Konkrete Gelegenheit: Convento St. Antonio

TOSCANA-LIEBHABERINNEN!

Es gibt spannende Neuigkeiten!!! Bei unserem letzten Besuch zu Ostern haben wir einen traumhaften Platz entdeckt: Mitten in der Wildnis und doch ganz nah an allem, was wichtig ist (Straße, Dorf, Einkaufsmöglichkeiten, heiße Quellen): Das Convento St. Antonio, ein ehemaliges Konvent aus dem 12. Jahrhundert mit etwa 10 ha Grund, auf dem heute ein schönes großes Steinhaus steht (ca. 630 qm Wohnfläche!), wo es Strom und Wasser gibt, ebenso eine Quelle und überall Bächlein mit eisenhaltigem Wasser, die durch ein Paradies aus Mischwald und Korkeichen plätschern. Es wurde vor einigen Jahren begonnen zu renovieren, doch dann ist den Leuten wohl das Geld oder die Lust vergangen…

Das Grundstück liegt nicht weit entfernt von den heißen Thermen von Petriolo (ca. 10 km, Luftlinie 4 km) und von der Superstrada 223 (ca. 4 km), die Siena und Grosseto verbindet. Hier der Googlemaps-Link dazu. Ans Meer (Marina di Grosseto) fährt man 50 Minuten. Die nächste Einkaufsmöglichkeit ist im Dorf Casale di Pari (ca. 2,5 km) – dennoch ist das Haus vollkommen ruhig und abgelegen in den Hang gebaut. Der Besitzer ist leider gar nicht an einer Pacht interessiert, da dies nach italienischen Gesetzen sein eigenes Grundstück irgendwie einschränken würde. Sein derzeitiges Angebot ist ein Kaufpreis von 500.000 €.

Nun werden wir vom 22. – 26. Mai wieder hinfahren, diesmal zusammen mit dem Architekten Peter und vielleicht auch mit weiteren ernsthaft Interessierten. Dann werden wir einschätzen können, was alles gemacht werden muss am Gebäude, wieviel investiert werden muss und welches Gegenangebot wir machen.

Ich muss gestehen, dass ich mich schon sehr in diesen Platz verliebt habe! Überdies scheint mir die Kombination aus der Größe des Hauses, der Lage (Lage, Lage, Lage!!!), der eigenen Quelle (Wasser, Wasser, Wasser!!!), der Nähe zum Haus unseres Freundes Paolo und zu den heißen Thermen, der nicht so großen Entfernung zum Meer und der Tatsache, dass hier über Jahrhunderte Mönche gelebt haben (ein echter Kraftplatz!) geradezu magisch.

In der Hoffnung, meine Begeisterung mit Euch teilen zu können, gibt es hier sind noch ein paar Bilder als Vorgeschmack. Sollte nach fachmännischer Begutachtung das Convento St. Antonio tatsächlich the place to be werden, dann beginnen wir demnächst mit einer Crowdfunding Aktion, wie ganz zu Beginn angedacht.

Sollte jemand jetzt schon im Mai mitreisen wollen: Melde Dich bitte umgehend bei mir, damit wir das gemeinsam organisieren können.

In großer Vorfreude und höchst gespannt auf den nächsten Toscana-Besuch grüßt Euch herzlichst

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Neue Initiative am Start

Heute bekommen Hunderte von Menschen in Deutschland das folgende Schreiben. Ich habe es zusammen mit einigen Mitstreitern verfasst – wundert Euch also nicht über den offizielleren Ton. Bitte lest es, leitet es weiter und lasst Euch zum Mitmachen animieren:
Die Zeit ist reif für Gerechtigkeit.
Herzlich,
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

wir haben im April 2016 das Bündnis zur Beendigung der israelischen Besatzung (BiB) gegründet.

Ziel unseres Bündnisses ist: Koordinierte Werbung in der Öffentlichkeit und bei unseren politischen Repräsentanten für die Einhaltung rechtsstaatlicher und völkerrechtlicher Normen in den von Israel seit 1967 besetzten palästinensischen Gebieten und für ein Ende dieser Besatzung. Zu diesem Zweck möchten wir in Deutschland lebende Menschen, insbesondere jüdischer und palästinensischer Herkunft, zu gemeinsamem Handeln zusammenführen.

Hierfür planen wir verschiedene Aktivitäten und Kampagnen. Unsere erste aktuelle Kampagne findet Ihr im Anschluss an diesen Text.

Wir streben als Verein den Eintrag ins Vereinsregister sowie die Gemeinnützigkeit an. Ihr könnt mit unserem Bündnis Kontakt aufnehmen über unsere Website www.bib-jetzt.de oder per e-mail an [email protected].

