Friedenskonferenz und Gaza-Farce

Liebe Leserinnen und Leser!

So manche von Euch vermissen Bobby in letzter Zeit auf diesem Blog, ich weiß. Und ich würde auch furchtbar gerne wieder mit ihr kochen oder backen – allein die Zeit fehlt mir im Moment dafür. Ich werde das aber nachholen, ganz bestimmt. Jetzt muss ich mich aber gerade um ein paar andere Dinge kümmern.

Zum Beispiel muss ich mir überlegen, wie ich mit meiner Wut umgehe, wenn ich heute wieder lese, dass der israelische Zement-Monopolist Nesher als einziger Zement-Lieferant in den Gaza-Streifen gelassen wird. Dort soll also mit israelischem Zement wieder aufgebaut werden, was 2014 von israelischen Bomben zerstört wurde.

Man muss sich vorstellen: Im September 2014 beschließt die UNO zusammen mit Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde  einen Rahmenplan für den Wiederaufbau von Gaza. Es wird dabei ein Umfang von etwa 7,8 Milliarden US$ anvisiert. Damit soll Gazas Wirtschaft angekurbelt, die humanitäre Situation erleichtert und die Sicherheit Israels gewährt werden. Die Sicherheit Israels wird dadurch gewährt, indem die Bewegung, also die Einfuhr von Hilfsgütern, also vor allem von Baumaterial, strengstens überwacht wird. Die Weltbank hat ausgerechnet, dass es in Gaza ein Wirtschaftswachstum von etwa 11% gegeben hätte, hätte 2015 das geplante Baumaterial Gaza erreicht.

Der UN-finanzierte Rahmenplan – und nein, das ist jetzt kein schlechtes Märchen, auch wenn es so klingt – hat jedoch ausschließlich eines befördert: Israels Kontrolle und die Einschränkungen in Gaza. Und so ganz nebenbei auch die israelische Wiederaufbau-Industrie. Da Israel als einziger Mitspieler darüber bestimmt, was nach Gaza gelangt und was nicht, ergab es sich … wie soll man sagen… ja, praktisch wie von selbst, dass Israel steigende Profite verzeichnen konnte, da ja alles Hilfs- und Baumaterial aus israelischen Betrieben stammt und somit die israelische Wirtschaft ankurbelte. Was für eine glückliche Fügung! Praktischerweise verfiel dadurch die palästinensische Wirtschaft in eine noch größere Abhängigkeit zur Israelischen.

Diese und weitere Informationen stammen von einer Quelle, die absolut zuverlässig ist, nämlich von www.whoprofits.org . Dies ist eine Website, die als Dissertation zweier israelischer Studentinnen 2009 ins Leben gerufen wurde, um wissenschaftlich belegt festzuhalten, wer eigentlich genau von der israelischen Besatzung profitiert, also an ihr verdient. Den Artikel zum Nesher-Zement könnt Ihr hier nachlesen.

Über die Zusammenhänge von Wirtschaft, Besatzung und Friedensprojekten werde ich bei meinem Vortrag auf der Friedenskonferenz am Freitag Abend, den 12. Februar, im Alten Rathaus München sprechen. Es würde mich sehr freuen, viele von Euch dort wieder zu sehen! Besonders freue ich mich auch auf die beiden anderen Referenten, allen voran über die römische Ökonomin Loretta Napoleoni, die uns spannende Sachen über Terrorismusfinanzierung erzählen wird. Auch musikalisch werde ich den Abend zusammen mit Andi und Robert begleiten; es ist also jede Menge geboten und als Alternative zur Münchner Sicherheitskonferenz sollten wir zeigen, dass viele von uns daran interessiert sind, bei ‚Sicherheit‘ nicht immer gleich an ‚Waffengewalt‘ denken zu müssen.

Zum selben Thema bin ich auch zu einem Interview bei Radio München eingeladen worden, anzuhören live am Donnerstag, 4. Februar ab 8:30 Uhr auf RADIO MÜNCHEN online oder in der Wiederholung am Do, 4.2. um 14:30 h sowie am Freitag, 11:30 h und 20:30 h.

Live, in Farbe und in voller Länge gibt es das ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH Trio am kommenden Samstag um 20 Uhr in Nürnberg in der Villa Leon zu erleben. Wer also in der Nähe ist: Kommt uns besuchen! Es gibt in diesen Tagen viele Gelegenheiten des Wiedersehens und Wiederhörens – ich freue mich darauf!

Herzlichst,
NL_Signatur2013

Alle Termine auch unter Mein Kalender

Neues Jahr – neue Vorhaben

Vielen Dank für die vielen positiven Rückmeldungen zu Bobbys Backkünsten! Die Kritik, es fehle das Rezept zu Oma Margaretes viel gepriesenem Stollen habe ich mir sehr zu Herzen genommen und werde das Rezept nachreichen, versprochen! Allerdings erst im Herbst. Denn würde ich es jetzt aufschreiben, dann würde es verschwinden in den Abgründen des Internetzes, und wenn die Zeit zum Stollenbacken wieder gekommen ist, findet es kein Mensch wieder. Also mach ich mir einen Knick ins Kalenderblatt für Mitte Oktober, damit alle Stollenbäcker- und innen rechtzeitig zu Beginn der kalten Jahreszeit schon mal kiloweise Zutaten besorgen können. Falls es dieses Jahr im November überhaupt wieder kalt werden sollte.

