Alle Beiträge von Nirit Sommerfeld

Frohere Ostern …

Angesichts der Terrormeldungen aus Brüssel, Istanbul und Ankara möchte ich mich kurz fassen und einen syrischen Flüchtling zitieren: „Wir sind Menschen, die vor den selben Terrosisten davon laufen, die das gemacht haben. Sie haben unsere Häuser, unser Leben zerstört. Wir sind keine Terroristen, wir wollen nur Frieden und Sicherheit für uns und unsere Kinder.“

Wer glaubt, mit den Flüchtlingen würden wir den Terror importieren, dem kann ich nur empfehlen, Michael Lüders, Jürgen Todenhöfer oder Loretta Napoleoni zu lesen, um zu verstehen, wodurch wir Westler uns tatsächlich den Terrorismus selbst gezüchtet haben und was wir tun und auch lassen sollten, um diesen Terror zu bekämpfen. Weiterhin Zivilisten bombardieren – sei es in Syrien, im Irak, in Gaza oder sonstwo, nützt nur zwei Parteien: Der Waffenindustrie und dem IS. Hierzu ein Hinweis auf einen Film, der kürzlich in der ARD gezeigt wurde und (noch) in der Mediathek zu finden ist: Was von Kriegen übrig bleibt.

Übrig bleiben auf jeden Fall – neben Tod, Verzweiflung und Zerstörung – auch Flüchtlinge. An der Flüchtlingssituation werden wir so schnell nichts ändern. Aber die Situation der Flüchtlinge wird da und dort durch die CLOWNS OHNE GRENZEN erleichtert. Den Film dazu HAPPY WELCOME zeigen wir am Mittwoch, dem 13. April 2016 um 19:45 Uhr im Grafinger Capitol Kino. Bitte kommt zahlreich! Erzählt es weiter! Ladet Flüchtlinge, Asylbewerber und andere Gäste dazu ein! Einer der Clowns, mein alter Schulfreund Andreas Schantz, wird da sein, zuvor jonglieren und danach für Fragen zur Verfügung stehen.

Ich selbst bin dann mal weg … und suche etwas Ruhe und Frieden in der schönen Toscana; und vielleicht sogar ein Plätzchen, wo man mal zu Mehreren für länger bleiben und schöne, spannende Dinge zusammen machen kann. Dazu ein andermal mehr…

Wir sehen uns beim taz.lab in Berlin am 2. April oder im Grafinger Kino am 13. April. Euch allen Frohe Ostern und eine friedliche Zeit,

NL_Signatur2013

 

Neue Toscana-Ideen

Liebe Toscana-Freundinnen und Freunde!

Es ist Mitte März – vor gut drei Monaten wurde die Toscana-Traum-Idee geboren; seither gab es zwei Toscana-Salons, einige Treffen in einem engeren Kreis und zahllose Gespräche über die Idee, einen gemeinsamen Platz in der Toscana zu kreieren und mit Leben zu füllen. Heute will ich Euch über den aktuellen Stand der Dinge informieren.

  1. Es gibt nach wie vor das schöne Grundstück mit dem total renovierungsbedürftigen Bauernhaus. Hier muss sehr, sehr viel investiert werden an Zeit, Geld, Wissen, Energie…. und garantiert lauern viele Überraschungen auf dem Weg, was uns momentan ein bisschen zurückhaltend macht, was diese Option angeht.
  2. Im Zuge dieser Überlegungen kamen wieder neue Gedanken zum Tragen: Wie wäre es, wenn wir ein Grundstück mit oder ohne Haus auf mindestens 10 Jahre pachten würden und uns mit einfachen, aber schönen Mitteln und viel Kreativität Wohneinheiten bauen bzw. hinstellen, die womöglich sogar mobil sind? Das würde die Kosten erheblich mindern und uns viel Freiraum in Planung und Organisation geben.
  3. Eine weitere Möglichkeit ist, mit einem existierenden Projekt, das z.B. von den Besitzern nicht weiter geführt werden kann, in irgend einer Weise zu kooperieren.