Unsere Grundsatzerklärung sowie weitere Informationen zu BIB und den Gründungsmitgliedern können ab sofort online unter www.bib-jetzt.de nachgelesen werden. Für vertiefende Informationen zu allen damit zusammenhängenden Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Gründungsmitglieder:
Prof. Dr. Rolf Verleger, Dr. Martin Breidert, Dr. Yazid Shammout  (Vorstand)
sowie
Judith Bernstein, Prof. Dr. Ghaleb Natour, Prof. Dr. Norman Paech, OB Dr. Albrecht Schröter, Nirit Sommerfeld, Prof. Dr. Udo Steinbach
Beirat: Dr. Rupert Neudeck, Prof. Dr. h.c. Horst Teltschik

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Unsere aktuelle Kampagne #1: Sollen Kopfschüsse normal werden?

Der israelische Soldat und Sanitäter Elor Asarja wurde dabei gefilmt, wie er in Hebron den nach der Abwehr seines Messerattentats verletzt am Boden liegenden 21-jährigen Abd al-Fatah Jusri al-Scharif gezielt und ohne Not durch Kopfschuss tötete.

Dies kann hier angesehen werden: http://m.btselem.org/firearms/20160324_soldier_executes_palestinians_attaker_in_hebron

Die Mehrheit der jüdischen Israelis ist gegen eine Bestrafung des Soldaten, in flagranter Missachtung zivil- und kriegsrechtlicher Normen. Viele Israelis nennen Asarja einen Helden. Siehe dazu hier z.B. eine Bürgerversammlung in Asarjas Heimatstadt Ramleh: http://www.alternet.org/grayzone-project/watch-israelis-rally-soldier-who-executed-palestinian-rage-netanyahu-not-cheering

Schon im Januar 2016 verlangte die schwedische Außenministerin Margot Wallström wegen ähnlich problematischer Exekutionen seit Beginn der „Messer-Intifada“ eine internationale Untersuchung der außergerichtlichen Tötungen in Israel. Diese Initiative griffen weder die deutsche noch die EU-Politik auf.

Daher möchten wir Sie zu einer koordinierten Aktion ermuntern: Bitte schreiben Sie an den EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz, an unseren Außenminister Frank-Walter Steinmeier, an Bundestagsabgeordnete Ihres Wahlkreises sowie an weitere Personen Ihrer Wahl, dass Sie die Initiative der schwedischen Außenministerin unterstützen: Internationale Untersuchung der mehr als 200 durch israelische bewaffnete Kräfte durchgeführten außergerichtlichen Exekutionen seit Oktober 2015.

Mit unseren vorbereiteten Links und Texten (s.u.) dauert das keine zwei Minuten und kann große Wirkung zeigen!

Weiterhin: Der Mann, der die Ermordung al-Scharifs filmte, als Korrespondent der israelischen Menschenrechtsorganisation B’Tselem, ist der Hebroner Emad Abu-Schamsija. Er wird nun von rechtsradikalen Israelis als Denunziant verunglimpft und bedroht. Setzen Sie sich bitte für Abu-Schamsija ein, überlegen Sie bitte, ob er für eine Einladung nach Deutschland oder eine Preisverleihung für investigativen Journalismus in Frage kommt.

Wichtig: Bitte setzen Sie uns CC ([email protected]), wenn Sie Mails schreiben, oder mailen Sie uns Kopien Ihrer Schreiben, damit wir einen Eindruck von der Resonanz unserer Kampagnen erhalten und an Verbesserungen arbeiten können.

Jedes Schreiben zählt! Zeigen wir der Politik und der Öffentlichkeit, dass unsere Freundschaft zu Israel nur durch Einhaltung von Völker- und Menschenrecht Bestand haben kann und dass wir gleiches Recht für alle fordern – darauf sollten wir bestehen!

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Links – Diese Menschen sollten Sie anschreiben:

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Text für ein Anschreiben, den Sie so oder als Vorlage für Ihren individuellen Text verwenden können:

Sehr geehrter Herr EU-Parlamentspräsident Schulz / Herr Außenminister Steinmeier / Frau/Herr Abgeordnede/r …… ,

mit Entsetzen beobachten wir seit Beginn der sogenannten „Messer-Intifada“ die Zunahme außergerichtlicher Tötungen auf israelischem und palästinensischem Gebiet: Seit Oktober 2015 gab es über 200 solcher Tötungen durch israelische bewaffnete Sicherheitskräfte – die Details sind Ihnen sicher bekannt.

Auf politischer Ebene wurde bisher nur von der schwedischen Außenministerin Margot Wallström eine internationale Untersuchung dieser Exekutionen angeregt, aber nie umgesetzt. Wir möchten Sie daher dringend auffordern, Frau Wallströms Initiative seitens der EU aufzugreifen und klar zu diesen Vorgängen Stellung zu beziehen. Aus meiner Sicht werden durch solche Tötungen, denen oft Minderjährige zum Opfer fallen, Menschenrechte massiv verletzt. Dies kann die EU nicht kommentarlos hinnehmen, zumal uns Europäer engste Beziehungen mit Israel verbindenden. Damit diese nicht eines Tages zerbrechen, müssen wir von Israel die Einhaltung rechtsstaatlicher und völkerrechtlicher Normen fordern.

Bitte lassen Sie mich wissen, was die EU in dieser dringenden Angelegenheit zu unternehmen gedenkt. Vielen Dank für Ihren Einsatz!