Bobby liebt den Schnee
Bobby kommt nicht nach mir: Sie liebt die Kälte

Jetzt will ich Eure Aufmerksamkeit aber auf ein paar ganz andere Dinge lenken, vor allem auf vier Veranstaltungen, die mir wichtig sind. Zunächst auf einen Workshop, den ich am Sonntag, den 31. Januar in München im Freien MusikZentrum gebe. Der Workshop dreht sich um Bühnenpräsenz und Ausstrahlung. Ich werde einen ganzen Tag lang mit den Teilnehmern Übungen und Spiele machen, die die Präsenz fördern und Vieles bewusst machen, was scheinbar ‚ganz von alleine‘ passiert, wenn jemand „mit Charisma und Ausstrahlung“ die Bühne betritt. Wenn Du Lust hast mitzumachen – egal ob Du SchauspielerIn, SängerIn, LehrerIn, MusikerIn bist oder einfach nur neugierig auf Atem-, Stimm- und Präsenzübungen bist – , dann melde Dich schnell übers Freie MusikZentrum an. Es gibt eine begrenzte Teilnehmerzahl! Dort und auf Facebook findest Du weitere Infos zur Veranstaltung.

Zweitens will ich Euch zu einer Ausstellung über Kunst und Kultur in Palästina am Donnerstag, den 28. Januar um 18 Uhr im Münchner Gasteig einladen. Mein Freund und Mitstreiter in Sachen Israel-Palästina, Wolfgang Sréter, hatte es satt, dass Palästinenser in der öffentlichen Wahrnehmung  immer mit Terror, Gewalt und Konflikt in Verbindung gebracht werden. So hat er 2009 begonnen, Menschen in Palästina zu fotografieren, ihnen beim Leben, Arbeiten und Wirken zuzuschauen und hat dabei ihre überaus reiche Kultur kennen gelernt. Letztes Jahr ist aus seiner Arbeit ein Buch mit gleichem Titel entstanden. Die Ausstellung im Gasteig eröffnet Magister Markus Stefan Bugnyár, der in der Altstadt von Jerusalem das Österreichische Hospiz leitet. Einige meiner Reisegefährten der vergangenen Jahre werden sich sicher noch an ihn erinnern – und an den wunderbaren Wiener Apfelstrudel, den man dort im original österreichischen Kaffeehaus mitten im muslimischen Viertel der Altstadt serviert bekommt.
Mehr Infos zu Wolfgang Sréters Arbeit und zur Ausstellung gibt es hier: Münchner_Feuilleton

Drittens: Wer in Nürnberg und Umgebung wohnt, kann am Samstag, den 6. Februar um 20 Uhr ein Konzert meines überaus wunderbaren ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH in der Villa Leon besuchen. Als Trio mit Andi Arnold an der Klarinette und Robert Probst am Klavier werden wir unser Programm KlezMeshugge spielen. Weitere Infos gibt es hier.

Andi Arnold und Robert Probst bilden mit mir zusammen das ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH Trio
Andi Arnold und Robert Probst bilden mit mir zusammen das ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH Trio

Und hier die vierte Veranstaltung, die mir sehr am Herzen liegt: Vom 11. bis 14. Februar 2016 findet die 14. Internationale Münchner Friedenskonferenz statt. Als Gegenveranstaltung zur Münchner Sicherheitskonferenz konzipiert, kommen hier Experten zusammen, die sich mit friedlichen Lösungen für unseren Planeten auseinander gesetzt haben und darüber berichten. Auch ich bin eingeladen worden, am Freitag, den 12.2. im Internationalen Forum im Alten Rathaus zum Thema ‚Versöhnungsprojekte in Palästina‘ zu sprechen. Das tue ich sehr gerne – aber auch durchaus kritisch. Versöhnung ist eine wunderbare Sache, aber sie steht immer am Ende eines langen, oft schmerzlichen Prozesses.
Nirgendwo auf der Welt gibt es so eine Dichte an Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) wie in Ramallah und Umgebung, die meist das Label Frieden, Versöhnung, Salam und Shalom tragen. Nirgendwo werden so oft die Worte „Salam“ und „Shalom“ gesprochen und gehört, und nirgendwo habe ich so wenig davon erlebt wie dort. Darüber und über die Gründe, warum das so ist und warum uns das in Deutschland etwas angeht – darüber werde ich in den 20 Minuten meiner Redezeit Denkanstöße geben.
Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Alten Rathaus mit einem Referat von Loretta Napoleoni, die man auf keinen Fall versäumen sollte. Danach spricht Markus Weingardt und nach der Pause ich. Für Musik zwischendurch sorgt unser ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH Trio.

