Archiv der Kategorie: Allgemein

Solidarität gefordert! Ich werde diffamiert.

Liebe Freundinnen und Freunde,

wie angekündigt, sollte ich am kommenden Freitag eine kurze Rede zur Einführung eines Benefizkonzertes für Gaza in der Erlöserkirche München Schwabing halten, dessen Erlös medico international zukommen soll. Nun hat eine kleine Gruppe selbsternannter Antisemitismusjäger derartig Druck auf die Kirche gemacht – mit Verleumdungen und Hasstiraden gegen mich, aber auch gegen medico international, Brot für die Welt, Misereor (!) und andere Personen und Institutionen, die gar nicht im Zusammenhang stehen mit der geplanten Veranstaltung – , dass ich vom zuständigen Pfarrer ausgeladen wurde. Das Konzert könne stattfinden, wenn er an meiner Stelle die Einführungsrede hielte; dazu sei er von höherer Stelle angewiesen, denn es gebe in der evangelischen Landeskirche „Vorbehalte gegen meine Person“, so der Pfarrer wörtlich. Welche Vorbehalte, konnte er mir nicht sagen. Eine Klärung sei erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich – jetzt solle doch erst einmal das Konzert in Ruhe stattfinden können, das sei doch in unser aller Interesse.

Fraglos unterstütze ich die Durchführung dieses Konzertes, bei dem übrigens zwischen den Musikstücken die Charta der Menschenrechte vorgelesen wird, und werde am Freitag auch anwesend sein. Ich werde aber – wenn auch schweigend – deutlich machen, was es heißt, mir als gebürtiger Israelin, als in Deutschland lebender Jüdin, als der Gerechtigkeit und der Versöhnung verpflichtete Demokratin, als Geschäftsführerin von BIB und nicht zuletzt als Künstlerin im Jahre 2016 in München den Mund zu verbieten.

Wer immer in der Nähe ist – Euch alle möchte ich einladen, ab 19 Uhr meiner kleinen Performance beizuwohnen und anschließend das Konzert um 19:30 Uhr im Großen Gemeindesaal der Erlöserkirche München Schwabing, Ungererstraße 17 zu besuchen – schweigend. Ich möchte keinen Tumult, keinen Streit, kein Geschrei.

Nach dem Konzert gibt es sicherlich Gelegenheit zum Gespräch.

Ich hoffe, viele von Euch übermorgen zu sehen, und grüße –
diesmal ziemlich fassungslos,
manchmal sprachlos,
niemals mundtot,

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Musik, Musik und mehr

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Jost Hecker        Robert Probst           Pit Holzapfel
Andi Arnold            Nirit                     Günther Basmann
Mit dem ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH
kurz vor dem Auftritt bei unserer Premiere im
Leipheimer Zehntstadel am vergangenen Freitag.
Wir hatten Spaß!

Das war eine sehr schöne Premiere mit unserem neuen Programm Nicht ganz kosher! mit tollem Publikum und tollen Veranstaltern (Danke an Sandra Parada und das Team vom Zehntstadel!) und wir freuen uns schon sehr auf unser nächstes Konzert in voller Besetzung am Freitag, den 14. Oktober in Dorfen beim Jakobmayer.
Nicht ganz kosher! ist ein sehr persönliches Programm geworden mit vielen Geschichten aus meinem Leben in Israel und auch in der Trennung von Israel, über meine Erlebnisse im besetzten Palästina, meine nicht enden wollende Liebe zu Land und Leuten und meine zweite Heimat Deutschland. Ich freue mich, wenn ich das alles mit Dir, mit Euch und mit vielen anderen Interessierten teilen kann.
Genauere Infos und weitere Termine gibt es auf der Seite unserer Agentur KulturBüro Maria Bruckbauer und mit dem folgenden Link kann man telefonisch oder online Karten reservieren.


Am kommenden Samstag, den 24.9. um 20 Uhr spielen wir unser Programm KlezMeshugge in Trio-Besetzung mit Andi Arnold an der Klarinette und Jan Eschke am Piano in der wunderbaren KulturBühne BachfeldHaus in Attenkirchen. Infos für Karten und Anfahrt gibt es HIER.


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Wer lieber selber singt, kann an diesem Samstag wieder beim Chorworkshop meiner Tochter Lili in München teilnehmen. In fußläufiger Nähe zum Marienplatz kann jede und jeder mit und ohne Gesangs- oder Chorerfahrung von 10 bis 15 Uhr viel Musik und Freude erleben. Das kann die Journalistin der Süddeutschen bestätigen, die dabei war: SZ beim ersten Chorworkshop. Wer also mitmachen  und sich noch einen Platz ergattern will, meldet sich ganz flott an bei Song’n’Soul Music!


Am Freitag, den 30. September um  19:30 Uhr habe ich die Ehre und Pflicht, zu einem Benefizkonzert zugunsten von medico international eine einführende Rede zu halten, diesmal in meiner Funktion als Geschäftsführerin von BIB (Bündnis für die Beendigung der israelischen Besatzung). Die musikalische Lesung findet in der Münchner Erlöserkirche statt mit dem Konzertpianisten Michael Leslie, der Werke von Bach und Beethoven spielt, und einer Lesung aus der Erklärung der Menschenrechte aus der UN von 1948. Es liest der Schauspieler Christian Schneller.
Erlöserkirche München Schwabing, Großer Gemeindesaal
Ungererstr. 17
Eintritt 10 € – Spenden willkommen
Schöner noch nachzulesen auf diesem Plakat.

Bitte besuche auch unsere BIB Seite www.bib-jetzt.de mit Informationen zu einer fast 50-jährigen Besatzung und Aktionen für eine friedliche Wende in Israel und Palästina. Danke!