Um solche Möglichkeiten zu finden, haben wir schon einige Schritte unternommen. Wir haben angefangen, uns bei Freunden in der Toscana umzuhören und haben einen Flyer entworfen, den ich hier als PDF anhänge mit der ausdrücklichen Bitte um Weiterleitung. Wir drücken darin unsere Überzeugung aus, dass es zu jedem Topf den richtigen Deckel gibt – man muss einander eben nur finden! Von daher wäre es wirklich wunderbar, wenn Ihr Euch alle mal Gedanken macht, wen Ihr vielleicht kennt, der jemanden kennt usw… und diesen Flyer aktiv an Menschen verteilt, die dazu vielleicht eine Idee haben könnten. Damit kannst Du uns und unserer Suche große Dienste erweisen und uns tatkräftig unterstützen! Den Flyer gibt es bei Bedarf natürlich auch in Papierform – eine Mail mit Adresse an mich genügt.

Um uns ganz konkret auf die Suche zu machen, fahren wir über Ostern wieder in die Gegend und strecken unsere Fühler aus. Am Ostermontag haben wir bereits sechs (6!!!) Besichtigungstermine, die unsere wunderbaren Freunde in der Toscana schon für uns vereinbart haben. An dieser Stelle schon ein ganz großes Dankeschön, Viola!

Ihr seht, die Idee ist lebendig, wir bleiben dran und nähern uns mit kleinen, aber sicheren Schritten der Umsetzung. Um alles noch konkreter werden zu lassen, suchen wir jetzt einen Platz für diesen Herbst, wo wir schon mal einen Probelauf mit „Freundes-Themen-Wochen“ anbieten möchten, voraussichtlich von Mitte Oktober bis Mitte November. Im Angebot wäre Zennis, singen, kochen und natülich die Olivenernte. Nach Ostern kommt dann das konkrete Angebot. Wer Interesse hat, kann sich natürlich jetzt schon vormerken lassen und auch gerne eigene Ideen und Wünsche einbringen 😉

Ich wünsche Euch allen erholsame Feiertage und einen schönen Frühlingsanfang!

Herzliche Grüße,
NL_Signatur2013

 

Hier geht’s zum Flyer: Deckel-Topf_PROOF

Workshop: Präsenz, Wahrnehmung, Ausstrahlung

Heute ist Internationaler Frauentag! Das ist ein Anlass zum Feiern: Wie herrlich – nein, wie fraulich! – wie großartig, dass es so viele wunderbare, kluge, fleißige, sensible, mutige, solidarische und in allen Varianten schöne Frauen gibt; Frauen, die oft mehr arbeiten und leisten als ihre männlichen Artgenossen; Frauen, die Kinder gebären, sie großziehen und sich für sie einsetzen! Frauen, die forschen, schreiben, lehren, putzen, an Supermarktkassen sitzen, Regale einräumen, Teams leiten, operieren, Häuser bauen, Alte betreuen, mit Kindern Hausaufgaben machen; Frauen, die ihre Kinder über Tausende von Kilometern tragen, in der Hoffnung, mit ihnen dem Krieg zu entkommen und Schutz zu finden.

Daher ist der Internationale Frauentag auch ein Anlass zum Kämpfen: Für eine Welt, in der Frauen gleiche Rechte bekommen (auch in Deutschland bekommen Frauen durchschnittlich 22% (!!!) weniger Geld für die gleiche Arbeit wie ihre männlichen Kollegen), in der sie nicht mehr diskriminiert werden, in der sie mehr Schutz und die Wahrung ihrer Würde erfahren und Bilder wie die der verganenen Tage aus Istanbul, bei denen bewaffnete Männer mit Gummigeschossen und Tränengas gegen unbewaffnete Frauen vorgehen, endlich der Vergangenheit angehören!