Schließlich noch ein Thema, das außer Konkurrenz läuft und das mich bei aller Liebe zu allen anderen Projekten und Themen, mit denen ich mich auseinander setze, am allermeisten umtreibt: Die Besatzungs-Realität in Palästina. Jeden Tag beschäftige ich mich mehrere Stunden lesend und schreibend damit, nicht selten ist es Hauptthema in Gesprächen am Küchentisch mit Freunden oder bei Begegnungen mit Fremden. Wer auf Facebook ist, wird vielleicht gesehen haben, dass meine meisten Postings sich mit Menschenrechtsverletzungen in Palästina oder mit politischen Entwicklungen in Israel beschäftigen. Derzeit arbeite ich intensiv an der Gründung zweier Initiativen mit, die das Ende der israelischen Besatzung zu ihrem Ziel erklärt haben. Bei meinem nächsten Beitrag werde ich darüber berichten können.
An dieser Stelle möchte ich den gestern erschienenen Brief der palästinensischen Botschafterin in Berlin zeigen, den sie an Journalisten und Medienschaffende richtet. Einige meiner Leser gehören diesen Berufszweigen an, aber auch für alle anderen mag es aufschlussreich sein, wie die Botschafterin für eine differenzierte Sprache, eine klare Darstellung von Fakten und die Beschreibung des richtigen Kontextes wirbt. Hier die zwei lesenswerten Seiten: Pal_Botschafterin_Jan 2016

Ich wünsche Euch einen guten Start ins Neue Jahr und viel Freude, Kraft und Mut für die kommenden Herausforderungen.
Herzlichst,

Nirit

Gemeinsam kochen, essen und nebenbei Deutsch lernen: Unsere neuen Freunde aus dem Senegal
Gemeinsam kochen, essen und nebenbei Deutsch lernen: Unsere neuen Freunde aus dem Senegal

Toscana-Neuigkeiten im Januar 2016

Liebe Toscana-Freundinnen und Freunde!

Im kleinen Kreis bereiten wir schon den nächsten Toscana-Salon vor und wollen Euch dann beim nächsten größeren Treffen am 21. Februar konkretere Vorschläge und Ideen unterbreiten, was die Verwirklichung des Projektes angeht. Dazu haben wir uns dieses Wochenende zu siebt getroffen, haben gerechnet, diskutiert und Aufgaben verteilt. Derzeitiger Stand der Dinge ist Folgender:

– ein Objekt, das wir bei unserer Reise Ende Dezember entdeckt haben (siehe Fotos) und anhand dessen wir jetzt mal realistisch planen und rechnen wollen: Ein großes altes Steinhaus mit Ausbau- und Erweiterungsgenehmigung für über 950 qm Wohn-/Nutzfläche auf ca. 4,5 Hektar Grund; Hanglage, 360° Rundumblick, hervorragender Boden, Waldanteil, einige Olivenbäume; großes Potenzial für zahllose Nutzungsmöglichkeiten
– die Gründung einer Eigentümergemeinschaft von etwa 10 – 16 Eigentümer-Parteien, die die Grundfinanzierung sichern, das Objekt gemeinsam erwerben, den Umbau planen und gemeinsam realisieren. Die Rechtsform dafür muss noch gefunden werden, aber da gibt es wohl viele gute Möglichkeiten, ein maßgeschneidertes juristisches Konstrukt zu finden (Eigentümergemeinschaft, Verein, Genossenschaft, Stiftung … u.v.m.)
– wir wünschen uns und brauchen auch noch viele weitere Teilhaber (so wie in der ursprünglichen Idee ausgedrückt), die in Form von Urlaubszeit (durch Vorfinanzierung) dabei sein wollen oder auch ihre Zeit, ihr Fachwissen und ihre Arbeitskraft investieren wollen, um dann in den Genuss von Urlaubs-, Frei- oder Kreativ-Zeit zu kommen; vielleicht auch gemeinsamer Zeit mit uns.

Wie das alles genau zu organisieren sein wird, welche Arbeit wirklich benötigt wird, welchem Wert sie entspricht und wie wir stundenlange basisdemokratische und nervtötende Entscheidungsprozesse verhindern können, das wollen wir im Vorfeld durch festgeschriebene Vereinbarungen verhindern. Dazu gehört etwa der Zweck der Gemeinschaft (Wohn- und Kreativ-Sitz in der Toskana; kulturelle und gesellschaftliche Ereignisse; deutsch-italienische Freundschaft fördern etc.), die Verteilung von Aufgaben und Zuständigkeiten, die Festlegung der Eigentumsverhältnisse. Hierfür werden wir uns demnächst juristisch beraten lassen.

Wenn Du zu diesen Themen schon Vorschläge hast, kannst Du sie gerne hier als Kommentar oder an mich per Email schicken. Lass uns vor allem wissen, ob Du Interesse an einer Investition als Eigentümer oder auch als Teilnehmer hast, z.B. in Form von Zeit- oder Genussscheinen. Eine festgelegte Summe für die verschiedenen Beteiligungsformen gibt es noch nicht; ich denke, dass wir da flexibel bleiben müssen.

Bis zum 2. Toscana-Salon am Sonntag, den 21. Februar werden wir schon konkretere Zahlen vorlegen können. Peter Serfözö, der bei der Silvesterreise dabei war und als Architekt schon grobe Pläne skizziert hat, wird seine Ideen unterbreiten und eine Aufstellung der voraussichtlichen Erwerbs- und Baukosten vorlegen. Andreas Most hat sich bereit erklärt, die laufenden Kosten zu berechnen. Dorle informiert sich über Fördermöglichkeiten für derartige Kulturprojekte. Ich werde die vielen Ideen und Möglichkeiten zu einem schlüssigen Konzept zusammen fassen.