Ich freue mich auf unser Wiedersehen und schicke hier noch ein paar Eindrücke aus Leipheim:
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Herzlichst,

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Konzert-Premiere und Präsenz-Workshop

Liebe Freundinnen und Freunde,

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endlich können wir unser neues Konzertprogramm Nicht ganz kosher! unserem Publikum präsentieren, nachdem wir seit Monaten daran schreiben, basteln, herumspielen und proben. Besonders freue ich mich über die Unterstützung meiner Schriftsteller-Freundin Linda Benedikt und meines Klavierkabarett-Freundes Bodo Wartke, deren Texte ich teilweise in mein Programm einbauen durfte. Am Freitag, den 16. September um 20 Uhr stehen wir im Leipheimer Zehntstadel auf der Bühne und freuen uns seeeehr über über jede und jeden Einzelnen von Euch, die Ihr dabei sein könnt und wollt! Mehr Infos dazu und weitere Termine findet Ihr auf unserer Agenturseite vom KulturBüro Maria Bruckbauer.


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Am kommenden Sonntag, den 18. September, biete ich wieder im  Freien MusikZentrum München einen Workshop Präsenz und Wahrnehmung an. Wenn Du also Lust hast, einen ganzen Tag mit mir und einer kleinen Gruppe von Leuten zu verbringen und zu erfahren, was Atmung, Stimme, Bewegung und die eigene Wahrnehmung in Deiner eigenen Präsenz zu verändern vermag, dann melde Dich jetzt kurzfristig noch bei mir direkt unter [email protected] an. Zwei, drei Plätze sind noch frei – es wird ein spielerischer Tag, geeignet für alle, die öffentlich oder privat etwas zu sagen haben, die gern lachen, Neues ausprobieren, Freude haben und eine Spur mehr „DA sein“ wollen. Mehr Infos zum Inhalt, zum Ablauf und eine Wegbeschreibung findest Du HIER.


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Zu guter Letzt noch ein Hinweis auf meine politischen Aktivitäten (nicht, dass meine künstlerische Arbeit unpolitisch wäre …) – hier aber im Bündnis für die Beendigung der israelischen Besatzung BIB. Bitte unterstütze diese junge Initiative, indem Du Dich mal auf unserer BIB Website umschaust (die übrigens der wunderbare Dominik Brustmann designed hat, der auch fürs Artwork des ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH verantwortlich ist), den BIB-Blog abonnierst oder sogar Fördermitglied wirst.


Ich freue mich auf Dein digitales Feedback, Kommentare und ganz besonders auf ein analoges Wiedersehen – live, in Farbe und in voller Länge …

Herzlichst,

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Bücher, Konzerte, Workshops und eine wichtige Petition

Liebe Freundinnen, liebe Freunde,

heute im Sommerblog:

2 neue Bücher mit dem Hinweis zu lesen

1 Petition mit der Bitte zu unterschreiben

3 Konzerte und 1 Workshop mit der Einladung zu kommen

Special für MünchnerInnen: Chorworkshop für alle


Die Bücher:

Meine Lieblings- Bühnenpartnerin, Mitstreiterin, Zur-Seite-Steherin und Freundin Linda Benedikt hat ihr drittes ordentliches Buch im Arche-Verlag herausgebracht. Fast ganz wahre Geschichten von, mit und über die außergewöhnlichsten Katzen Münchens:

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Und weil ich lauter so tolle und gescheite Freunde habe, die schlau und begabt sind und Bücher schreiben, lege ich hier noch den Roman des Sommers 2016 von Daniel Speck nach, so gesehen im Schaufenster von dem Buchladen in Schwabing – in bester Bestsellergesellschaft, versteht sich. Auch hier eine fast ganz wahre Geschichte von Italien nach Deutschland und wieder zurück:

 

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Viel Spaß beim Lesen!


Die Petition:

Dass Markus Roschs Beitrag in der Tagesschau über den Wassernotstand in Palästina eine Welle des Protests hervorgerufen hat, hat nicht etwa damit zu tun, dass die 2 Millionen deutschen Zuschauer sich über die katastrophale Wassversorgung der Palästinenser empören. Auch nicht, dass so ein Beitrag erst jetzt gesendet wird, wo doch von verschiedenen Seiten dieser Wassernotstand schon seit Jahrzehnten berichtet wird, u.a. von Amnesty International. Nein, der Protest bezieht sich auf die angeblich antisemitische, antiisraelische, tendenziöse Haltung des Autors und wird hauptsächlich damit begründet, er habe die israelische Seite nicht im O-Ton zu Wort kommen lassen.

Dass die palästinensische Seite höchst selten im O-Ton zu Wort gekommen ist in den vergangenen Jahren oder gar Jahrzehnten, will ich hier nicht zum Thema machen. Worauf ich jedoch beharre ist, dass eine journalistische Arbeit, wenn sie denn bestimmte Missstände offenlegt, nicht zu massiven Drohungen dem Journalisten gegenüber führen darf! Solche „massiven Drohungen“ hat der ARD-Korrespondent Markus Rosch nach eigener Aussage in Israel erhalten. Daher haben wir von BIB eine Petition gestartet, die den Bayerischen Rundfunkrat – das zuständige Gremium für die ARD in Israel – auffordert, für freie Berichterstattung und Schutz der JournalistInnen zu sorgen.

Bitte unterschreibe unsere Petition hier: https://www.change.org/p/rundfunkrat-tagesschau-muss-frei-und-unabhängig-bleiben-schützen-sie-die-ard!


Die Konzerte:

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made by Jens Heilmann

Die Vorbereitung auf unser neues Programm Nicht ganz kosher! läuft auch Hochtouren und wir freuen uns sehr auf unsere Premiere im schönen Zehntstadel in Leipheim am 16. September in voller ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH Besetzung.  Am 24. September gibt es uns im Trio in der kleinen, aber feinen Kulturbühne in Attenkirchen zu sehen und zu hören und am 16. Oktober spielen wir wieder in voller Besetzung in Dorfen. Am 18. September biete ich außerdem wieder einen Workshop für Präsenz und Wahrnehmung an. Alle Details und Infos zu den Veranstaltungen findet Ihr in meinem KALENDER.