Mit freundlichen Grüßen,

(Ihren Namen nicht vergessen!)

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Weiterleitung an Freunde

Kopieren Sie dieses Schreiben in eine neue Email, setzen Sie den folgenden Text an den Anfang und senden Sie die Mail an Einzelne oder an Ihren Verteiler:

Liebe Freundinnen und Freunde,

wollt Ihr auch an einer Aktion teilnehmen und Politiker fragen, was sie gegen außergerichtliche Tötungen von Palästinensern durch israelische Sicherheitskräfte unternehmen werden? Dann lest diese Mail und schreibt an Eure MdB. Danke!

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Wir danken Ihnen und sind sehr gespannt auf Ihre Rückmeldungen.

Mit engagierten Grüßen,

Unterschrift

Nirit Sommerfeld
BIB-Geschäftsstellenleiterin

www.bib-jetzt.de

www.facebook.de/bibjetzt

BIB
Bild-LogoBündnis zur Beendigung der israelischen Besatzung e.V. i. Gr.

 

Perspektivenwechsel

Diese Zeiten fühlen sich gerade an, als stünde bald kein Stein mehr auf dem anderen. Nahezu jede Nachricht raubt mir den Atem: Die neuesten Meldungen aus Israel und dem besetzten Palästina sind so grauenerregend, dass ich kaum weiß, wie ich sie für mich selbst verarbeiten und schon gar nicht, wie ich öffentlich damit umgehen soll*.  Dazu kommen die Enthüllungen über Betrug und Selbstbereicherung in den sogenannten „höchsten“ politischen und gesellschaftlichen Kreisen mit den PanamaPapers (ich bin nicht einmal mehr fassungslos, nein; ich bin bestätigt in meiner unangenehmen Überzeugung, dass Reiche sich nun mal mit allen Mitteln noch mehr bereichern wollen, dass sehr viel Geld korrumpierbar macht und dass Kapitalismus schlicht schlecht ist).

Ich frage mich, wie wir das und alle anderen Meldungen verdauen sollen, die wir fast beiläufig zu uns nehmen, unsere tägliche Lektüre, die zu unserer geistigen Nahrung gehört wie Popcorn zum Kino: Exekutionen weltweit (laut Amnesty International sind sie  so stark gestiegen wie seit 25 Jahren nicht mehr); Selbstmordattentate auf belebten Plätzen und Märkten (wobei es außer in der Aufmerksamkeit der Medien keinen Unterschied für die Betroffenen macht, ob der Platz einen französischen, türkischen oder afghanischen Namen trägt: verstümmeln und sterben fühlt sich bestimmt überall gleich an); nicht zu vergessen die anderen kleinen und großen Katastrophen wie Klimawandel, Bienensterben, Flüchtlingsströme, Massentierhaltung, Menschenhandel, Diskriminierung und und und …. und da sind dann noch die persönlichen Schicksale! Wie sehr trifft es uns, wenn jemand aus unserem nächsten Umfeld krank wird, stirbt oder – schlimmer noch – sterbensunglücklich ist? Wie sollen wir mit all dem fertig werden?! Unseren Lebensunterhalt müssen die meisten von uns ja nebenbei auch noch verdienen.

Und so erlebe ich mich immer wieder mal in Momenten von tiefer Verzweiflung und Sorge, auch von Mut- und Lustlosigkeit, in denen ich mich frage, ob denn überhaupt irgend eine Aktivität Sinn macht; ob irgend ein Wort oder eine Tat etwas in dieser Welt verbessern oder verändern kann; ob nicht alles ohnehin von den ganz Mächtigen (und ich unterstelle ihnen nichts Gutes) gelenkt ist und sie nur kopfschüttelnd auf uns hinabblicken, wie wir uns da abstrampeln für ein bisschen mehr Gerechtigkeit, für weniger Gewalt, für die Belange von Verfolgten und Unterdrückten. Etwas leichter wird mir erst ums Herz, wenn es mir gelingt, in eine Art Vogelperspektive zu gehen, in der ich die Welt mit einem gewissen Abstand betrachten kann. Wenn ich mich ganz darauf einlasse, wenn ich Glück habe und „es“ passiert, dann ist es ähnlich wie in tiefdunkler Nacht an einem unbeleuchteten Meeresstrand, wenn man im warmen Sand liegt, die Hände hinter dem Kopf verschränkt und sich in die Tiefe des uns umgebenden Alls fallen lässt. Dann entsteht dieses Gefühl zwischen Herz und Bauch, dass ohnehin alles so ist, wie es sein muss, dass jeder einzelne Stern, auch wenn er noch so weit weg ist oder vielleicht längst verglüht, ein wichtiger Bestandteil dieses ganzen Kosmos ist, auch wenn er selbst oder wir als Betrachter nicht verstehen, warum.

