 € / erm. 3 €
**********************************
Dienstag, 4. Juli 2017, 19 Uhr
großer Pfarrsaal der kath. Kirche St. Stefan (I. Stock)
Rottenbucher Str. 20
82166 Gräfelfing
Eintritt: 5 € / erm. 3 €
2er Pasch – zwei Menschen, zwei Mikros
Die Autorin und Moderatorin Michaila Kühnemann hatte mich kürzlich eingeladen, eine Stunde lang live mit ihr im Studio von Radio München zu parlieren. Das Gespräch gibt es jetzt als
Podcast zum Download.
Alternativ gibt es am 3. Juli um 19:30 Uhr in der Evangelischen Akademie Tutzing diesen Vortrag:
Bundeswehr – auf dem rechten Weg? – aus aktuellem Anlass
Es diskutiert mit Prof. Dr. Merith Niehuss und Richard Drexl Oberstleutnant a.D. Jürgen Rose, dessen militärische und geopolitische Analysen ich sehr schätze.
Ganz aktuelle News
Liebe Freundinnen und Freunde,
morgen , Mittwoch Abend, 21. Juni 2017 um 23.45 Uhr wird mein Freund, Mitstreiter und Vorsitzender von BIB Prof. Rolf Verleger Gast bei „Maischberger“ sein. Er wird mit Norbert Blüm, Michael Wolffsohn, Achmed Mansour und Gemma Pörzgen über Israelkritik vs. Antisemitismus diskutieren. Zuvor wird der umstrittene Film „Auserwählt und ausgegrenzt“ gesendet, der Anlass der Diskussion ist. Zu diesem Film habe ich eine ausführliche (nicht wissenschaftliche, nicht vollständige!) Analyse geschrieben.
Alle Infos und Hintergründe hierzu finden sich auf unserem BIB Blog HIER.
Übermorgen, Donnerstag Abend, 22. Juni 2017, 19 Uhr, wird Dr. Michael Lüders in der Münchner Stadtakademie sein Buch Die den Sturm ernten vorstellen. Alle Infos dazu HIER.
Und da man auch dann lachen sollte, wenn’s besonders weh tut, kann ich dringend diesen Beitrag des Kabarettisten Moritz Neumeier empfehlen, der die ganze Aufregung um den oben genannten Film fabelhaft auf den Punkt bringt:
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=fuxGSVP88C4&w=560&h=315]
Sommerbrief
Liebe Brieffreundin, lieber Brieffreund!
Der Sommer ist da, der Grill schon bereit, die Freunde im Anmarsch – da bleibt nur wenig Zeit für einen kurzen Gruß und ein paar Termine im Telegrammstil. Schließlich habt Ihr (hoffentlich) auch Besseres vor als vorm Bildschirm zu sitzen!
2er Pasch – zwei Menschen, zwei Mikros
Die Autorin und Moderatorin Michaila Kühnemann lädt mich ein, eine Stunde lang live mit ihr im Studio von Radio München zu parlieren am kommenden
Mittwoch, 14. Juni um 20 Uhr
HIER geht’s zur RadioMünchen-Seite mit allen Infos –
da kann man auch die Sendung live anhören oder später streamen
Rolf Verleger mit Vorträgen in München und Gräfelfing
Anfang Juli wird Prof. Rolf Verleger, Vorsitzender unseres Bündnisses BIB, gleich zwei Mal in München und Umgebung zu sehen sein.
Montag, 3. Juli 2017, 19 Uhr
Ist Israelkritik antisemitisch?
LOST WEEKEND
Coffeeshop & Bookstore
Schellingstrasse 3
80799 München
mehr Infos HIER
************
Dienstag, 4. Juli 2017, 19 Uhr
Was Dir verhasst, tu Deinem Nächsten nicht an
Zum Zusammenhang von Antisemitismus und Israelkritik
in der deutschen Bevölkerung
großer Pfarrsaal der kath. Kirche St. Stefan (I. Stock)
Rottenbucher Str. 1
82166 Gräfelfing
mehr Infos HIER
Beide Veranstaltungen werden von mir moderiert.