Meine Einladung zu meinem nächsten Workshop richte ich daher ganz besonders an Frauen – auch wenn männliche Teilnehmer ganz gleichberechtigt willkommen sind! Beim Workshop, den ich am kommenden Sonntag, den 13. März im Freien MusikZentrum in München anbiete, geht es um Bühnenpräsenz und Wahrnehmung, aber es ist auch ein Workshop zur Stärkung des eigenen Selbst-Bewusstseins. Einen ganzen Tag lang werde ich mit den Teilnehmer*innen (max. 8) Übungen und Spiele machen, die die Wahrnehmung schärfen, ein gutes Atem- und Körpergefühl erzeugen, Dir helfen, Konzentration aufzubauen und vor allem: Ganz viel Spaß machen!
Der Kurs ist für alle Menschen gedacht, die ihre eigene Präsenz spüren und einsetzen wollen, die manchmal vor Publikum stehen, eine Rede oder ein Plädoyer halten wollen, an Menschen, die Freude daran haben, sich und ihre Fähigkeiten neu zu entdecken und auszuprobieren.
Wir fangen am Sonntag um 10 Uhr an, machen dann gegen eins eine Mittagspause und dann geht es etwa bis 17 Uhr weiter. Anmeldung geht nur übers Freie MusikZentrum (Kurs M220, am besten telefonisch unter 089 – 41 42 47 – 0 oder per Mail an [email protected] ). Weitere Infos zum Kurs sind im Programm auf S. 92 angekündigt nachzulesen.

Anmeldeschluss ist schon morgen, Mittwoch, 17 Uhr, und es gibt nur wenige Plätze!

Ich freue mich auf’s Wiedersehen! Herzlichst,

NL_Signatur2013

PS: Für alle Berliner*innen: Am Samstag, den 2. April, werde ich im Panel einer Diskussionsrunde beim diesjährigen taz.lab zum Thema FREMDE ODER FREUNDE? DIE LUST AN DER DIFFERENZ sitzen und mit ein paar interessanten Leuten über ein spannendes Thema sprechen: Brauchen ‚people of color‘ die guten Ratschläge ihrer weißen, wohlmeinenden Mitmenschen im Kampf für ihre Rechte?

Modern times

Neulich bin ich auf der Suche nach einem bestimmten Song auf Charlie Chaplins MODERN TIMES gestoßen. Ähnlich wie ihm geht es mir auch manchmal: Auf der Bühne entfallen mir mitten im Lied die Worte und mein Mund produziert irgend welche Silben, bis mein Gehirn den Sprung über den tiefen, tiefen Abgrund schafft und mir den richtigen Text über die Lippen sendet. Das alles passiert in realer Zeit in etwa vier bis fünf Sekunden, die in mir selbst eine gefühlte halbe Ewigkeit dauern – wobei sich die Hälfte der unendlichen Ewigkeit auch schon unendlich ewig lang anfühlt.

Interessant dabei ist, dass tatsächlich immer irgendwelche silbenartige Laute vom Körper, vom Gehirn, vom Unbewussten oder von sonst irgendwoher produziert werden, was mich letztlich immer wieder recht vertrauensvoll die Bühne betreten lässt: „Irgend etwas wird schon herauskommen“, sagt meine weise, erfahrene innere Stimme zu der in Sekundenschnelle ansteigende Panik, die gleich widerspricht und mir gehässig ein „Ich klebe jetzt deine Stimmbänder zusammen, bis sie austrocknen und du nur noch krächzt!“ zuruft. Woraufhin die sanfte, weise Stimme ruhig entgegnet: „Atme. Schlucke. Lächle. Liebe Dein Publikum. Niemand wird was merken.“ So ist es dann auch meistens.

Sprachlos bin ich dagegen in den letzten Tagen und Wochen immer wieder gewesen, wenn ich die Bilder vom grölenden Mob vor dem Bus voller Flüchtlinge in C. (mag den Namen gar nicht mehr aussprechen oder schreiben) oder die Bemerkungen mancher Menschen auf Facebook oder sonstwo gelesen und gehört habe. Aber Sprachlosigkeit dürfen wir uns nicht erlauben in dieser Situation – oder zumindest keine, die länger als ein paar Sekunden dauert. Im Gegenteil: Es wird Zeit, dass wir die Straße und die laute Aufmerksamkeit nicht mehr diesen Leuten überlassen, die (noch) nicht die Mehrheit dieses Volkes repräsentieren. Und auf keinen Fall sollten wir frustriert wegschauen, nur weil wir auch nicht weiter wissen oder einfach keine Lust haben, uns mit diesen schwierigen Themen auseinander zu setzen.