Toscanisches Menu: Denkende Peters auf Weinfass an Olivenallee mit Bobby-Parfait
Toscanisches Menu: Denkende Peters auf Weinfass an Olivenallee mit Bobby-Parfait

Kleine Gebrauchsanweisung für den internen Bereich

Wenn Du eingeloggt bist, kannst Du auf der linken Seitenleiste die Kategorie ‚Unser Toskanischer Traum‘ anklicken, dann erscheinen nur die Beiträge und Kommentare zu diesem Thema im Blogverlauf, die von mir bzw. den Mitgliedern dieser Gruppe erstellt wurden. Ich will in diesem internen Bereich kontinuierlich über die Entwicklung unseres Projektes berichten; hierzu kann man dann auch Kommentare hinterlassen, Fragen stellen, eine Diskussion beginnen.  Ich hoffe, dass dadurch ein reger Austausch im Laufe der Zeit und gerade in der jetzigen Vorbereitungsphase stattfindet.

Derzeit gibt es intern 40 angemeldete Benutzer – Du bist eine/r davon! Wenn Du Freunde hast, die ernsthaft an irgend einer Form der Teilhabe interessiert sind, dann lade sie zum nächsten Salon ein oder stelle den Kontakt zu mir her. Noch kann die Gemeinschaft der Italien-Freunde kräftig wachsen!

Bobbys erstes Musikvideo

Bobby und ich waren fleißig und haben ein Video zusammen geschnitten. Davor allerdings waren wir noch fleißiger und haben gemeinsam gebacken: Einen echten Chemnitzer Stollen nach einem Rezept, das meine Mutter vor vielen, vielen Jahren entwickelte. Als einzigen Anhaltspunkt für die Zutaten hatte sie – selbst eine hervorragende Köchin vor allem orientalischer Spezialitäten – nur die Erinnerungen meines Vaters Rolf. Der beschrieb ihr ganz genau, wie es in dem Haus am Antonplatz 15 in Chemnitz duftete, wenn im November jeden Jahres seine Mutter Margarete Stollen buk.

Im Dezember 1934 verstarb meine Großmutter Margarete; mein Vater war damals 15 und kam kurz darauf in ein Schweizer Internat am Genfer See, der Ecole d’Humanité. Der Rest der deutschen Katastrophe blieb Margarete erspart.

Mich hat immer fasziniert, dass meine Oma Margarete, die den Erzählungen meines Vaters zufolge kosher kochte und am Freitag Abend die Shabbes-Kerzen anzündete, sich offenbar nicht daran störte, dass der Stollen das traditionelle Weihnachtsgebäck ihrer christlichen Nachbarn und Freunde war. Denn die Familie Sommerfeld fühlte sich im Chemnitz der 20er und sogar noch Anfang der 30er Jahre in erster Linie als Deutsche. Sie sprachen Deutsch – nicht Jiddisch – waren nicht besonders religiös, hatten ihr gut laufendes Tuchgeschäft und verbrachten ihre Freizeit mit anderen deutschen Freunden im Erzgebirge, in der Schweiz oder an der Ostsee.

Julius am Ostseestrand, etwa 1936
Julius am Ostseestrand, etwa 1936

Sie fühlten sich in erster Linie als Deutsche. Wie sonst wäre es zu erklären, dass mein Großvater Julius, ein Offizier des Kaisers und Träger des Eisernen Verdienstkreuzes im Ersten Weltkrieg, immer wieder nach Chemnitz zurück kehrte, selbst nachdem er seinen einzigen Sohn, meinen Vater Rolf, 1937 auf einem Schiff nach Palästina brachte? Selbst nachdem sein Haus enteignet und als Sammelstelle für Juden vor dem Abtransport in die Vernichtungslager missbraucht worden war? Selbst nach einem Besuch in New York 1939, wo er andere Freunde und Verwandte hingebracht hatte, wovon eine damals datierte Fotografie zeugt?! Eine dieser Verwandten erzählte mir hochbetagt Jahrzehnte später, sie hätten ihn beschworen, die Rückreise nach Chemnitz nicht anzutreten. Er soll mit einem Lächeln geantwortet haben: „Von diesen paar Braunhemden lasse ich mir meine Heimat nicht nehmen.“ Der Rest ist Geschichte.

Das Haus am Antonplatz 15 in Chemnitz mit der Aufschrift 'Tuche Julius Sommerfeld'. Ab 1937 von den Nazis enteignet, später Sammelstelle für Juden vor dem Abtransport in die Vernichtungslager.
Das Haus am Antonplatz 15 in Chemnitz mit der Aufschrift ‚Tuche Julius Sommerfeld‘. Ab 1937 von den Nazis enteignet, später Sammelstelle für Juden vor dem Abtransport in die Vernichtungslager.