Special: Chorworkshop

Meine Tochter Lili bietet für alle Menschen, die Lust am Singen haben, im August, September und Oktober jeweils am letzten Samstag des Monats in München einen Workshop an. Er findet im Movimento in der Nähe des Marienplatzes von 10 bis 15 Uhr statt. Alle Details zum Workshops wie Anmeldung etc. findest Du unter songnsoulmusic.com.


Herzliche Sommergrüße,

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Gute Nachrichten

Liebe Freundinnen und Freunde,

zur Abwechslung mal heute von meiner Seite nur gute Nachrichten (schlechte gibt’s ja überall zu Hauf), vier an der Zahl:
1. Lässiges Brasil-Konzert mit ganz vielen klasse Musikern
2. Tolle Benefiz-Veranstaltung mit tollen Leuten und toller Musik
3. Gute (!) Nachricht aus Israel: Tair Kaminer frei!
4. Ich halte mich diesmal kurz.

Donnerstag, 21. Juli, 20 Uhr: CHOP GELADO Album Release
Filmcasino am Odeonsplatz, München
Großartige Sommermusik mit Tom Reinbrecht, Paolo Alves und vielen anderen – ich bin dabei!
Infos hier: www.chopgelado.com
Tickets zu 19 € hier bei MünchenTicket

Freitag, 22. Juli, 20 Uhr: BENEFIZKONZERT – ZUGUNSTEN VON MEDICO INTERNATIONAL IN PALÄSTINA
EineWeltHaus – Großer Saal,  Schwanthalerstraße 80, München
Begrüßung: Palästina Forum München
Riad Othman, medico-Nahostreferent, berichtet über drei Jahre Arbeit in Ramallah
Michael Leslie, Konzertpianist, spielt Werke von Bach und Beethoven
Christian Schneller, Schauspieler, liest aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (UN 1948)
Großartiges Programm, tolle Leute – auch hier bin ich dabei!

Die dritte gute Nachricht:
Tair Kaminer, 19-jährige israelische Kriegsdienstverweigerin aus Gewissensgründen, wird vom Militär entlassen und kommt jetzt nach 170 Tagen aus der Haft. Begründung des Militärs: „Bad behaviour.“
Ich wünschte, alle jungen Menschen würden sich so schlecht benehmen! Amen.
Wer mehr wissen will: www.bib-jetzt.de

Da kann man jetzt auch Fördermitglied werden!!! Wir freuen uns über jede Unterstützung!!!

Das war’s! Schönen Sommer,
herzlichst

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Erstes Musikvideo vom ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH

Wie wunderbar, dass endlich der Sommer da ist! Trotz einer Weltentwicklung, die einen manchmal erschaudern lässt (der Brexit  ist vor allem deswegen so furchtbar, weil er durch einen Rechtsruck ausgelöst wurde, wie er anscheinend weltweit auf dem Vormarsch ist)  kommt Mensch nicht umhin, sich an Sonne, Licht, langen Abenden und der wohltuenden Wärme zu ergötzen und Kraft zu tanken.

OSG: zu viert im Garten

Meine Band und ich haben kürzlich ein paar wunderbar warme Tage im Bayerischen Wald verbracht und an unserem neuen Programm Nicht ganz kosher! gearbeitet, das am 16. September im Leipheimer Zehntstadel Premiere haben wird. Der Himmel war uns gewogen und hat neben Sonne auch einen Platzregen geschickt, der uns einen herrlichen Regenbogen beschert hat. Den haben wir gleich in unser erstes Musikvideo eingebaut, das fast nebenbei dort entstanden ist und das wir mit Aufnahmen eines Konzertes von 2015 zusammen geschnitten haben. Hier findet Ihr es auf YouTube. Natürlich freuen wir uns über Kommentare!


Am kommenden Montag, den 27. Juni, findet um 19 Uhr in der Münchner St. Markuskirche die Eröffnung des Kunstprojektes „hier wohnte …“ statt, das an Bewohner der Maxvorstadt erinnert, die wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nazis verfolgt, beraubt, deportiert und ermordet  wurden. Andi Arnold (cl) und ich werden die Veranstaltung musikalisch begleiten. Ähnlich wie die Stolpersteine, die in München nach wie vor auf öffentlichem Grund verboten sind und daher bislang nur auf Privatgrund verlegt worden sind, werden die Weissen Koffer von Wolfram Kastner in der Markuskirche Asyl finden, weil sie am prominenten Münchner Odeonsplatz nicht aufgestellt werden durften. In der St. Markuskirche an der Gabelsbergerstraße 6 sind sie allerdings bis zum 20. November 2016 zu sehen.


Zum Abschluss – ich will ja niemanden bei dem schönen Wetter am Bildschirm festhalten – noch ein Hinweis auf die Seite www.bib-jetzt.de, auf der ich mich Nahost-politisch tummle. Dort kannst Du Dich an unseren Kampagnen beteiligen und Protestmails an Entscheidungsträger schicken, wenn Du z.B. mit dem illegalen israelischen Mauerbau oder mit der Inhaftierung von Kriegsdienstverweigerern nicht einverstanden bist. Textvorschläge findest Du hier.


Und wer jetzt immer noch nicht genug hat, dem sei eine ganz besondere Seite empfohlen: street-philosophy.de . Hier beschäftigen sich zwei Frauen – Mutter und Tochter – mit den grundsätzlichen Fragen des Lebens. Viel Spaß beim Stöbern!

 

Viele Filme und viel mehr

Nachdem ich gestern versehentlich vergessen hatte, ein kleines Häkchen bei ‚intern‘ zu setzen und somit mein (fast privater) Blog-Eintrag an meine Toscana-Leute online ging, habe ich mich heute entschlossen, dies als Wink des Schicksals zu verstehen und der Welt (oder zumindest dem www) einen kleinen Einblick in dieses wunderbare Projekt zu geben, das ich in den letzten Monaten mit Freunden entwickelt habe. Es geht um einen Ort im sonnigen Süden, an dem Vieles verwirklicht werden soll, was in unserer Welt und in unserem Alltag allzu oft zu kurz kommt: Gemeinschaftssinn, teilen, Ruhe, feiern, kultureller Austausch, gelebte und genussvolle Nachhaltigkeit im Umgang mit der Natur, Gesundheit, naturgerechte Landwirtschaft und Permakultur, Gastfreundschaft, Kultur, Bildung, Austausch … kurzum: ein Lebens-Ort für eine „hoffnungsvolle Zukunft  in dieser zukunftsverdrossenen Zeit“, wie ein Freund es nannte.