Manchmal höre ich das Argument, wir seien uns zwar bewusst über die Ursachen, die dazu geführt haben, dass Menschen jetzt auf der Flucht seien, aber schließlich seien wir persönlich nicht dafür verantwortlich: „Du und ich, wir haben keine Waffen verkauft und keine Kolonien gegründet, keine Kriege angezettelt und keine Völkermorde begangen.“ Ich sehe das etwas anders. Wir alle tragen gewisse Verantwortungen aus unserer Geschichte; bei der deutsch-jüdischen Geschichte sind wir uns da bekanntlich alle einig (mit allen zweifelhaften Folgen). Aber was wir als Bürger, als Wähler, als Nutznießer unseres westlichen Lebenswandels mit der sogenannten Flüchtlingswelle persönlich zu tun haben, das sehen wir oft nicht oder stellen keine Zusammenhänge her. Das ist auch nicht ganz leicht zu verstehen. Und unangenehm ist es obendrein.

Das weiß man spätestens dann, wenn man Michael Lüders Buch WER DEN WIND SÄT gelesen hat oder auch Loretta Napoleonis DIE RÜCKKEHR DES KALIFATS – beides Bücher, die ich Euch wärmstens empfehlen möchte. Empfehlen möchte ich auch die Veranstaltung am kommenden Donnerstag Abend mit Michael Lüders in München, für die es allerdings nur noch wenige Restkarten gibt. Alle Details dazu hier. Zuvor freue ich mich auf ein Gespräch mit Michael Lüders im BR-Studio, das von Wolf Gaudlitz moderiert und aufgezeichnet und demnächst auf Bayern2 gesendet wird. Ich sag dann nochmal Bescheid.

Ich hoffe, ich kann auch Dich ermuntern, Deine Sprachlosigkeit zu verlieren – auch auf die Gefahr hin, dass Dir manchmal ein falsches Wort entgleitet, man übers Ziel hinaus schießt oder hin und wieder Stuss herauskommt aus dem Mund. Oder hübscher ausgedrückt: Gibberish, wie es bei Charlie Chaplin heißt. Hier kann man sich die Szene auf meinem YouTube Kanal ansehen – und vielleicht findest Du auch noch andere Videos dort, die Dir gefallen.

In diesem Sinne: Lasst uns unsere Stimmen erheben! Überlassen wir die Straßen, die Bühnen, die Talk Shows nicht den grölenden Typen, die vor lauter Angst und Unwissenheit Menschenverachtung in die Welt setzen.
Seien wir gemeinsam: Manchmal sprachlos, niemals mundtot!

So grüßt herzlichst

NL_Signatur2013

PS: Save the date: Am Sonntag, den 13. März, gebe ich wieder einen Workshop zum Thema Präsenz, Ausstrahlung und Performance im Freien MusikZentrum in München und freue mich sehr über viele interessierte Teilnehmer! Es gibt den ganzen Tag viele spielerische Übungen, es macht großen Spaß und es ist für jede/n etwas dabei: Sänger*innen, Lehrer*innen, Musiker*innen und alle Menschen, die den Zauber einer besonderen Ausstrahlung entdecken möchten. Nähere Infos hier auf Seite 92 und Anmeldung übers Freie MusikZentrum.

PPS: Ich freue mich über Kommentare…!

2. Toscana-Salon

Am kommenden Sonntag gibt es wieder einen Toscana-Salon – diesmal mit Musik! Unsere Türen sind ab 17 Uhr geöffnet; ab 18:30 Uhr werden Tom Reinbrecht und Paolo Alves  für uns spielen, danach erzählen wir Euch, was sich seit unserer Silvesterfahrt alles getan hat und was uns noch so eingefallen ist für unser Projekt.
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Wer also kommen kann, bringt bitte was zu essen mit und gerne auch interessierte Freunde! Sagt bitte Beschei, zu wie vielt Ihr kommt. Wir freuen uns auf Euch!
Herzliche Grüße und bis Sonntag,

NL_Signatur2013

Friedenskonferenz und Gaza-Farce

Liebe Leserinnen und Leser!

So manche von Euch vermissen Bobby in letzter Zeit auf diesem Blog, ich weiß. Und ich würde auch furchtbar gerne wieder mit ihr kochen oder backen – allein die Zeit fehlt mir im Moment dafür. Ich werde das aber nachholen, ganz bestimmt. Jetzt muss ich mich aber gerade um ein paar andere Dinge kümmern.