In dem kleinen Video, das ich hier mit Euch teile, gedenke ich meiner Großeltern Margarete und Julius Sommerfeld, die ich nie kennen lernen durfte. Sie stehen stellvertretend für abertausende ähnlicher Geschichten und Schicksale. Ich erinnere auch an meinen Vater Rolf, der sein Überleben seinem Vater zu verdanken hatte und der mir über viele Umwege und auch noch lange nach seinem viel zu frühen Tod im Jahre 1980 so viel Deutsches, so viel Europäisches mit auf den Weg gegeben hat. Ich musste sehr erwachsen werden, um das wirklich zu begreifen; denn in der Realität kannte ich von klein auf nur die Verwandtschaft meiner Mutter, aus Jerusalem stammend, im Maghreb wurzelnd. Den Koch- und Backkünsten meiner Mutter haben wir Margaretes Stollen zu verdanken, den sie durch jahrelanges Ausprobieren kreiert hat und den ich seit vielen Jahren im November backe. Und vielleicht tun meine Töchter dies auch eines Tages für ihre Kinder und Freunde – darauf hebe ich mein Glas und sage allen Widrigkeiten dieser Welt zum Trotz:

Le’Chaim! Auf das Leben!

Solche wie uns wird es immer geben.
(ojf Jiddish: Mir lebn ejbig!)

Übrigens: Die Musik Bigeleisen zu dem Video hat meine Tochter Lili mit mir und für mich geschrieben (sie kann das deutlich besser als ich; eingespielt von KLEZMORIM 2009 für die CD JIDDISCHE WEIHNACHT).

ZDF: Bethlehem liegt in Israel

Liebe Israel-Palästina-Freunde,

das ZDF kündigt ein Weihnachtskonzert aus Bethlehem an und behauptet, Bethlehem liege in Israel!! Hier der Link dazu.

Zurecht gibt es schon einige Proteste, auch ich habe einen Brief an den Intendanten des ZDF geschrieben. Wer dies auch tun möchte, kann sich hier in meinem Brief – siehe unten – Anregungen holen. Email Adressen lauten [email protected] und [email protected] . Meine Mail ging auch CC an den Fernsehrat und das Auswärtige Amt.

Vielen Dank und einen schönen Tag!
Nirit


Sehr geehrter Herr Dr. Bellut,
sehr geehrte ZDF- Redaktion,

Sie kündigen die Übertragung Ihres Bethlemer Weihnachtskonzert irrtümlicherweise aus Israel an. Ist Ihnen nicht bekannt, dass Bethlehem eine palästinensische Stadt im Westjordanland ist, die seit 1967 in den von Israel besetzten Gebieten liegt?! Und dass sowohl die Vereinten Nationen als auch die EU die Besetzten Palästinensischen Gebiete (Occupied Palestinian Territories – OPT) nicht zum Staatsgebiet Israels zählen?

Aus meiner Sicht ist dies kein ‚Druckfehler‘, sondern das erfolgreiche Einsickern israelischer Öffentlichkeitsarbeit und Medienkampagnen in unser Mainstream Medienbewusstsein (Absicht möchte ich nicht unterstellen – das wäre ja dann perfide). Ich erwarte von einem öffentlich rechtlichen deutschen Sender, hier nicht nur besser zu recherchieren (wobei es nun wirklich keiner Recherche bedarf, um zu wissen, dass Bethlehem eine seit 48 Jahren besetzte Stadt ist!), ich erwarte eine klare Stellungnahme. Ich erwarte nicht nur die Korrektur in Ihrer Ankündigung, sondern auch einen Hinweis in der Ausstrahlung, dass hier aus Palästina gesendet wird. Immerhin genießt Palästina seit 2012 den Status eines Beobachterstaates bei der UNO. (Auch der Vatikan ist ein Beobachterstaat; wenn von dort gesendet wird, schreibt auch niemand „aus Italien“.)

Eigentlich müsste man vom ZDF sogar erwarten, diese Gelegenheit zu nutzen und im Sinne des Völkerrechts, aber auch im Sinne der deutsch-israelischen Freundschaft ein Exempel zu statuieren: Deutsche Künstler aus Pop und Klassik reisen über Israel nach Bethlehem und treten im Sinne der Völkerverständigung auf, um zu zeigen, dass Palästinenser auch einen Sinn für Kunst und Kultur haben und nicht, wie es häufig gezeigt wird, nur etwas vom Raketenwerfen verstehen.

Die Ankündigung verspricht kurze Einspielfilme, in denen Markus Lanz durch Bethlehem führt. Zeigt er auch, wie er, das Filmteam und die Künstler die Checkpoints passieren müssen? Und dass Israelis das Konzert offiziell nicht besuchen dürfen, weil Bethlehem laut Osloer „Friedens“-Abkommen in Zone A liegt, deren Besuch israelischen Staatsbürgern verboten ist? Wie wäre es, das mit einzubauen mit dem Hinweis, dass dies alles der Vergangenheit angehören könnte, wenn Israel nach fast 50 Jahren die Besatzung aufgeben würde?

Der Fehler in Ihrer Ankündigung ist mehr als ein Fauxpas. Es geht hier um die grundsätzliche Haltung Deutschlands – vertreten durch einen öffentlich-rechtlichen Sender – zu Israel und seiner Besatzungspolitik. Hier ist dringend Handlungsbedarf geboten.

Mit freundlichen Grüßen,

Nirit Sommerfeld

Toskana Interessenten – einloggen

Lieber Toskana-Salon-Gast!