Nach intensiver Suche hat sich jetzt eine Gelegenheit für ein ehemaliges Konvent aufgetan, die wir Ende Mai genauer prüfen werden – siehe meinen letzten Blogeintrag Konkrete Gelegenheit: Convento St. Antonio. Wer dazu mehr wissen oder sich gar beteiligen will, schreibe mir bitte eine Mail, dann schicke ich Dir Details und Konzept etc. zu. Sobald wir ganz konkret werden, wird es ein Crowd Funding geben, so dass viele Menschen uns auch mit kleineren Summen unterstützen und an der Realisierung eines  Traums teilhaben können.

Ansonsten will ich Euch heute ein paar Termine geben für spannende – wichtige – sehenswerte Ereignisse, die ich empfehlen möchte.

1. Am Donnerstag beginnt das 10-tägige Dokumentarfilm-Festival DOK.fest in München. Das Programm ist wieder mal großartig gestaltet und von Jahr zu Jahr hoffe ich, dass Dokumentarfilme in unseren Kinos auch durch dieses Festival einen höheren Stellenwert erlangen – viele Filme und ihre Macher verdienen es! Ich finde dieses Genre, diese Herangehensweise an ein reales Thema mit künstlerischen Mitteln immer wieder faszinierend.
Besonders empfehle ich den Film meines Freundes Werner Penzel ZEN FOR NOTHING sowie den Film von Danae Elon PS JERUSALEM, bei dem ich am 8. Mai abends nach der Vorführung am Filmgespräch beteiligt bin. Aber es gibt noch viele andere sehenswerte Filme (s.u.)* – stöbert mal hier im DOK.fest Programm.

2. Am 10. Mai jährt sich zum 83. Mal der Tag der deutschlandweiten Bücherverbrennung, angezettelt durch die Nazis, ausgehend von der Universität München, ausgeführt von allen Bevölkerungsschichten. Zum Gedenken und zur Mahnung lesen Menschen in ganz Deutschland gegen das Vergessen. Ich lese etwa um 15 Uhr am Münchner Königsplatz. Liest Du auch? Infos gibt es hier.

3. Wer lieber zuhört statt zu lesen, kann gerne die Bayern2 Sendung Kulturjournal vom 10. April nachhören. Ich hatte da Gelegenheit, mich mit Michael Lüders zu aktuellen Nahost-Themen zu unterhalten. Das Gespräch moderierte Wolf Gaudlitz. (Unser Beitrag beginnt bei etwa Minute 5’50“ und dauert knapp 20 Minuten.)

4. Die jüdisch-palästinensische Dialoggruppe veranstaltet am 19. Mai eine Filmvorführung und am 23. Mai einen Vortrag in München. In dem Film geht es um einen Israeli, der sich als Aktivist in der Westbank niedergelassen hat, um mit palästinensischen Freunden für ein gerechtes Miteinander zu kämpfen. Der Vortrag befasst sich mit der innerisraelischen Gruppe ‚Boycott from Within‘, die sich dem palästinensischen BDS-Aufruf anschließt. Weitere Infos gibt es in meinem Kalender.

5. Und schließlich noch eine ganz besondere Empfehlung: Wer sich mal einen wirklich unabhängigen, jederzeit online abrufbaren  Fernsehsender und Nachrichten mit Kontext und Hintergrund ansehen will, klicke bitte auf www.kontext-tv.de . Ich konnte neulich Fabian Scheidler, einen der Macher von kontext-TV, bei seiner Buchpräsentation DAS ENDE DER MEGAMASCHINE kennenlernen – auch das ist definitiv einen Klick wert!

So, nun hoffe ich natürlich noch auf viel Unterstützung für unsere neue Initiative BIB in Form von Blog-Folgern auf unserer Website www.bib-jetzt.de oder von ‚Gefällt mir‘-Klicks auf Facebook. Ich verabschiede mich und bin mal über Pfingsten weg mit meinem ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH – und freue mich riesig auf kreative Tage mit meinen Musiker-Männern im Bayerischen Wald. Das neue Programm präsentieren wir Euch dann im September – aber bis dahin ist es ja noch lang hin und es passiert  sicher noch eine Menge … schaut mal in meinen Kalender! Vielleicht hat ja jemand Lust auf meinen Präsenz-Workshop am 5. Juni.

Es grüßt Euch herzlichst

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* Hier einige Empfehlungen für Filme mit Israel und/oder Palästina-Bezug:
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Mr. Gaga
von Tomer Heyman, S/ISR/D/NL, 2015, 100 Min.

Erst im Alter von 22 Jahren beginnt Ohad Naharin seine Tanzausbil­dung an der Batsheva Dance Company in Tel Aviv. Kurz darauf werden internationale Stars wie Martha Graham und Maurice Bejart auf das Ausnahmetalent aufmerksam. Doch erst die Arbeit mit der eigenen Company bringt für Naharin die entscheidende kreative Wende. In New York ent­wickelt er die Bewegungs­sprache Gaga, die den Tanz als universellen Hei­lungspro­zess versteht. Der Filme­macher und langjährige Freund Tomer Heymann zeichnet die einzelnen Stationen von Naharins Lebens nach. In Probe­situatio­nen, Tanzse­quenzen und privaten Archivaufnahmen entsteht so das Bild des Menschen Ohad Naharin. Eine Hommage an die transformative Kraft der Bewegung.

Freitag, 06.05.2016, 19:30, ARRI Kino
Sonntag, 08.05.2016, 18:00, Rio 1
Mittwoch, 11.05.2016, 21:30, ARRI Kino
Freitag, 13.05.2016, 14:30, HFF – Audimaxx
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P.S. Jerusalem
von Danae Elon, CDN/ISR, 2015, 87 Min.