Eintritt: 5 € / ermäßigt 3 €
Ein Tag mit Nirit
Wer hat Lust auf einen ganztägigen Workshop mit mir? Wir machen Übungen und Spiele zu
Präsenz, Wahrnehmung, Ausstrahlung und haben garantiert viel Freude und Anregung. Du kannst Dein Istrument oder Texte mitbringen – oder auch gar nichts. Weder Vorkenntnisse noch Vorbereitung ist nötig – nur Neugierde und Interesse daran, die eigene Präsenz in allerlei Situationen kennen zu lernen, zu spüren und einzusetzen.
Für all geeignet, die mal was zu sagen haben.
Über Deine Anmeldung freue ich mich sehr!
Sonntag, 25. Juni 2017, 10 – 17 Uhr
Freies MusikZentrum
Ismaninger Str. 29
81675 München
Anmeldung nur über FMZ möglich
Podiumsdiskussion über Grenzen der Informations- und Meinungsfreiheit
In Deutschland, aber ganz besonders in München werden immer wieder Veranstaltungen abgesagt, die sich kritisch mit der israelischen Besatzungspolitik auseinander setzen. Angeblich sei dies antisemitisch.Auf dem Podium darf ich dieses spannende Thema mit dem jungen Münchner Stadtrat Dominik Krause (Die Grünen) diskutieren, der das Raumverbot für Salam Shalom e.V. befürwortet und wesentlich betrieben hat.
Donnerstag, 6. Juli 2017, 19 Uhr
großer Saal im Eine Welt Haus
Schwanthalerstr. 80 RGB
80336 München
www.einewelthaus.de
Daheim entfremdet – ein sehr persönlicher Vortrag
Am kommenden Freitag, den 5. Mai um 19:30 Uhr werde ich im wunderschönen Salon der Villa Lindenhof in Lindau einen sehr persönlichen Vortrag halten. Die Initiative Friedens-Räume hat mich eingeladen, darüber zu erzählen, was mich dazu bewogen hat, 2007 meine deutsche Heimat zurückzulassen, um in Israel mit meiner Familie einen Neustart zu wagen, und was dazu geführt hat, dass wir gerade mal zwei Jahre später wieder den Weg zurück angetreten haben.
Für alle, die in Bodensee-Nähe sind und nichts besseres vorhaben am Freitag Abend: Hier findet Ihr alle Details zur Veranstaltung. Auch hinterher ist sicher Zeit und Raum für Gespräche.
Freitag, 5. Mai 2017, 19:30 Uhr
Daheim entfremdet – Erkenntnisse über die ‚einzige Demokratie‘ im Nahen Osten
als Besatzerstaat
Museum Friedens-Räume
Lindenhofweg 25
Lindau – Bad Schachen
Eintritt frei – Infos HIER
Nachdem unser Außenminister Gabriel gerade von Benjamin Netanyahu ausgeladen wurde, weil Gabriel sich die ‚falschen Gesprächspartner‘ ausgesucht hatte, ist aus meiner Sicht eine Zeitenwende angebrochen. Ohne naiv optimistisch sein zu wollen – Fakt ist, dass jetzt spätestens jede/r begriffen haben sollte, was auch hierzulande die Intentionen sind, wenn am laufenden Band Veranstaltungen abgesagt werden, die sich mit Israels Besatzungspolitik beschäftigen. Dass oft die blosse Debatte über Israels Politik, dass Gespräche, Diskussion, Vorträge und ganze Konferenzen unterbunden werden, sollte uns allen zu denken geben – ganz gleich, wo wir politisch stehen.
Im letzten Blog-Beitrag von BIB e.V. habe ich viele Infos und Hintergründe zu dem Thema zusammen gestellt. Ich freue mich auch dort über jede/n neue/n Follower!
Herzlichst,
Nirit