Wenn Du das liest, dann hast Du es wohl durch den Login-Bereich geschafft – herzlichen Glückwunsch! Hier werden in Zukunft die Neuigkeiten zu unserem Projekt stehen und wenn alles technisch so klappt, wie wir uns das vorstellen, dann wirst Du über jeden neuen Eintrag per Email informiert.

Liebe Grüße und bis demnächst hier im Intern-Bereich,

Nirit

JIDDISCHE WEIHNACHT und Gedanken zu den Lichterfesten

Nürtingen-Kritik zur JIDDISCHEN WEIHNACHT

Was für eine schöne Kritik wir da letzte Woche in Nürtingen erhalten haben! Danke an den Veranstalter, danke ans Publikum! Da freuen wir uns natürlich ganz besonders auf die nächsten Vorstellungen mit der JIDDISCHEN WEIHNACHT am kommenden Freitag in München  und am Sonntag in Moosach bei Glonn. Alle genauen Infos mit Wegbeschreibung und alle weiteren Termine findest Du in meinem neu eingerichteten Kalender.

Robert, Günther, Nirit, Jens Nüssle, der wunderbare Techniker von der theaterspinnerei, Martin, Pit, Andi und Georg
Robert, Günther, Nirit, Jens Nüssle, der wunderbare Techniker von der theaterspinnerei, Martin, Pit, Andi und Georg

Weniger Freude macht mir derzeit die politische Entwicklung um uns herum: Deutschland stimmt einem Militäreinsatz in Syrien zu – völkerrechtlich mehr als umstritten, humanitär schlichtweg eine Katastrophe! Wie kann man nur?!? Wie ist es möglich, dass wir aus 14 Jahren „Anti-Terror-Krieg“ nicht die Schlüsse ziehen, die offensichtlich auf der Hand liegen?! Nämlich dass mehr Gewalt noch mehr Gewalt erzeugt, dass die meisten Opfer immer Zivilisten sind, dass wir durch noch mehr Krieg noch mehr Menschen in die Flucht jagen und damit den Flüchtlingsstrom und unser Problem damit mehren. Und darüber hinaus tun wir genau das, was der sogenannte IS vom Westen erwartet: Wir bringen noch mehr Leid zu Menschen, die ohnehin nichts zu verlieren haben, erzeugen unschuldige Opfer, mit denen sich auch Opfer unserer Gesellschaft identifizieren und solidarisieren können und treiben sie den ruchlosen, brutalen Horden in die Arme. Ja, wir erzeugen Terroristen! In der Bundestagsdebatte vor der Abstimmung am 4. Dezember war es allein Sahra Wagenknecht, die in ihrer engagierten Rede so deutlich die Situation benannt hat. Wer das verpasst hat, dem empfehle ich, sich diese 9 Minuten hier anzusehen .

Ich bin fassungslos, wenn ich lese, dass eine überwältigende Mehrheit im Bundestag für diesen Einsatz gestimmt hat. „Stolz“ sei man, an dieser Mission teilnehmen zu dürfen! Und was immer es dazu zu sagen gibt – es ist doch alles schon tausendfach gesagt und geschrieben und herausgeschrien worden! NIE WIEDER KRIEG! Wo sind die Hunderttausende, die das einfordern?!?

Und warum ist diese Forderung nicht längst Staatsraison? Warum sind Menschen- und Völkerrecht nicht in aller Konsequenz bindend? Warum wiegen vernünftige, warnende, mahnende Stimmen nicht mehr als Bündnisvereinbarungen, die uns gegen jeden Menschenverstand, gegen jede menschliche Regung und Vernunft in einen mordenden, Leid und Vernichtung bringenden Krieg treiben? Etwa weil Waffen nicht umsonst und ohne ihren Zweck zu erfüllen auf dieser Welt existieren sollen? Weil „Sicherheits“technologien am lebenden Objekt erprobt werden müssen? Weil Krieg so unglaublich viel Geld kostet – das ja irgendwer am Ende des Tages wohl verdienen muss?!!

Sicher, es ist nicht damit getan, Friedenslieder zu singen und fromme Gebete zu sprechen. Auch Aufrufe und Petitionen werden radikalisierte Banden, die Terror und Angst verbreiten wollen, nicht aufhalten. Aber diese Banden brauchen Geld, und der IS erwirtschaftet sich Geld in Millionenhöhe – täglich! – indem er über die türkische Grenze tonnenweise sein geklautes Öl verkauft.  Wer aber verkauft, hat Käufer. Wieso legt man denen nicht das Handwerk? Wieso macht man nicht dort die Grenzen dicht, sondern ermöglicht einen Warenaustausch??? Wer sind diese Käufer, an wen verkaufen sie das Öl weiter? Was würde geschehen, wenn wir (nur mal angenommen) herausfänden, dass letzten Endes wir alle von den Dumpingpreisen profitieren, mit denen der IS das Öl auf den Markt wirft?

Alles unerträgliche Vorstellungen. Aber noch unerträglicher der Gedanke, dass wir vereinte europäische Streitkräfte nach Syrien schicken, wissend, dass das nur noch mehr Tote bringen wird. Tote Zivislisten, tote Frauen, tote Männer. Und alle drum herum verletzt, vielleicht ein Leben lang behindert, definitiv traumatisiert.