Kann man in einem Land leben, dessen Ideale man nicht teilt? Und was bedeutet eigentlich Heimat? Nach dem Tod von Amos Elon, dem vielfach geehrten jüdischen Schriftsteller und Kritiker der israelischen Siedlungspolitik, beschließt seine Tochter und Filmemacherin Danae Elon, mit ihrem Mann und den zwei Söhnen in ihr Geburtsland Israel zurückzukehren. Über drei Jahre dokumentiert sie – den Umzug von New York nach Jerusalem, die Geburt ihres dritten Sohnes, ihre Ablehnung der israelischen Politik und schließlich die Frustration, die sich besonders bei ihrem Mann Philippe breitmacht. Wenn man in einer Gemeinschaft lebt, ist man immer auch ein Teil von ihr. Für Danae Elon Grund genug, wieder zu gehen.

Sonntag, 08.05.2016, 19:30, Filmmuseum (anschließend Filmgespräch mit Irit Neidhardt und Nirit Sommerfeld)
Dienstag, 10.05.2016, 21:00, Gasteig Vortragssaal
Sonntag, 15.05.2016, 16:00, Rio 2
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Balagan
von Andres Veiel, D, 1993, 90 Min.

Ein Film über einen palästinensischen Schauspieler und eine jüdische Darstellerin des Theaterzentrums Akko in Israel, deren Zusammenarbeit nicht selbstverständlich ist: Khaleds palästinensische Familie lebt seit acht Generationen im Land. Madi ist die Tochter eines tschechischen Juden, der beinahe im Vernichtungslager Sobibor umgekommen wäre. Die Schauspieler haben aus ihren Erfahrungen das fünfstündige Theaterstück „Arbeit macht frei“ entwickelt, das in Israel begeistert gefeiert und zugleich wegen angeblicher Nestbeschmutzung heftig kritisiert wurde. Mit deutlichen überrealen Bildern stellen sie sich ihrer Geschichte – bis zur Schmerzgrenze.

Dienstag, 10.05.2016, 17:00, Filmmuseum
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Herr Israel – im Spiegelbild
von Tom Kimmig, ISR/D, 2015, 52 Min.

Hans Hausdorf blickt, fast 100-jährig, auf sein Leben zurück. Er hat nette Nachbarn, Blumen vor dem Haus, eine wesentlich jüngere Freundin und fährt mit einem Elektromobil durch die Gegend, die einem Rentnerparadies in Florida gleicht. Hans aber lebt im Süden Israels – als Hanan Hadar. 1938 kam er 19-jährig mit der zionistischen Jugendbewegung aus Deutschland nach Palästina, zunächst in einen Kibbuz. Tom Kimmig begleitet den lebensfrohen Mann durch seinen Alltag, auf seine Geburtstagsfeier, wo auch die große, herzliche Familie zu Wort kommt. Sichtlich begeistert teilt Hans mit dem Regisseur auf Deutsch seine Erinnerungen – und lässt über bewegende Geschichten nach und nach ein verändertes Bild der Geschichte Israels entstehen.

Freitag, 13.05.2016, 20:30, Atelier 1
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Jüdisches Museum Café Nagler
von Mor Kaplansky und Yariv Barel, ISR/D, 2015, 59 Min.

»Ich weiß nichts über das Café Nagler«, erklärt der Berliner Kaffeehausexperte Fred Riedel gegenüber der Kamera von Mor Kaplansky. »Ich weiß nur, dass Sie hübsche Augen haben.« Wo heute trostlose Bäume am ebenso trostlosen Moritzplatz stehen, pulsierte bis 1926 noch das kulturelle Leben der Weimarer Republik. Kaplanskys Blick geht zurück in eine Zeit, als Brecht, Dix, Grosz oder Döblin noch zusammen im legendären Kreuzberger Café Nagler saßen und über Politik wie Kunstgeschehen diskutierten. Zusammen mit ihrer Großmutter lässt die Filmemacherin und Ur-Ur-Enkelin des Kaffehausgründers die persönliche, sehr mythenbehaftete Familiengeschichte noch einmal aufleuchten: Mit unechten Zeitzeugen, aber reichlich jüdischem Humor.

Montag, 09.05.2016, 17:00, Filmmuseum
Mittwoch, 11.05.2016, 17:00, Filmmuseum
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Konkrete Gelegenheit: Convento St. Antonio

TOSCANA-LIEBHABERINNEN!

Es gibt spannende Neuigkeiten!!! Bei unserem letzten Besuch zu Ostern haben wir einen traumhaften Platz entdeckt: Mitten in der Wildnis und doch ganz nah an allem, was wichtig ist (Straße, Dorf, Einkaufsmöglichkeiten, heiße Quellen): Das Convento St. Antonio, ein ehemaliges Konvent aus dem 12. Jahrhundert mit etwa 10 ha Grund, auf dem heute ein schönes großes Steinhaus steht (ca. 630 qm Wohnfläche!), wo es Strom und Wasser gibt, ebenso eine Quelle und überall Bächlein mit eisenhaltigem Wasser, die durch ein Paradies aus Mischwald und Korkeichen plätschern. Es wurde vor einigen Jahren begonnen zu renovieren, doch dann ist den Leuten wohl das Geld oder die Lust vergangen…

Das Grundstück liegt nicht weit entfernt von den heißen Thermen von Petriolo (ca. 10 km, Luftlinie 4 km) und von der Superstrada 223 (ca. 4 km), die Siena und Grosseto verbindet. Hier der Googlemaps-Link dazu. Ans Meer (Marina di Grosseto) fährt man 50 Minuten. Die nächste Einkaufsmöglichkeit ist im Dorf Casale di Pari (ca. 2,5 km) – dennoch ist das Haus vollkommen ruhig und abgelegen in den Hang gebaut. Der Besitzer ist leider gar nicht an einer Pacht interessiert, da dies nach italienischen Gesetzen sein eigenes Grundstück irgendwie einschränken würde. Sein derzeitiges Angebot ist ein Kaufpreis von 500.000 €.

