Liebe Brieffreundin, lieber Brieffreund!
In einem Offenen Brief fordern 350 israelische Autorinnen und Autoren das Ende des Gaza-Krieges. „Dieser Krieg gefährdet das Leben israelischer Soldaten und der Geiseln und verursacht schreckliches Leid für hilflose Zivilisten in Gaza“, heißt es in dem Schreiben. „Die Taten, die in Gaza und den besetzten Gebieten verübt werden, geschehen nicht in unserem Namen, aber sie werden auf unser Konto gehen.“ Die Unterzeichner fordern ein sofortiges Ende des Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas, eine Rückkehr der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln und eine internationale Vereinbarung über die Zukunft des Gazastreifens.
Vermutlich erfahren wir hier in Deutschland allerdings mehr über diesen Brief als die Menschen in Israel, denn dort wird dieser Brief in den Medien fast vollkommen ignoriert. Ebenso wie das Leid der Menschen in Gaza — es wurde bisher in Israel praktisch nicht oder kaum wahrgenommen. Warum das so ist, erklärt der israelische Historiker Dr. Lee Mordechai von der Jerusalemer Hebrew University in einem umfassenden Dokument, das ich bereits am 1. Januar an dieser Stelle verlinkt hatte. Sehr gut beschreibt das auch Julio Segador in diesem 6-minütigen Beitrag im Deutschlandfunk.
Über den Offenen Brief der 350 israelischen Autoren spricht — ebenfalls im Deutschlandfunk — der Autor und Musiker Ofer Waldmann.
A propos Autoren: Ich freue mich verkünden zu können, dass mein Roman Beduinenmilch im Sommer bei ars vivendi erscheinen wird. In wenigen Tagen übergebe ich das Manuskript an meinen Lektor; damit kommt meine 7-jährige Autorenarbeit zum Ende. Vorerst jedenfalls…
Pessach geht zu Ende, Ostern beginnt, das Frühjahr naht. Hoffnung ist kein Zustand, sondern ein Akt.
Herzlichst,