An dieser Stelle will ich Jürgen Todenhöfer zitieren, der gerade in Syrien angekommen ist und dies auf Facebook schreibt:
Liebe Freunde, seit Sonntag bin ich in Syrien. Einem Land unendlicher Trauer. Die Menschen hier sehnen sich nach Frieden. Sie können nicht mehr. Nur wenn wir in Syrien und im Irak Frieden schaffen, kann der IS geschlagen werden. Westlichen Politikern bin ich hier nicht begegnet. Anstatt sich vor Ort um Frieden zu bemühen, schicken sie Waffen, Bomber, Tornados. Niemand hilft den Syrern wirklich. Scheißkrieg! 

Und immer wieder die Frage, was wir tun können – Du und ich.
Nicht viel, gewiss. Aber schreiben, lesen, Wissen verbreiten, Ursachen und Zusammenhänge verstehen lernen, sich mit Menschen austauschen, Begegnungen schaffen, Bewusstsein schaffen, sich mit Menschen austauschen, und immer wieder: Sich mit Menschen austauschen. Freundlich miteinander sein. Lieder singen über Licht und Liebe.

Advent, Advent …

Auf die Adventszeit freue ich mich immer. Ja, auch als Jüdin kann man sich über den Advent freuen! Wenn es überall nach Plätzchen duftet, wenn der erste Schnee fällt und vor allem, wenn man an immer dunkler werdenden Tagen bei jeder Gelegenheit Kerzen anzünden kann, die Wärme, Licht und Geborgenheit ausstrahlen.

Auch spielen wir in der Adventszeit seit Jahren unser Programm JIDDISCHE WEIHNACHT mit Martin Umbach als Erzähler und dem ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH (früher KLEZMORIM), eine Mischung aus Lesung und Konzert. Es geht darin um Geschichten von und über Juden zur Weihnachtszeit, ganz speziell geht es um meinen Großvater Julius Sommerfeld.

Der Antonsplatz in Chemnitz, an dem das Elternhaus meines Vaters mit der Tuchhandlung meines Großvaters stand
Der Antonsplatz in Chemnitz, an dem das Elternhaus meines Vaters mit der Tuchhandlung meines Großvaters stand
Herrentuche Groß- und Einzelhandel - das war das gut laufende Geschäft meines Großvaters am Antonsplatz 15 in Chemnitz
Herrentuche Groß- und Einzelhandel – das war das gut laufende Geschäft meines Großvaters am Antonsplatz 15 in Chemnitz

Julius lebte mit seiner Frau Margarete zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts als assimilierter, emanzipierter deutscher Jude in Chemnitz, wo er ein Geschäft für Herrentuche betrieb, bis er 1914 für den Kaiser in den Krieg zog.

Meine Großeltern Jlius und Margarete Sommerfeld, vermutlich um 1913
Meine Großeltern Jlius und Margarete Sommerfeld, vermutlich um 1913
Julius auf Heimaturlaub während des Ersten Weltkrieges, aus dem er unversehrt und mit dem Eisernen Verdienstkreuz 1918 zurück kehrte
Julius auf Heimaturlaub während des Ersten Weltkrieges, aus dem er unversehrt und mit dem Eisernen Verdienstkreuz 1918 zurück kehrte

Aus diesem Ersten Weltkrieg kam er als hoch dekorierter Offizier zurück; er betrieb weiter sein Geschäft am Antonsplatz 15, im August 1919 kam mein Vater Rolf zur Welt und Julius konnte wohl bis zu seiner Verhaftung 1939 nicht begreifen, was die Nazis mit ihnen, den guten Deutschen, die nebenbei auch noch Juden waren, vorhatten. Zwar gelang es ihm noch nach Margaretes Tod 1935  seinen einzigen Sohn Rolf – meinen Vater – zunächst in die Schweiz und dann 1937 nach Palästina sowie andere Verwandte außer Landes zu bringen, doch immer wieder kam er selbst nach Chemnitz zurück. Sein Schicksal ist ein typisch Jüdisches: 1940 wurde er im KZ Sachsenhausen ermordet.

Meinem Großvater Julius setze ich mit der JIDDISCHEN WEIHNACHT ein Andenken – ihm und all den anderen Ermordeten.

Die Geschichten aus der Nazizeit sind bedrückend
Die Geschichten aus der Nazizeit sind bedrückend
Nach der Pause liest Martin Umbach sehr witzige Geschichten ...
Nach der Pause liest Martin Umbach aber auch Erheiterndes …
... und Andi Arnold entlockt seiner Klarinette die unglaublichsten Töne
… und Andi Arnold entlockt seiner Klarinette die unglaublichsten Töne

Ich will zeigen, wie selbstverständlich Weihnachten-feiern als ‚deutsches Volksfest‘ für Juden hier einst war. Wie es zum guten Ton gehörte, Weihnachtslieder zu singen oder Stollen zu backen. Wie viel unsere Lichterfeste Channuka und Weihnachten gemein haben. Wie schön es sein kann, beides nebeneinander existieren zu lassen, ohne der einen oder anderen Seite dabei etwas wegzunehmen.
Zu Margaretes Weihnachtsstollen, der in unserem Programm auch gewürdigt wird, werde ich demnächt etwas schreiben!