Mit diesem tiefen inneren Gefühl, mit diesem weit entfernten Blick lässt sich auch das Rad der Zeit zurückdrehen und die Menschheitsgeschichte leichter betrachten und erkennen. Ging es den Menschen in früheren Zeiten nicht auch so, dass ihnen das Ende der Welt oder der Untergang der Menschheit vollkommen realistisch erschien? Nur weil wir heute wissen, dass etwa die Welt keine Scheibe ist oder der ‚Todsünde‘ Zorn nicht durch Zerstückelung des Zornigen bei lebendigem Leibe beizukommen ist, war das doch damals für die Menschen genauso beängstigend und existentiell wie für uns unsere heutigen Bedrohungen. Ja natürlich wissen wir, dass nach einer Atomkatastrophe kaum jemand überleben kann; ist es da zynisch, auf die Zeiten der Pest zurück zu schauen, die auch teilweise 90% der Bevölkerung Europas hinweggerafft hat? Ist überhaupt unser Blick auf die Welt verschoben, einseitig? Die PanamaPapers zum Beispiel: Ist nicht die andere Wahrheit,  die andere Sichtweise wirklich großartig, nämlich dass 400 engagierte Journalisten monatelang dicht gehalten und an ihrer Recherche gearbeitet haben, solidarisch dem Ziel verpflichtet, eine große Schweinerei aufzudecken?! Das macht mir Mut und zeigt mir zweierlei: Dass es Sinn macht, sich für etwas Wichtiges einzusetzen, und dass es unerlässlich, notwendig und schön ist, sich dabei auf andere zu verlassen.

Der schwedische Professor Hans Rosling ist auch so ein Mutmacher. Er behauptet steif und fest, dass es der Menschheit noch nie so gut ging wie heute – verhältnismäßig. Als Statistiker beruft er sich auf Fakten und Zahlen aus Quellen wie den Vereinten Nationen und verschiedener Hochschulen und folgert daraus, dass nichts dringender und gleichzeitig machbar ist wie die Beseitigung von Hunger und Armut. Als Einstieg empfehle ich diesen 20-minütigen TED-Talk. Auf dieser Gapminder-Internetseite kann man sich noch jede Menge anderer interessanter Vorträge ansehen.

Hier noch einige Hinweise zu sehens- und hörenswerten Ereignissen in den nächsten Tagen und Wochen, bei denen ich mitwirke:

So, 10. April, 18 Uhr – Radio
Kulturjournal: Mein Gespräch mit Michael Lüders über Israel, Palästina und die Deutschen, moderiert von Wolf Gaudlitz auf Bayern2. Hier geht’s zum Podcast.

Mi, 13. April, 19:30 Uhr – Capitol Kino Grafing
HAPPY WELCOME – ein Roadmovie über vier „Clowns ohne Grenzen“ bei ihrer Tour durch acht deutsche Asylbewerberheime. „Ansteckendes Glück“ (SZ)
Regie: Walter Steffen / D 2015 / 87 Min.

Anschließend moderiere ich das Publikumsgespräch mit Andi Schantz, einem der Clowns.

So, 8. Mai, 19:30 Uhr – DOK.fest München, Filmmuseum, St.-Jakobsplatz 1
P.S. Jerusalem – Dokumentarfilm von Danae Elon, Kanada 2015, 87 min
Anschließend spreche ich mit Irit Neidhardt und Jutta Höcht-Stöhr über den Film und meine eigenen Erfahrungen während meiner zwei Jahre in Israel von 2007-09.

Weitere Filme zum Thema Jüdische Kultur und Israel beim DOK.fest 2016 sind Mr. Gaga, Balagan, Herr Israel – im Spiegelbild sowie Jüdisches Museum Café Nagler. Infos zu diesen und allen anderen Filmen finden sich ab Mitte April hier.

Vielleicht ist die künstlerische Auseinandersetzung die beste Art, sich selbst immer wieder mal einem Perspektivenwechsel zu stellen. In diesem Sinne – auf ein baldiges Wiedersehen,

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*Wer es noch nicht mitbekommen haben sollte: In Israel tobt der Streit um einen Soldaten, der einen am Boden liegenden, offenbar wehrlosen jungen Palästinenser durch einen Kopfschuss exekutiert hat. Der Vorgang ist gefilmt worden. Die einen sprechen von Mord, Hinrichtung, Menschenrechtsverletzung (hier dazu der Artikel von Gideon Levy); die anderen wollen den Soldaten zum Helden machen, wie hier bei einer politischen Versammlung in der Stadthalle von Ramle gefordert. Israel hat längst alle Grenzen überschritten – in jedem Sinne. Mittlerweile sind auch noch die letzten Masken gefallen und eine Verrohung tritt zutage, die mich erschüttert, beschämt, beängstigt – aber nicht zum Schweigen bringen wird.