Nun werden wir vom 22. – 26. Mai wieder hinfahren, diesmal zusammen mit dem Architekten Peter und vielleicht auch mit weiteren ernsthaft Interessierten. Dann werden wir einschätzen können, was alles gemacht werden muss am Gebäude, wieviel investiert werden muss und welches Gegenangebot wir machen.

Ich muss gestehen, dass ich mich schon sehr in diesen Platz verliebt habe! Überdies scheint mir die Kombination aus der Größe des Hauses, der Lage (Lage, Lage, Lage!!!), der eigenen Quelle (Wasser, Wasser, Wasser!!!), der Nähe zum Haus unseres Freundes Paolo und zu den heißen Thermen, der nicht so großen Entfernung zum Meer und der Tatsache, dass hier über Jahrhunderte Mönche gelebt haben (ein echter Kraftplatz!) geradezu magisch.

In der Hoffnung, meine Begeisterung mit Euch teilen zu können, gibt es hier sind noch ein paar Bilder als Vorgeschmack. Sollte nach fachmännischer Begutachtung das Convento St. Antonio tatsächlich the place to be werden, dann beginnen wir demnächst mit einer Crowdfunding Aktion, wie ganz zu Beginn angedacht.

Sollte jemand jetzt schon im Mai mitreisen wollen: Melde Dich bitte umgehend bei mir, damit wir das gemeinsam organisieren können.

In großer Vorfreude und höchst gespannt auf den nächsten Toscana-Besuch grüßt Euch herzlichst

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Neue Initiative am Start

Heute bekommen Hunderte von Menschen in Deutschland das folgende Schreiben. Ich habe es zusammen mit einigen Mitstreitern verfasst – wundert Euch also nicht über den offizielleren Ton. Bitte lest es, leitet es weiter und lasst Euch zum Mitmachen animieren:
Die Zeit ist reif für Gerechtigkeit.
Herzlich,
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

wir haben im April 2016 das Bündnis zur Beendigung der israelischen Besatzung (BiB) gegründet.

Ziel unseres Bündnisses ist: Koordinierte Werbung in der Öffentlichkeit und bei unseren politischen Repräsentanten für die Einhaltung rechtsstaatlicher und völkerrechtlicher Normen in den von Israel seit 1967 besetzten palästinensischen Gebieten und für ein Ende dieser Besatzung. Zu diesem Zweck möchten wir in Deutschland lebende Menschen, insbesondere jüdischer und palästinensischer Herkunft, zu gemeinsamem Handeln zusammenführen.

Hierfür planen wir verschiedene Aktivitäten und Kampagnen. Unsere erste aktuelle Kampagne findet Ihr im Anschluss an diesen Text.

Wir streben als Verein den Eintrag ins Vereinsregister sowie die Gemeinnützigkeit an. Ihr könnt mit unserem Bündnis Kontakt aufnehmen über unsere Website www.bib-jetzt.de oder per e-mail an [email protected].

Unsere Grundsatzerklärung sowie weitere Informationen zu BIB und den Gründungsmitgliedern können ab sofort online unter www.bib-jetzt.de nachgelesen werden. Für vertiefende Informationen zu allen damit zusammenhängenden Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Gründungsmitglieder:
Prof. Dr. Rolf Verleger, Dr. Martin Breidert, Dr. Yazid Shammout  (Vorstand)
sowie
Judith Bernstein, Prof. Dr. Ghaleb Natour, Prof. Dr. Norman Paech, OB Dr. Albrecht Schröter, Nirit Sommerfeld, Prof. Dr. Udo Steinbach
Beirat: Dr. Rupert Neudeck, Prof. Dr. h.c. Horst Teltschik

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Unsere aktuelle Kampagne #1: Sollen Kopfschüsse normal werden?

Der israelische Soldat und Sanitäter Elor Asarja wurde dabei gefilmt, wie er in Hebron den nach der Abwehr seines Messerattentats verletzt am Boden liegenden 21-jährigen Abd al-Fatah Jusri al-Scharif gezielt und ohne Not durch Kopfschuss tötete.

Dies kann hier angesehen werden: http://m.btselem.org/firearms/20160324_soldier_executes_palestinians_attaker_in_hebron

Die Mehrheit der jüdischen Israelis ist gegen eine Bestrafung des Soldaten, in flagranter Missachtung zivil- und kriegsrechtlicher Normen. Viele Israelis nennen Asarja einen Helden. Siehe dazu hier z.B. eine Bürgerversammlung in Asarjas Heimatstadt Ramleh: http://www.alternet.org/grayzone-project/watch-israelis-rally-soldier-who-executed-palestinian-rage-netanyahu-not-cheering

Schon im Januar 2016 verlangte die schwedische Außenministerin Margot Wallström wegen ähnlich problematischer Exekutionen seit Beginn der „Messer-Intifada“ eine internationale Untersuchung der außergerichtlichen Tötungen in Israel. Diese Initiative griffen weder die deutsche noch die EU-Politik auf.

Daher möchten wir Sie zu einer koordinierten Aktion ermuntern: Bitte schreiben Sie an den EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz, an unseren Außenminister Frank-Walter Steinmeier, an Bundestagsabgeordnete Ihres Wahlkreises sowie an weitere Personen Ihrer Wahl, dass Sie die Initiative der schwedischen Außenministerin unterstützen: Internationale Untersuchung der mehr als 200 durch israelische bewaffnete Kräfte durchgeführten außergerichtlichen Exekutionen seit Oktober 2015.

Mit unseren vorbereiteten Links und Texten (s.u.) dauert das keine zwei Minuten und kann große Wirkung zeigen!

Weiterhin: Der Mann, der die Ermordung al-Scharifs filmte, als Korrespondent der israelischen Menschenrechtsorganisation B’Tselem, ist der Hebroner Emad Abu-Schamsija. Er wird nun von rechtsradikalen Israelis als Denunziant verunglimpft und bedroht. Setzen Sie sich bitte für Abu-Schamsija ein, überlegen Sie bitte, ob er für eine Einladung nach Deutschland oder eine Preisverleihung für investigativen Journalismus in Frage kommt.