Zum Beispiel muss ich mir überlegen, wie ich mit meiner Wut umgehe, wenn ich heute wieder lese, dass der israelische Zement-Monopolist Nesher als einziger Zement-Lieferant in den Gaza-Streifen gelassen wird. Dort soll also mit israelischem Zement wieder aufgebaut werden, was 2014 von israelischen Bomben zerstört wurde.

Man muss sich vorstellen: Im September 2014 beschließt die UNO zusammen mit Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde  einen Rahmenplan für den Wiederaufbau von Gaza. Es wird dabei ein Umfang von etwa 7,8 Milliarden US$ anvisiert. Damit soll Gazas Wirtschaft angekurbelt, die humanitäre Situation erleichtert und die Sicherheit Israels gewährt werden. Die Sicherheit Israels wird dadurch gewährt, indem die Bewegung, also die Einfuhr von Hilfsgütern, also vor allem von Baumaterial, strengstens überwacht wird. Die Weltbank hat ausgerechnet, dass es in Gaza ein Wirtschaftswachstum von etwa 11% gegeben hätte, hätte 2015 das geplante Baumaterial Gaza erreicht.

Der UN-finanzierte Rahmenplan – und nein, das ist jetzt kein schlechtes Märchen, auch wenn es so klingt – hat jedoch ausschließlich eines befördert: Israels Kontrolle und die Einschränkungen in Gaza. Und so ganz nebenbei auch die israelische Wiederaufbau-Industrie. Da Israel als einziger Mitspieler darüber bestimmt, was nach Gaza gelangt und was nicht, ergab es sich … wie soll man sagen… ja, praktisch wie von selbst, dass Israel steigende Profite verzeichnen konnte, da ja alles Hilfs- und Baumaterial aus israelischen Betrieben stammt und somit die israelische Wirtschaft ankurbelte. Was für eine glückliche Fügung! Praktischerweise verfiel dadurch die palästinensische Wirtschaft in eine noch größere Abhängigkeit zur Israelischen.

Diese und weitere Informationen stammen von einer Quelle, die absolut zuverlässig ist, nämlich von www.whoprofits.org . Dies ist eine Website, die als Dissertation zweier israelischer Studentinnen 2009 ins Leben gerufen wurde, um wissenschaftlich belegt festzuhalten, wer eigentlich genau von der israelischen Besatzung profitiert, also an ihr verdient. Den Artikel zum Nesher-Zement könnt Ihr hier nachlesen.

Über die Zusammenhänge von Wirtschaft, Besatzung und Friedensprojekten werde ich bei meinem Vortrag auf der Friedenskonferenz am Freitag Abend, den 12. Februar, im Alten Rathaus München sprechen. Es würde mich sehr freuen, viele von Euch dort wieder zu sehen! Besonders freue ich mich auch auf die beiden anderen Referenten, allen voran über die römische Ökonomin Loretta Napoleoni, die uns spannende Sachen über Terrorismusfinanzierung erzählen wird. Auch musikalisch werde ich den Abend zusammen mit Andi und Robert begleiten; es ist also jede Menge geboten und als Alternative zur Münchner Sicherheitskonferenz sollten wir zeigen, dass viele von uns daran interessiert sind, bei ‚Sicherheit‘ nicht immer gleich an ‚Waffengewalt‘ denken zu müssen.

Zum selben Thema bin ich auch zu einem Interview bei Radio München eingeladen worden, anzuhören live am Donnerstag, 4. Februar ab 8:30 Uhr auf RADIO MÜNCHEN online oder in der Wiederholung am Do, 4.2. um 14:30 h sowie am Freitag, 11:30 h und 20:30 h.

Live, in Farbe und in voller Länge gibt es das ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH Trio am kommenden Samstag um 20 Uhr in Nürnberg in der Villa Leon zu erleben. Wer also in der Nähe ist: Kommt uns besuchen! Es gibt in diesen Tagen viele Gelegenheiten des Wiedersehens und Wiederhörens – ich freue mich darauf!