 

Frohere Ostern …

Angesichts der Terrormeldungen aus Brüssel, Istanbul und Ankara möchte ich mich kurz fassen und einen syrischen Flüchtling zitieren: „Wir sind Menschen, die vor den selben Terrosisten davon laufen, die das gemacht haben. Sie haben unsere Häuser, unser Leben zerstört. Wir sind keine Terroristen, wir wollen nur Frieden und Sicherheit für uns und unsere Kinder.“

Wer glaubt, mit den Flüchtlingen würden wir den Terror importieren, dem kann ich nur empfehlen, Michael Lüders, Jürgen Todenhöfer oder Loretta Napoleoni zu lesen, um zu verstehen, wodurch wir Westler uns tatsächlich den Terrorismus selbst gezüchtet haben und was wir tun und auch lassen sollten, um diesen Terror zu bekämpfen. Weiterhin Zivilisten bombardieren – sei es in Syrien, im Irak, in Gaza oder sonstwo, nützt nur zwei Parteien: Der Waffenindustrie und dem IS. Hierzu ein Hinweis auf einen Film, der kürzlich in der ARD gezeigt wurde und (noch) in der Mediathek zu finden ist: Was von Kriegen übrig bleibt.

Übrig bleiben auf jeden Fall – neben Tod, Verzweiflung und Zerstörung – auch Flüchtlinge. An der Flüchtlingssituation werden wir so schnell nichts ändern. Aber die Situation der Flüchtlinge wird da und dort durch die CLOWNS OHNE GRENZEN erleichtert. Den Film dazu HAPPY WELCOME zeigen wir am Mittwoch, dem 13. April 2016 um 19:45 Uhr im Grafinger Capitol Kino. Bitte kommt zahlreich! Erzählt es weiter! Ladet Flüchtlinge, Asylbewerber und andere Gäste dazu ein! Einer der Clowns, mein alter Schulfreund Andreas Schantz, wird da sein, zuvor jonglieren und danach für Fragen zur Verfügung stehen.

Ich selbst bin dann mal weg … und suche etwas Ruhe und Frieden in der schönen Toscana; und vielleicht sogar ein Plätzchen, wo man mal zu Mehreren für länger bleiben und schöne, spannende Dinge zusammen machen kann. Dazu ein andermal mehr…

Wir sehen uns beim taz.lab in Berlin am 2. April oder im Grafinger Kino am 13. April. Euch allen Frohe Ostern und eine friedliche Zeit,

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Neue Toscana-Ideen

Liebe Toscana-Freundinnen und Freunde!

Es ist Mitte März – vor gut drei Monaten wurde die Toscana-Traum-Idee geboren; seither gab es zwei Toscana-Salons, einige Treffen in einem engeren Kreis und zahllose Gespräche über die Idee, einen gemeinsamen Platz in der Toscana zu kreieren und mit Leben zu füllen. Heute will ich Euch über den aktuellen Stand der Dinge informieren.

  1. Es gibt nach wie vor das schöne Grundstück mit dem total renovierungsbedürftigen Bauernhaus. Hier muss sehr, sehr viel investiert werden an Zeit, Geld, Wissen, Energie…. und garantiert lauern viele Überraschungen auf dem Weg, was uns momentan ein bisschen zurückhaltend macht, was diese Option angeht.
  2. Im Zuge dieser Überlegungen kamen wieder neue Gedanken zum Tragen: Wie wäre es, wenn wir ein Grundstück mit oder ohne Haus auf mindestens 10 Jahre pachten würden und uns mit einfachen, aber schönen Mitteln und viel Kreativität Wohneinheiten bauen bzw. hinstellen, die womöglich sogar mobil sind? Das würde die Kosten erheblich mindern und uns viel Freiraum in Planung und Organisation geben.
  3. Eine weitere Möglichkeit ist, mit einem existierenden Projekt, das z.B. von den Besitzern nicht weiter geführt werden kann, in irgend einer Weise zu kooperieren.

Um solche Möglichkeiten zu finden, haben wir schon einige Schritte unternommen. Wir haben angefangen, uns bei Freunden in der Toscana umzuhören und haben einen Flyer entworfen, den ich hier als PDF anhänge mit der ausdrücklichen Bitte um Weiterleitung. Wir drücken darin unsere Überzeugung aus, dass es zu jedem Topf den richtigen Deckel gibt – man muss einander eben nur finden! Von daher wäre es wirklich wunderbar, wenn Ihr Euch alle mal Gedanken macht, wen Ihr vielleicht kennt, der jemanden kennt usw… und diesen Flyer aktiv an Menschen verteilt, die dazu vielleicht eine Idee haben könnten. Damit kannst Du uns und unserer Suche große Dienste erweisen und uns tatkräftig unterstützen! Den Flyer gibt es bei Bedarf natürlich auch in Papierform – eine Mail mit Adresse an mich genügt.

Um uns ganz konkret auf die Suche zu machen, fahren wir über Ostern wieder in die Gegend und strecken unsere Fühler aus. Am Ostermontag haben wir bereits sechs (6!!!) Besichtigungstermine, die unsere wunderbaren Freunde in der Toscana schon für uns vereinbart haben. An dieser Stelle schon ein ganz großes Dankeschön, Viola!