Wichtig: Bitte setzen Sie uns CC ([email protected]), wenn Sie Mails schreiben, oder mailen Sie uns Kopien Ihrer Schreiben, damit wir einen Eindruck von der Resonanz unserer Kampagnen erhalten und an Verbesserungen arbeiten können.

Jedes Schreiben zählt! Zeigen wir der Politik und der Öffentlichkeit, dass unsere Freundschaft zu Israel nur durch Einhaltung von Völker- und Menschenrecht Bestand haben kann und dass wir gleiches Recht für alle fordern – darauf sollten wir bestehen!

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Links – Diese Menschen sollten Sie anschreiben:

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Text für ein Anschreiben, den Sie so oder als Vorlage für Ihren individuellen Text verwenden können:

Sehr geehrter Herr EU-Parlamentspräsident Schulz / Herr Außenminister Steinmeier / Frau/Herr Abgeordnede/r …… ,

mit Entsetzen beobachten wir seit Beginn der sogenannten „Messer-Intifada“ die Zunahme außergerichtlicher Tötungen auf israelischem und palästinensischem Gebiet: Seit Oktober 2015 gab es über 200 solcher Tötungen durch israelische bewaffnete Sicherheitskräfte – die Details sind Ihnen sicher bekannt.

Auf politischer Ebene wurde bisher nur von der schwedischen Außenministerin Margot Wallström eine internationale Untersuchung dieser Exekutionen angeregt, aber nie umgesetzt. Wir möchten Sie daher dringend auffordern, Frau Wallströms Initiative seitens der EU aufzugreifen und klar zu diesen Vorgängen Stellung zu beziehen. Aus meiner Sicht werden durch solche Tötungen, denen oft Minderjährige zum Opfer fallen, Menschenrechte massiv verletzt. Dies kann die EU nicht kommentarlos hinnehmen, zumal uns Europäer engste Beziehungen mit Israel verbindenden. Damit diese nicht eines Tages zerbrechen, müssen wir von Israel die Einhaltung rechtsstaatlicher und völkerrechtlicher Normen fordern.

Bitte lassen Sie mich wissen, was die EU in dieser dringenden Angelegenheit zu unternehmen gedenkt. Vielen Dank für Ihren Einsatz!

Mit freundlichen Grüßen,

(Ihren Namen nicht vergessen!)

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Weiterleitung an Freunde

Kopieren Sie dieses Schreiben in eine neue Email, setzen Sie den folgenden Text an den Anfang und senden Sie die Mail an Einzelne oder an Ihren Verteiler:

Liebe Freundinnen und Freunde,

wollt Ihr auch an einer Aktion teilnehmen und Politiker fragen, was sie gegen außergerichtliche Tötungen von Palästinensern durch israelische Sicherheitskräfte unternehmen werden? Dann lest diese Mail und schreibt an Eure MdB. Danke!

Streifen_mini

Wir danken Ihnen und sind sehr gespannt auf Ihre Rückmeldungen.

Mit engagierten Grüßen,

Unterschrift

Nirit Sommerfeld
BIB-Geschäftsstellenleiterin

www.bib-jetzt.de

www.facebook.de/bibjetzt

BIB
Bild-LogoBündnis zur Beendigung der israelischen Besatzung e.V. i. Gr.

 

Perspektivenwechsel

Diese Zeiten fühlen sich gerade an, als stünde bald kein Stein mehr auf dem anderen. Nahezu jede Nachricht raubt mir den Atem: Die neuesten Meldungen aus Israel und dem besetzten Palästina sind so grauenerregend, dass ich kaum weiß, wie ich sie für mich selbst verarbeiten und schon gar nicht, wie ich öffentlich damit umgehen soll*.  Dazu kommen die Enthüllungen über Betrug und Selbstbereicherung in den sogenannten „höchsten“ politischen und gesellschaftlichen Kreisen mit den PanamaPapers (ich bin nicht einmal mehr fassungslos, nein; ich bin bestätigt in meiner unangenehmen Überzeugung, dass Reiche sich nun mal mit allen Mitteln noch mehr bereichern wollen, dass sehr viel Geld korrumpierbar macht und dass Kapitalismus schlicht schlecht ist).

Ich frage mich, wie wir das und alle anderen Meldungen verdauen sollen, die wir fast beiläufig zu uns nehmen, unsere tägliche Lektüre, die zu unserer geistigen Nahrung gehört wie Popcorn zum Kino: Exekutionen weltweit (laut Amnesty International sind sie  so stark gestiegen wie seit 25 Jahren nicht mehr); Selbstmordattentate auf belebten Plätzen und Märkten (wobei es außer in der Aufmerksamkeit der Medien keinen Unterschied für die Betroffenen macht, ob der Platz einen französischen, türkischen oder afghanischen Namen trägt: verstümmeln und sterben fühlt sich bestimmt überall gleich an); nicht zu vergessen die anderen kleinen und großen Katastrophen wie Klimawandel, Bienensterben, Flüchtlingsströme, Massentierhaltung, Menschenhandel, Diskriminierung und und und …. und da sind dann noch die persönlichen Schicksale! Wie sehr trifft es uns, wenn jemand aus unserem nächsten Umfeld krank wird, stirbt oder – schlimmer noch – sterbensunglücklich ist? Wie sollen wir mit all dem fertig werden?! Unseren Lebensunterhalt müssen die meisten von uns ja nebenbei auch noch verdienen.