Herzlichst,
NL_Signatur2013

Alle Termine auch unter Mein Kalender

Neues Jahr – neue Vorhaben

Vielen Dank für die vielen positiven Rückmeldungen zu Bobbys Backkünsten! Die Kritik, es fehle das Rezept zu Oma Margaretes viel gepriesenem Stollen habe ich mir sehr zu Herzen genommen und werde das Rezept nachreichen, versprochen! Allerdings erst im Herbst. Denn würde ich es jetzt aufschreiben, dann würde es verschwinden in den Abgründen des Internetzes, und wenn die Zeit zum Stollenbacken wieder gekommen ist, findet es kein Mensch wieder. Also mach ich mir einen Knick ins Kalenderblatt für Mitte Oktober, damit alle Stollenbäcker- und innen rechtzeitig zu Beginn der kalten Jahreszeit schon mal kiloweise Zutaten besorgen können. Falls es dieses Jahr im November überhaupt wieder kalt werden sollte.

Bobby liebt den Schnee
Bobby kommt nicht nach mir: Sie liebt die Kälte

Jetzt will ich Eure Aufmerksamkeit aber auf ein paar ganz andere Dinge lenken, vor allem auf vier Veranstaltungen, die mir wichtig sind. Zunächst auf einen Workshop, den ich am Sonntag, den 31. Januar in München im Freien MusikZentrum gebe. Der Workshop dreht sich um Bühnenpräsenz und Ausstrahlung. Ich werde einen ganzen Tag lang mit den Teilnehmern Übungen und Spiele machen, die die Präsenz fördern und Vieles bewusst machen, was scheinbar ‚ganz von alleine‘ passiert, wenn jemand „mit Charisma und Ausstrahlung“ die Bühne betritt. Wenn Du Lust hast mitzumachen – egal ob Du SchauspielerIn, SängerIn, LehrerIn, MusikerIn bist oder einfach nur neugierig auf Atem-, Stimm- und Präsenzübungen bist – , dann melde Dich schnell übers Freie MusikZentrum an. Es gibt eine begrenzte Teilnehmerzahl! Dort und auf Facebook findest Du weitere Infos zur Veranstaltung.

Zweitens will ich Euch zu einer Ausstellung über Kunst und Kultur in Palästina am Donnerstag, den 28. Januar um 18 Uhr im Münchner Gasteig einladen. Mein Freund und Mitstreiter in Sachen Israel-Palästina, Wolfgang Sréter, hatte es satt, dass Palästinenser in der öffentlichen Wahrnehmung  immer mit Terror, Gewalt und Konflikt in Verbindung gebracht werden. So hat er 2009 begonnen, Menschen in Palästina zu fotografieren, ihnen beim Leben, Arbeiten und Wirken zuzuschauen und hat dabei ihre überaus reiche Kultur kennen gelernt. Letztes Jahr ist aus seiner Arbeit ein Buch mit gleichem Titel entstanden. Die Ausstellung im Gasteig eröffnet Magister Markus Stefan Bugnyár, der in der Altstadt von Jerusalem das Österreichische Hospiz leitet. Einige meiner Reisegefährten der vergangenen Jahre werden sich sicher noch an ihn erinnern – und an den wunderbaren Wiener Apfelstrudel, den man dort im original österreichischen Kaffeehaus mitten im muslimischen Viertel der Altstadt serviert bekommt.
Mehr Infos zu Wolfgang Sréters Arbeit und zur Ausstellung gibt es hier: Münchner_Feuilleton

Drittens: Wer in Nürnberg und Umgebung wohnt, kann am Samstag, den 6. Februar um 20 Uhr ein Konzert meines überaus wunderbaren ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH in der Villa Leon besuchen. Als Trio mit Andi Arnold an der Klarinette und Robert Probst am Klavier werden wir unser Programm KlezMeshugge spielen. Weitere Infos gibt es hier.