Ihr seht, die Idee ist lebendig, wir bleiben dran und nähern uns mit kleinen, aber sicheren Schritten der Umsetzung. Um alles noch konkreter werden zu lassen, suchen wir jetzt einen Platz für diesen Herbst, wo wir schon mal einen Probelauf mit „Freundes-Themen-Wochen“ anbieten möchten, voraussichtlich von Mitte Oktober bis Mitte November. Im Angebot wäre Zennis, singen, kochen und natülich die Olivenernte. Nach Ostern kommt dann das konkrete Angebot. Wer Interesse hat, kann sich natürlich jetzt schon vormerken lassen und auch gerne eigene Ideen und Wünsche einbringen 😉

Ich wünsche Euch allen erholsame Feiertage und einen schönen Frühlingsanfang!

Herzliche Grüße,
NL_Signatur2013

 

Hier geht’s zum Flyer: Deckel-Topf_PROOF

Workshop: Präsenz, Wahrnehmung, Ausstrahlung

Heute ist Internationaler Frauentag! Das ist ein Anlass zum Feiern: Wie herrlich – nein, wie fraulich! – wie großartig, dass es so viele wunderbare, kluge, fleißige, sensible, mutige, solidarische und in allen Varianten schöne Frauen gibt; Frauen, die oft mehr arbeiten und leisten als ihre männlichen Artgenossen; Frauen, die Kinder gebären, sie großziehen und sich für sie einsetzen! Frauen, die forschen, schreiben, lehren, putzen, an Supermarktkassen sitzen, Regale einräumen, Teams leiten, operieren, Häuser bauen, Alte betreuen, mit Kindern Hausaufgaben machen; Frauen, die ihre Kinder über Tausende von Kilometern tragen, in der Hoffnung, mit ihnen dem Krieg zu entkommen und Schutz zu finden.

Daher ist der Internationale Frauentag auch ein Anlass zum Kämpfen: Für eine Welt, in der Frauen gleiche Rechte bekommen (auch in Deutschland bekommen Frauen durchschnittlich 22% (!!!) weniger Geld für die gleiche Arbeit wie ihre männlichen Kollegen), in der sie nicht mehr diskriminiert werden, in der sie mehr Schutz und die Wahrung ihrer Würde erfahren und Bilder wie die der verganenen Tage aus Istanbul, bei denen bewaffnete Männer mit Gummigeschossen und Tränengas gegen unbewaffnete Frauen vorgehen, endlich der Vergangenheit angehören!

Meine Einladung zu meinem nächsten Workshop richte ich daher ganz besonders an Frauen – auch wenn männliche Teilnehmer ganz gleichberechtigt willkommen sind! Beim Workshop, den ich am kommenden Sonntag, den 13. März im Freien MusikZentrum in München anbiete, geht es um Bühnenpräsenz und Wahrnehmung, aber es ist auch ein Workshop zur Stärkung des eigenen Selbst-Bewusstseins. Einen ganzen Tag lang werde ich mit den Teilnehmer*innen (max. 8) Übungen und Spiele machen, die die Wahrnehmung schärfen, ein gutes Atem- und Körpergefühl erzeugen, Dir helfen, Konzentration aufzubauen und vor allem: Ganz viel Spaß machen!
Der Kurs ist für alle Menschen gedacht, die ihre eigene Präsenz spüren und einsetzen wollen, die manchmal vor Publikum stehen, eine Rede oder ein Plädoyer halten wollen, an Menschen, die Freude daran haben, sich und ihre Fähigkeiten neu zu entdecken und auszuprobieren.
Wir fangen am Sonntag um 10 Uhr an, machen dann gegen eins eine Mittagspause und dann geht es etwa bis 17 Uhr weiter. Anmeldung geht nur übers Freie MusikZentrum (Kurs M220, am besten telefonisch unter 089 – 41 42 47 – 0 oder per Mail an [email protected] ). Weitere Infos zum Kurs sind im Programm auf S. 92 angekündigt nachzulesen.

Anmeldeschluss ist schon morgen, Mittwoch, 17 Uhr, und es gibt nur wenige Plätze!

Ich freue mich auf’s Wiedersehen! Herzlichst,

NL_Signatur2013

PS: Für alle Berliner*innen: Am Samstag, den 2. April, werde ich im Panel einer Diskussionsrunde beim diesjährigen taz.lab zum Thema FREMDE ODER FREUNDE? DIE LUST AN DER DIFFERENZ sitzen und mit ein paar interessanten Leuten über ein spannendes Thema sprechen: Brauchen ‚people of color‘ die guten Ratschläge ihrer weißen, wohlmeinenden Mitmenschen im Kampf für ihre Rechte?

Modern times

Neulich bin ich auf der Suche nach einem bestimmten Song auf Charlie Chaplins MODERN TIMES gestoßen. Ähnlich wie ihm geht es mir auch manchmal: Auf der Bühne entfallen mir mitten im Lied die Worte und mein Mund produziert irgend welche Silben, bis mein Gehirn den Sprung über den tiefen, tiefen Abgrund schafft und mir den richtigen Text über die Lippen sendet. Das alles passiert in realer Zeit in etwa vier bis fünf Sekunden, die in mir selbst eine gefühlte halbe Ewigkeit dauern – wobei sich die Hälfte der unendlichen Ewigkeit auch schon unendlich ewig lang anfühlt.