Und so erlebe ich mich immer wieder mal in Momenten von tiefer Verzweiflung und Sorge, auch von Mut- und Lustlosigkeit, in denen ich mich frage, ob denn überhaupt irgend eine Aktivität Sinn macht; ob irgend ein Wort oder eine Tat etwas in dieser Welt verbessern oder verändern kann; ob nicht alles ohnehin von den ganz Mächtigen (und ich unterstelle ihnen nichts Gutes) gelenkt ist und sie nur kopfschüttelnd auf uns hinabblicken, wie wir uns da abstrampeln für ein bisschen mehr Gerechtigkeit, für weniger Gewalt, für die Belange von Verfolgten und Unterdrückten. Etwas leichter wird mir erst ums Herz, wenn es mir gelingt, in eine Art Vogelperspektive zu gehen, in der ich die Welt mit einem gewissen Abstand betrachten kann. Wenn ich mich ganz darauf einlasse, wenn ich Glück habe und „es“ passiert, dann ist es ähnlich wie in tiefdunkler Nacht an einem unbeleuchteten Meeresstrand, wenn man im warmen Sand liegt, die Hände hinter dem Kopf verschränkt und sich in die Tiefe des uns umgebenden Alls fallen lässt. Dann entsteht dieses Gefühl zwischen Herz und Bauch, dass ohnehin alles so ist, wie es sein muss, dass jeder einzelne Stern, auch wenn er noch so weit weg ist oder vielleicht längst verglüht, ein wichtiger Bestandteil dieses ganzen Kosmos ist, auch wenn er selbst oder wir als Betrachter nicht verstehen, warum.

Mit diesem tiefen inneren Gefühl, mit diesem weit entfernten Blick lässt sich auch das Rad der Zeit zurückdrehen und die Menschheitsgeschichte leichter betrachten und erkennen. Ging es den Menschen in früheren Zeiten nicht auch so, dass ihnen das Ende der Welt oder der Untergang der Menschheit vollkommen realistisch erschien? Nur weil wir heute wissen, dass etwa die Welt keine Scheibe ist oder der ‚Todsünde‘ Zorn nicht durch Zerstückelung des Zornigen bei lebendigem Leibe beizukommen ist, war das doch damals für die Menschen genauso beängstigend und existentiell wie für uns unsere heutigen Bedrohungen. Ja natürlich wissen wir, dass nach einer Atomkatastrophe kaum jemand überleben kann; ist es da zynisch, auf die Zeiten der Pest zurück zu schauen, die auch teilweise 90% der Bevölkerung Europas hinweggerafft hat? Ist überhaupt unser Blick auf die Welt verschoben, einseitig? Die PanamaPapers zum Beispiel: Ist nicht die andere Wahrheit,  die andere Sichtweise wirklich großartig, nämlich dass 400 engagierte Journalisten monatelang dicht gehalten und an ihrer Recherche gearbeitet haben, solidarisch dem Ziel verpflichtet, eine große Schweinerei aufzudecken?! Das macht mir Mut und zeigt mir zweierlei: Dass es Sinn macht, sich für etwas Wichtiges einzusetzen, und dass es unerlässlich, notwendig und schön ist, sich dabei auf andere zu verlassen.

Der schwedische Professor Hans Rosling ist auch so ein Mutmacher. Er behauptet steif und fest, dass es der Menschheit noch nie so gut ging wie heute – verhältnismäßig. Als Statistiker beruft er sich auf Fakten und Zahlen aus Quellen wie den Vereinten Nationen und verschiedener Hochschulen und folgert daraus, dass nichts dringender und gleichzeitig machbar ist wie die Beseitigung von Hunger und Armut. Als Einstieg empfehle ich diesen 20-minütigen TED-Talk. Auf dieser Gapminder-Internetseite kann man sich noch jede Menge anderer interessanter Vorträge ansehen.

Hier noch einige Hinweise zu sehens- und hörenswerten Ereignissen in den nächsten Tagen und Wochen, bei denen ich mitwirke:

So, 10. April, 18 Uhr – Radio
Kulturjournal: Mein Gespräch mit Michael Lüders über Israel, Palästina und die Deutschen, moderiert von Wolf Gaudlitz auf Bayern2. Hier geht’s zum Podcast.

Mi, 13. April, 19:30 Uhr – Capitol Kino Grafing
HAPPY WELCOME – ein Roadmovie über vier „Clowns ohne Grenzen“ bei ihrer Tour durch acht deutsche Asylbewerberheime. „Ansteckendes Glück“ (SZ)
Regie: Walter Steffen / D 2015 / 87 Min.

Anschließend moderiere ich das Publikumsgespräch mit Andi Schantz, einem der Clowns.

So, 8. Mai, 19:30 Uhr – DOK.fest München, Filmmuseum, St.-Jakobsplatz 1
P.S. Jerusalem – Dokumentarfilm von Danae Elon, Kanada 2015, 87 min
Anschließend spreche ich mit Irit Neidhardt und Jutta Höcht-Stöhr über den Film und meine eigenen Erfahrungen während meiner zwei Jahre in Israel von 2007-09.

Weitere Filme zum Thema Jüdische Kultur und Israel beim DOK.fest 2016 sind Mr. Gaga, Balagan, Herr Israel – im Spiegelbild sowie Jüdisches Museum Café Nagler. Infos zu diesen und allen anderen Filmen finden sich ab Mitte April hier.

Vielleicht ist die künstlerische Auseinandersetzung die beste Art, sich selbst immer wieder mal einem Perspektivenwechsel zu stellen. In diesem Sinne – auf ein baldiges Wiedersehen,

NL_Signatur2013

*Wer es noch nicht mitbekommen haben sollte: In Israel tobt der Streit um einen Soldaten, der einen am Boden liegenden, offenbar wehrlosen jungen Palästinenser durch einen Kopfschuss exekutiert hat. Der Vorgang ist gefilmt worden. Die einen sprechen von Mord, Hinrichtung, Menschenrechtsverletzung (hier dazu der Artikel von Gideon Levy); die anderen wollen den Soldaten zum Helden machen, wie hier bei einer politischen Versammlung in der Stadthalle von Ramle gefordert. Israel hat längst alle Grenzen überschritten – in jedem Sinne. Mittlerweile sind auch noch die letzten Masken gefallen und eine Verrohung tritt zutage, die mich erschüttert, beschämt, beängstigt – aber nicht zum Schweigen bringen wird.