Andi Arnold und Robert Probst bilden mit mir zusammen das ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH Trio
Andi Arnold und Robert Probst bilden mit mir zusammen das ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH Trio

Und hier die vierte Veranstaltung, die mir sehr am Herzen liegt: Vom 11. bis 14. Februar 2016 findet die 14. Internationale Münchner Friedenskonferenz statt. Als Gegenveranstaltung zur Münchner Sicherheitskonferenz konzipiert, kommen hier Experten zusammen, die sich mit friedlichen Lösungen für unseren Planeten auseinander gesetzt haben und darüber berichten. Auch ich bin eingeladen worden, am Freitag, den 12.2. im Internationalen Forum im Alten Rathaus zum Thema ‚Versöhnungsprojekte in Palästina‘ zu sprechen. Das tue ich sehr gerne – aber auch durchaus kritisch. Versöhnung ist eine wunderbare Sache, aber sie steht immer am Ende eines langen, oft schmerzlichen Prozesses.
Nirgendwo auf der Welt gibt es so eine Dichte an Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) wie in Ramallah und Umgebung, die meist das Label Frieden, Versöhnung, Salam und Shalom tragen. Nirgendwo werden so oft die Worte „Salam“ und „Shalom“ gesprochen und gehört, und nirgendwo habe ich so wenig davon erlebt wie dort. Darüber und über die Gründe, warum das so ist und warum uns das in Deutschland etwas angeht – darüber werde ich in den 20 Minuten meiner Redezeit Denkanstöße geben.
Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Alten Rathaus mit einem Referat von Loretta Napoleoni, die man auf keinen Fall versäumen sollte. Danach spricht Markus Weingardt und nach der Pause ich. Für Musik zwischendurch sorgt unser ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH Trio.

Schließlich noch ein Thema, das außer Konkurrenz läuft und das mich bei aller Liebe zu allen anderen Projekten und Themen, mit denen ich mich auseinander setze, am allermeisten umtreibt: Die Besatzungs-Realität in Palästina. Jeden Tag beschäftige ich mich mehrere Stunden lesend und schreibend damit, nicht selten ist es Hauptthema in Gesprächen am Küchentisch mit Freunden oder bei Begegnungen mit Fremden. Wer auf Facebook ist, wird vielleicht gesehen haben, dass meine meisten Postings sich mit Menschenrechtsverletzungen in Palästina oder mit politischen Entwicklungen in Israel beschäftigen. Derzeit arbeite ich intensiv an der Gründung zweier Initiativen mit, die das Ende der israelischen Besatzung zu ihrem Ziel erklärt haben. Bei meinem nächsten Beitrag werde ich darüber berichten können.
An dieser Stelle möchte ich den gestern erschienenen Brief der palästinensischen Botschafterin in Berlin zeigen, den sie an Journalisten und Medienschaffende richtet. Einige meiner Leser gehören diesen Berufszweigen an, aber auch für alle anderen mag es aufschlussreich sein, wie die Botschafterin für eine differenzierte Sprache, eine klare Darstellung von Fakten und die Beschreibung des richtigen Kontextes wirbt. Hier die zwei lesenswerten Seiten: Pal_Botschafterin_Jan 2016

Ich wünsche Euch einen guten Start ins Neue Jahr und viel Freude, Kraft und Mut für die kommenden Herausforderungen.
Herzlichst,

Nirit

Gemeinsam kochen, essen und nebenbei Deutsch lernen: Unsere neuen Freunde aus dem Senegal
Gemeinsam kochen, essen und nebenbei Deutsch lernen: Unsere neuen Freunde aus dem Senegal

Toscana-Neuigkeiten im Januar 2016

Liebe Toscana-Freundinnen und Freunde!

Im kleinen Kreis bereiten wir schon den nächsten Toscana-Salon vor und wollen Euch dann beim nächsten größeren Treffen am 21. Februar konkretere Vorschläge und Ideen unterbreiten, was die Verwirklichung des Projektes angeht. Dazu haben wir uns dieses Wochenende zu siebt getroffen, haben gerechnet, diskutiert und Aufgaben verteilt. Derzeitiger Stand der Dinge ist Folgender:

– ein Objekt, das wir bei unserer Reise Ende Dezember entdeckt haben (siehe Fotos) und anhand dessen wir jetzt mal realistisch planen und rechnen wollen: Ein großes altes Steinhaus mit Ausbau- und Erweiterungsgenehmigung für über 950 qm Wohn-/Nutzfläche auf ca. 4,5 Hektar Grund; Hanglage, 360° Rundumblick, hervorragender Boden, Waldanteil, einige Olivenbäume; großes Potenzial für zahllose Nutzungsmöglichkeiten
– die Gründung einer Eigentümergemeinschaft von etwa 10 – 16 Eigentümer-Parteien, die die Grundfinanzierung sichern, das Objekt gemeinsam erwerben, den Umbau planen und gemeinsam realisieren. Die Rechtsform dafür muss noch gefunden werden, aber da gibt es wohl viele gute Möglichkeiten, ein maßgeschneidertes juristisches Konstrukt zu finden (Eigentümergemeinschaft, Verein, Genossenschaft, Stiftung … u.v.m.)
– wir wünschen uns und brauchen auch noch viele weitere Teilhaber (so wie in der ursprünglichen Idee ausgedrückt), die in Form von Urlaubszeit (durch Vorfinanzierung) dabei sein wollen oder auch ihre Zeit, ihr Fachwissen und ihre Arbeitskraft investieren wollen, um dann in den Genuss von Urlaubs-, Frei- oder Kreativ-Zeit zu kommen; vielleicht auch gemeinsamer Zeit mit uns.

Wie das alles genau zu organisieren sein wird, welche Arbeit wirklich benötigt wird, welchem Wert sie entspricht und wie wir stundenlange basisdemokratische und nervtötende Entscheidungsprozesse verhindern können, das wollen wir im Vorfeld durch festgeschriebene Vereinbarungen verhindern. Dazu gehört etwa der Zweck der Gemeinschaft (Wohn- und Kreativ-Sitz in der Toskana; kulturelle und gesellschaftliche Ereignisse; deutsch-italienische Freundschaft fördern etc.), die Verteilung von Aufgaben und Zuständigkeiten, die Festlegung der Eigentumsverhältnisse. Hierfür werden wir uns demnächst juristisch beraten lassen.

Wenn Du zu diesen Themen schon Vorschläge hast, kannst Du sie gerne hier als Kommentar oder an mich per Email schicken. Lass uns vor allem wissen, ob Du Interesse an einer Investition als Eigentümer oder auch als Teilnehmer hast, z.B. in Form von Zeit- oder Genussscheinen. Eine festgelegte Summe für die verschiedenen Beteiligungsformen gibt es noch nicht; ich denke, dass wir da flexibel bleiben müssen.

Bis zum 2. Toscana-Salon am Sonntag, den 21. Februar werden wir schon konkretere Zahlen vorlegen können. Peter Serfözö, der bei der Silvesterreise dabei war und als Architekt schon grobe Pläne skizziert hat, wird seine Ideen unterbreiten und eine Aufstellung der voraussichtlichen Erwerbs- und Baukosten vorlegen. Andreas Most hat sich bereit erklärt, die laufenden Kosten zu berechnen. Dorle informiert sich über Fördermöglichkeiten für derartige Kulturprojekte. Ich werde die vielen Ideen und Möglichkeiten zu einem schlüssigen Konzept zusammen fassen.

Toscanisches Menu: Denkende Peters auf Weinfass an Olivenallee mit Bobby-Parfait
Toscanisches Menu: Denkende Peters auf Weinfass an Olivenallee mit Bobby-Parfait

Kleine Gebrauchsanweisung für den internen Bereich

Wenn Du eingeloggt bist, kannst Du auf der linken Seitenleiste die Kategorie ‚Unser Toskanischer Traum‘ anklicken, dann erscheinen nur die Beiträge und Kommentare zu diesem Thema im Blogverlauf, die von mir bzw. den Mitgliedern dieser Gruppe erstellt wurden. Ich will in diesem internen Bereich kontinuierlich über die Entwicklung unseres Projektes berichten; hierzu kann man dann auch Kommentare hinterlassen, Fragen stellen, eine Diskussion beginnen.  Ich hoffe, dass dadurch ein reger Austausch im Laufe der Zeit und gerade in der jetzigen Vorbereitungsphase stattfindet.

Derzeit gibt es intern 40 angemeldete Benutzer – Du bist eine/r davon! Wenn Du Freunde hast, die ernsthaft an irgend einer Form der Teilhabe interessiert sind, dann lade sie zum nächsten Salon ein oder stelle den Kontakt zu mir her. Noch kann die Gemeinschaft der Italien-Freunde kräftig wachsen!