Gedenken, BÜCHER und was Antisemitismus nicht ist

Besonders am Herzen liegt mir in diesen Tagen der bevorstehende Joint Memorial Day, ein gemeinsamer Gedenktag für und von Israelis und Palästinensern. Initiiert von Combatants for Peace, ehemaligen militanten Kämpfern beider Seiten, und dem Parents Circle, einem Zusammenschluss von Menschen, die im israelisch-palästinensischen ‚Konflikt‘ ihre Liebsten — Kinder, Partner, Geschwister — verloren haben, findet dieses Jahr zum 16. Mal das gemeinsame Gedenken statt. Auch Du kannst an der Veranstaltung online teilnehmen, indem Du am kommenden

Dienstag, den 13. April um 19.30 diesen Link

anklickst. In diesem zweiminütigen Video …

… bekommst Du einen Eindruck davon, warum gerade die Menschen, die ihr Teuerstes verloren haben, bereit sind, einander die Hand zu reichen und in Frieden miteinander zu leben.
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Warum das mit dem Frieden machen aber nicht so einfach ist und leider eben nicht nur vom Willen einer einsichtig gewordenen Bevölkerung abhängt, erklärt vielleicht das erste der beiden Bücher, die ich wie versprochen heute vorstelle (beim nächsten Mal kommen noch zwei Bücher dazu, die ich Dir unbedingt auch noch ans Herz legen muss). Michael Lüders stellt mit seinem neuesten Sachbuch DIE SCHEINHEILIGE SUPERMACHT äußerst spannende, leider auch entsetzende Zusammenhänge zwischen den Machtzentralen und den Medien in unserer „Westlichen Wertegemeinschaft“ her. Auch wenn Du schon viel zu diesem Thema weißt — etwa was Framing, Kontext oder Auslassung bedeutet — wird dieses Buch Dich mit seinen konkreten Fallbeispielen überraschen und im besten Sinne des Wortes ent-täuschen.

Meine zweite Buchempfehlung ist eine lose Sammlung kurioser, witziger, teils absurder Kurzgeschichten und Anekdoten, die Thomas Vogler in über 20 Jahren in seiner Jazzbar, dem mittlerweile legendären „Vogler“ in der Münchner Innenstadt entsprungen sind. Mit dem wunderbaren Titel DER KOTZENDE HUND kannst Du Dir amüsante Lese-Momente bescheren, auch oder gerade, wenn Dir selbst in diesem Ausnahmezustand gerade zum k….. ist.

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Schließlich habe ich noch ein kleines eigenes Video im Gepäck, ein Interview, das die Veranstalter unseres für den 30. April geplanten Konzertes in Luxembourg mit mir geführt haben (ein einminütiger Trailer HIER):

Höchstwahrscheinlich werden wieder ein paar besonders eifrige Aufpasser auf die Idee kommen, die Veranstalter in Luxembourg zu „warnen“ vor dem vermeintlichen Antisemitismus und Israel-Hass, den ich angeblich verbreite, und ihnen (bestenfalls) vorschlagen, mich wieder auszuladen oder ihnen (schlechtenfalls) mit Boykott und anderen Hässlichkeit zu drohen. Ich empfehle ihnen allen die neue AS-Definition namens The Jerusalem Deklaration on Antisemitism zu lesen (HIER im englischen Original, weiter unten auf Deutsch). Sie wird hoffentlich über kurz oder lang die viel zu schwammige IHRA-„Arbeitsdefinition“ ablösen, denn sie besagt nach meinem Verständnis in einfachen Worten:
Antisemit ist, wer etwas gegen Juden hat, sagt oder macht, weil sie Juden sind.
In den Punkten 11.-15. wird erklärt, was NICHT antisemitisch ist, etwa die Unterstützung der palästinensischen Forderungen nach Gerechtigkeit, faktenbasierte Kritik am Staate Israel oder das Nachdenken über andere Formen (als der de facto nicht mehr machbaren Zwei-Staaten-Lösung) des Zusammenlebens aller Bewohner zwischen Jordan und Mittelmeer.
Allen Interessierten empfehle ich wirklich, sich diese klar und übersichtlich formulierten vier Seiten anzusehen.

Herzlichst,

Ein Gedanke zu „Gedenken, BÜCHER und was Antisemitismus nicht ist“

  1. Hallo Nirit,
    das PDF ist kaum lesbar bei mir. Sämtliche Leerzeichen sind mit kleinen Vierecken belegt, die jeweils in den umgebenden Text hineinragen. Ich arbeite mit Acrobat 11 (dem Original, nicht dem Reader!).
    Herzliche Grüße
    Rudolf

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