Unser Schlusslied: Möge Frieden kommen über Israel, Palästina und die ganze Welt
Unser Schlusslied: Möge Frieden kommen über Israel, Palästina und die ganze Welt
Es gibt nichts Schöneres, als diesen Abend mit dem Publikum zu teilen!
Es gibt nichts Schöneres, als diesen Abend mit dem Publikum zu teilen!

Am Ende des Abends lasse ich meinen Großvater zu mir sprechen:
„Die Farbe des Herzens ist rot, ganz gleich, in welcher Brust es schlägt … Das Licht ist es, das uns erhellen kann. Die Finsternis zu vertreiben aus den Häusern und Herzen – das ist höchste Menschenpflicht.“

2014 durften wir das Programm in der Aula des Chemnitzer Gymnasiums spielen, das mein Vater bis 1935 besucht hatte. Diese Vorstellung war außergewöhnlich emotional; die Aula war bis auf den letzten Platz gefüllt, Lehrer und Schüler hatten überall Bilder und Fotografien von Julius aufgehängt – eine Ausstellung, die im Jahr zuvor entstanden war, als eine 8. Klasse einen Stolperstein für Julius hatte verlegen lassen.

Dieser Stolperstein wurde 2014 gegenüber dem Platz verlegt, der einst Wohn- und Geschäftshaus der Familie Sommerfeld war, der später von den Nazis enteignet und zu einem 'Jüdischen Altersheim' umfunktioniert wurde. Tatsächlich war es die Sammelstelle für Chemnitzer Juden vor dem Abtransport in die Vernichtungslager.
Dieser Stolperstein wurde 2014 gegenüber dem Platz verlegt, der einst Wohn- und Geschäftshaus der Familie Sommerfeld war. Das Haus wurde später von den Nazis enteignet und zu einem ‚Jüdischen Altersheim‘ umfunktioniert. Tatsächlich war es die Sammelstelle für Chemnitzer Juden vor dem Abtransport in die Vernichtungslager.

Nur zufällig kam eine Schülermutter drauf, dass es noch Verwandte von Julius geben könnte, und lud uns zur Verlegung des Stolpersteines nach Chemnitz ein.  Im Jahr darauf organisierte sie das Konzert in der Schulaula.

So sieht unsere Doppel-CD zum Programm aus
So sieht unsere Doppel-CD zum Programm aus

Unsere Termine für die JIDDISCHE WEIHNACHT 2015 mit Links zu den jeweiligen Veranstaltungsorten sind:

So, 29. Nov, 18 Uhr
Evang. Versöhnungskirche
Breiter Weg 26, 72622 Nürtingen

Fr, 11. Dez, 20 Uhr
Freies Musikzentrum München
Ismaninger Str. 29, 81675 München

So, 13. Dez, 17 Uhr
Meta Theater
Osteranger 8, 85665 Moosach bei Grafing

Sa, 19. Dez, 20 Uhr
Kulturforum Fürth
Würzburger Straße 2, 90762 Fürth

So, 20. Dez, 20 Uhr
Brauereigasthof Eichhofen
Von-Rosenbusch-Straße 8 , 93152 Eichhofen

Alle weiteren Infos auf der Website meiner Agentur:
KulturBüro Maria Bruckbauer

Ich hoffe, wir sehen uns bei der einen oder anderen Gelegenheit! Wer will, kann natürlich auch hier die CD für 19 € (zuzügl. 2€ Versand) bestellen. Name und vollständige Adresse bitte nicht vergessen!

Alle Bühnenfotos sind von dem wunderbaren Lichtkünstler Jens Heilmann

Nirits Blog geht online!

Liebe Freundinnen und Freunde!

Ich freue mich so, dass der Umbau gelungen ist und meine neue Website jetzt mit WordPress läuft und ich somit alle Funktionen nutzen kann, die ich für meinen geplanten Blog brauche. Es gibt so Vieles, was ich mit Euch teilen will – dazu haben die Briefe, die ich bisher als Newsletter verschickt habe, einfach nicht mehr die richtige Plattform geboten.

Meine Türen werden also ab sofort weit aufgesperrt und erlauben einen Blick auf verschiedene Bereiche meines Lebens, z.B. auf meine Bühnenprojekte, meine Reisen, mein politisches Engagement für eine friedliche und gerechte Lösung des Israel-Palästina-Konfliktes … auch meine Leidenschaft als Köchin und Gastgeberin soll nicht zu kurz kommen – da verspreche ich Euch jetzt schon lustige Videos und leckere Rezepte. Und dann gibt es natürlich noch Bobby – meine kleine wuschelige große Liebe auf vier Beinen mit den zarten Federn an den Ohren und dem unwiderstehlichsten Hundeblick der Welt.

Jetzt kann ich also losschreiben, Fotos posten, Videos einstellen und ganz mühelos interessante Links einbauen. Das Beste aber ist, dass DU ganz einfach mit mir in Verbindung treten und mir Deine Kommentare, Deine Meinungen und Vorschläge schicken kannst. Auf konstruktives Feedback freue ich mich
und grüße herzlichst,

Nirit

Kultur, Politik und gutes Leben