Interessant dabei ist, dass tatsächlich immer irgendwelche silbenartige Laute vom Körper, vom Gehirn, vom Unbewussten oder von sonst irgendwoher produziert werden, was mich letztlich immer wieder recht vertrauensvoll die Bühne betreten lässt: „Irgend etwas wird schon herauskommen“, sagt meine weise, erfahrene innere Stimme zu der in Sekundenschnelle ansteigende Panik, die gleich widerspricht und mir gehässig ein „Ich klebe jetzt deine Stimmbänder zusammen, bis sie austrocknen und du nur noch krächzt!“ zuruft. Woraufhin die sanfte, weise Stimme ruhig entgegnet: „Atme. Schlucke. Lächle. Liebe Dein Publikum. Niemand wird was merken.“ So ist es dann auch meistens.

Sprachlos bin ich dagegen in den letzten Tagen und Wochen immer wieder gewesen, wenn ich die Bilder vom grölenden Mob vor dem Bus voller Flüchtlinge in C. (mag den Namen gar nicht mehr aussprechen oder schreiben) oder die Bemerkungen mancher Menschen auf Facebook oder sonstwo gelesen und gehört habe. Aber Sprachlosigkeit dürfen wir uns nicht erlauben in dieser Situation – oder zumindest keine, die länger als ein paar Sekunden dauert. Im Gegenteil: Es wird Zeit, dass wir die Straße und die laute Aufmerksamkeit nicht mehr diesen Leuten überlassen, die (noch) nicht die Mehrheit dieses Volkes repräsentieren. Und auf keinen Fall sollten wir frustriert wegschauen, nur weil wir auch nicht weiter wissen oder einfach keine Lust haben, uns mit diesen schwierigen Themen auseinander zu setzen.

Manchmal höre ich das Argument, wir seien uns zwar bewusst über die Ursachen, die dazu geführt haben, dass Menschen jetzt auf der Flucht seien, aber schließlich seien wir persönlich nicht dafür verantwortlich: „Du und ich, wir haben keine Waffen verkauft und keine Kolonien gegründet, keine Kriege angezettelt und keine Völkermorde begangen.“ Ich sehe das etwas anders. Wir alle tragen gewisse Verantwortungen aus unserer Geschichte; bei der deutsch-jüdischen Geschichte sind wir uns da bekanntlich alle einig (mit allen zweifelhaften Folgen). Aber was wir als Bürger, als Wähler, als Nutznießer unseres westlichen Lebenswandels mit der sogenannten Flüchtlingswelle persönlich zu tun haben, das sehen wir oft nicht oder stellen keine Zusammenhänge her. Das ist auch nicht ganz leicht zu verstehen. Und unangenehm ist es obendrein.

Das weiß man spätestens dann, wenn man Michael Lüders Buch WER DEN WIND SÄT gelesen hat oder auch Loretta Napoleonis DIE RÜCKKEHR DES KALIFATS – beides Bücher, die ich Euch wärmstens empfehlen möchte. Empfehlen möchte ich auch die Veranstaltung am kommenden Donnerstag Abend mit Michael Lüders in München, für die es allerdings nur noch wenige Restkarten gibt. Alle Details dazu hier. Zuvor freue ich mich auf ein Gespräch mit Michael Lüders im BR-Studio, das von Wolf Gaudlitz moderiert und aufgezeichnet und demnächst auf Bayern2 gesendet wird. Ich sag dann nochmal Bescheid.

Ich hoffe, ich kann auch Dich ermuntern, Deine Sprachlosigkeit zu verlieren – auch auf die Gefahr hin, dass Dir manchmal ein falsches Wort entgleitet, man übers Ziel hinaus schießt oder hin und wieder Stuss herauskommt aus dem Mund. Oder hübscher ausgedrückt: Gibberish, wie es bei Charlie Chaplin heißt. Hier kann man sich die Szene auf meinem YouTube Kanal ansehen – und vielleicht findest Du auch noch andere Videos dort, die Dir gefallen.

In diesem Sinne: Lasst uns unsere Stimmen erheben! Überlassen wir die Straßen, die Bühnen, die Talk Shows nicht den grölenden Typen, die vor lauter Angst und Unwissenheit Menschenverachtung in die Welt setzen.
Seien wir gemeinsam: Manchmal sprachlos, niemals mundtot!

So grüßt herzlichst

NL_Signatur2013

PS: Save the date: Am Sonntag, den 13. März, gebe ich wieder einen Workshop zum Thema Präsenz, Ausstrahlung und Performance im Freien MusikZentrum in München und freue mich sehr über viele interessierte Teilnehmer! Es gibt den ganzen Tag viele spielerische Übungen, es macht großen Spaß und es ist für jede/n etwas dabei: Sänger*innen, Lehrer*innen, Musiker*innen und alle Menschen, die den Zauber einer besonderen Ausstrahlung entdecken möchten. Nähere Infos hier auf Seite 92 und Anmeldung übers Freie MusikZentrum.

PPS: Ich freue mich über Kommentare…!

2. Toscana-Salon

Am kommenden Sonntag gibt es wieder einen Toscana-Salon – diesmal mit Musik! Unsere Türen sind ab 17 Uhr geöffnet; ab 18:30 Uhr werden Tom Reinbrecht und Paolo Alves  für uns spielen, danach erzählen wir Euch, was sich seit unserer Silvesterfahrt alles getan hat und was uns noch so eingefallen ist für unser Projekt.
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Wer also kommen kann, bringt bitte was zu essen mit und gerne auch interessierte Freunde! Sagt bitte Beschei, zu wie vielt Ihr kommt. Wir freuen uns auf Euch!
Herzliche Grüße und bis Sonntag,

NL_Signatur2013

Friedenskonferenz und Gaza-Farce

Liebe Leserinnen und Leser!

So manche von Euch vermissen Bobby in letzter Zeit auf diesem Blog, ich weiß. Und ich würde auch furchtbar gerne wieder mit ihr kochen oder backen – allein die Zeit fehlt mir im Moment dafür. Ich werde das aber nachholen, ganz bestimmt. Jetzt muss ich mich aber gerade um ein paar andere Dinge kümmern.

Zum Beispiel muss ich mir überlegen, wie ich mit meiner Wut umgehe, wenn ich heute wieder lese, dass der israelische Zement-Monopolist Nesher als einziger Zement-Lieferant in den Gaza-Streifen gelassen wird. Dort soll also mit israelischem Zement wieder aufgebaut werden, was 2014 von israelischen Bomben zerstört wurde.

Man muss sich vorstellen: Im September 2014 beschließt die UNO zusammen mit Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde  einen Rahmenplan für den Wiederaufbau von Gaza. Es wird dabei ein Umfang von etwa 7,8 Milliarden US$ anvisiert. Damit soll Gazas Wirtschaft angekurbelt, die humanitäre Situation erleichtert und die Sicherheit Israels gewährt werden. Die Sicherheit Israels wird dadurch gewährt, indem die Bewegung, also die Einfuhr von Hilfsgütern, also vor allem von Baumaterial, strengstens überwacht wird. Die Weltbank hat ausgerechnet, dass es in Gaza ein Wirtschaftswachstum von etwa 11% gegeben hätte, hätte 2015 das geplante Baumaterial Gaza erreicht.

Der UN-finanzierte Rahmenplan – und nein, das ist jetzt kein schlechtes Märchen, auch wenn es so klingt – hat jedoch ausschließlich eines befördert: Israels Kontrolle und die Einschränkungen in Gaza. Und so ganz nebenbei auch die israelische Wiederaufbau-Industrie. Da Israel als einziger Mitspieler darüber bestimmt, was nach Gaza gelangt und was nicht, ergab es sich … wie soll man sagen… ja, praktisch wie von selbst, dass Israel steigende Profite verzeichnen konnte, da ja alles Hilfs- und Baumaterial aus israelischen Betrieben stammt und somit die israelische Wirtschaft ankurbelte. Was für eine glückliche Fügung! Praktischerweise verfiel dadurch die palästinensische Wirtschaft in eine noch größere Abhängigkeit zur Israelischen.

Diese und weitere Informationen stammen von einer Quelle, die absolut zuverlässig ist, nämlich von www.whoprofits.org . Dies ist eine Website, die als Dissertation zweier israelischer Studentinnen 2009 ins Leben gerufen wurde, um wissenschaftlich belegt festzuhalten, wer eigentlich genau von der israelischen Besatzung profitiert, also an ihr verdient. Den Artikel zum Nesher-Zement könnt Ihr hier nachlesen.

Über die Zusammenhänge von Wirtschaft, Besatzung und Friedensprojekten werde ich bei meinem Vortrag auf der Friedenskonferenz am Freitag Abend, den 12. Februar, im Alten Rathaus München sprechen. Es würde mich sehr freuen, viele von Euch dort wieder zu sehen! Besonders freue ich mich auch auf die beiden anderen Referenten, allen voran über die römische Ökonomin Loretta Napoleoni, die uns spannende Sachen über Terrorismusfinanzierung erzählen wird. Auch musikalisch werde ich den Abend zusammen mit Andi und Robert begleiten; es ist also jede Menge geboten und als Alternative zur Münchner Sicherheitskonferenz sollten wir zeigen, dass viele von uns daran interessiert sind, bei ‚Sicherheit‘ nicht immer gleich an ‚Waffengewalt‘ denken zu müssen.

Zum selben Thema bin ich auch zu einem Interview bei Radio München eingeladen worden, anzuhören live am Donnerstag, 4. Februar ab 8:30 Uhr auf RADIO MÜNCHEN online oder in der Wiederholung am Do, 4.2. um 14:30 h sowie am Freitag, 11:30 h und 20:30 h.

Live, in Farbe und in voller Länge gibt es das ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH Trio am kommenden Samstag um 20 Uhr in Nürnberg in der Villa Leon zu erleben. Wer also in der Nähe ist: Kommt uns besuchen! Es gibt in diesen Tagen viele Gelegenheiten des Wiedersehens und Wiederhörens – ich freue mich darauf!

Herzlichst,
NL_Signatur2013

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