Manchmal sprachlos – niemals mundtot!

Eigentlich müsste ich meinen Diffamierern dankbar sein, dass ich durch sie so eine große Plattform bekommen habe, um meine Stimme öffentlich erheben zu können für die Menschen in Gaza. Am Freitag Abend konnten sowohl Michael Leslie als auch ich in der Münchner Erlöserkirche frei und ausführlich darüber sprechen, was uns dazu bewegt, uns für die Einhaltung von Menschenrechten in Palästina und Gaza mit all unserer Kraft und Überzeugung einzusetzen. Auch ist ein neuer Termin fürs Benefizkonzert gefunden: Thomas Vogler stellt am 13. Oktober um 20 Uhr seine Jazzbar Vogler in der Rumfordstraße 17 in München für die Veranstaltung zur Verfügung! Ein ungewöhnlicher und besonderer Ort für Bach und Beethoven — aber womöglich würden sich die beiden dort besonders wohl fühlen. Ich werde  die Einführungsrede halten, Michael Leslie wird Klavier spielen und der Schauspieler Christian Schneller wird die Artikel der Erklärung der Menschenrechte zwischen den Musikstücken verlesen. Danach wird es Gelegenheit zum Gespräch geben.

Auch wenn es jetzt verschiedene Darstellungen der Ereignisse gibt, eines steht fest: Es sollte verhindert werden, dass vor allem ich mich zu der Situation in Israel/Palästina äußere. Darüber wird noch gesprochen werden müssen. Wichtig ist aber erst einmal: Endlich haben wir in München, vielleicht sogar in Deutschland eine öffentliche Diskussion zum Thema ‚Maulkorb für Israelkritiker‘. Dafür danke ich allen, die solidarisch hinter mir standen, Mails weiterleiteten, Kommentare und Protestbriefe schickten; vor allem danke ich der Süddeutschen Zeitung, die am Freitag ausführlich über die Vorfälle und am Samstag über die Performance und das Gespräch in der Kirche berichtete.

Im Grunde wünsche ich mir jedoch, dass diese Diskussion sehr bald in den Hintergrund tritt zugunsten einer anderen, viel bedeutsameren Diskussion darüber, wie wir von Deutschland aus dazu beitragen können, in Israel die Menschen zu stärken, die sich sehnlichst einen Wandel der Politik in ihrem Lande wünschen. Einen Wandel, der jüdischen Israelis ebenso zugute kommen würde wie ihren muslimischen, christlichen, palästinensischen und anderen nicht-jüdischen Mitbürgern im israelischen Kernland sowie den Palästinensern in der besetzten Westbank und dem Gazastreifen. Dass dabei die Besatzungspolitik in die Kritik gerät, ist unvermeidbar. Das hat eine Gruppe israelischer und jüdischer Intellektueller und Künstler dazu bewogen, eine Initiative ins Leben zu rufen, die sich SAVE ISRAEL – STOP the OCCUPATION, kurz SISO nennt. Im vergangenen Jahr war ich maßgeblich an der Entstehung und Ausformulierung dieser Initiative beteiligt.

Es mag überraschen, dass hinter aller Kritik der große Wunsch nach Frieden, Versöhnung, Sicherheit und Gerechtigkeit für ALLE, ja sogar eine Liebe zu diesem Land steckt. In seinem heutigen Kommentar in der israelischen Tageszeitung Ha’aretz bringt der  Journalist Gideon Levy es auf den Punkt: „(…) An diesem Freitag (der Beerdigung von Shimon Peres) gab die Welt ein äußerst klares, entschiedenes Statement ab: Wir lieben Israel und hassen seine Politik; wir lieben es, Israel zu lieben, sehnen uns danach, uns ihm mit zu verbünden und es zu bewundern — nur bitte gebt uns ein Zeichen, eine Andeutung, einen Hinweis. Zeigt uns, dass Ihr auf Frieden zusteuert, oder dass Ihr zumindest irgend etwas unternehmt, um die Besatzung zu beenden — eine Rede, Verhandlungen, eine Konferenz, ein Lippenbekenntnis, irgend etwas! — und wir werden Euch mit unserer Liebe überhäufen — mehr noch, als Ihr es verdient. Ihr werdet nicht mehr ausgeschlossen sein. (…)“. Hier der gesamte Artikel auf Englisch.


Danke nochmals an alle Unterstützer! Ich freue mich, viele von Euch am 13. Oktober um 20 Uhr in der Jazzbar Vogler und/oder am 14. Oktober um 20 Uhr beim Jakobmayer in Dorfen beim Konzert mit meinem ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH und unserem neuen Programm Nicht ganz kosher! zu sehen.

Herzlichste Grüße und Shana tova („Gutes Neues Jahr“; nach dem jüdischen Kalender beginnt es heute Abend) und beste Wünsche für ein friedvolles, gesundes, versöhnliches und allseits freundlicheres Neues Jahr 5777,

 

 

 


Hier noch einige Bilder vom Freitag Abend.

Benefizkonzert von Michael Leslie abgesagt

Nach schlaflosen Nächten und reiflicher Überlegung hat der Konzertpianist und Initiator des für Freitag geplanten Benefizkonzertes für Gaza, dessen Erlös medico international zugute kommen sollte, seine Veranstaltung abgesagt. Hierzu schrieb er folgende mutige Begründung:

“ (…) Nach Weisung des Kirchenvorstandes wurde mir eine Kompromislösung für das Konzert am 30.9. dargelegt – Begrüßung, Musik, Menschenrechtslesung, Applaus, Ende. Kein Beitrag von Nirit Sommerfeld. Die Begründung, dass Frau Sommerfeld keine einführenden Worte spricht, lautet: Ein Benefizkonzert ist keine politische Veranstaltung und darf nicht in eine solche ausarten.
Für mich ist es nicht akzeptabel, dass in die Gestaltung meines Benefizkonzertes in dieser Weise eingegriffen wird. Ich bin nicht bereit, ein Spielball in irgendwelchen  Machenschaften zu werden, faule Kompromisse einzugehen oder gar mir vorschreiben zu lassen, mit wem ich bei meinen Benefizkonzerten zusammenarbeite. Aus diesem Grund sehe ich mich veranlasst, das Benefizkonzert im Gemeindesaal der Erlöserkirche abzusagen.
Ich werde es in dieser Konzeption zu anderer Zeit und Ort auf jeden Fall aufführen. (…) “

Trotz der Absage werden Michael Leslie, der Pfarrer der Erlöserkirche und ich ab 19 Uhr vor dem Gemeindehaus der Erlöserkirche in der Ungererstr. 17 in München stehen. Es bleibt bei meiner kleinen Performance und ich bitte alle, die kommen und ihre Solidarität zeigen, mit mir gemeinsam beredt zu schweigen.

Solidarität gefordert! Ich werde diffamiert.

Liebe Freundinnen und Freunde,

wie angekündigt, sollte ich am kommenden Freitag eine kurze Rede zur Einführung eines Benefizkonzertes für Gaza in der Erlöserkirche München Schwabing halten, dessen Erlös medico international zukommen soll. Nun hat eine kleine Gruppe selbsternannter Antisemitismusjäger derartig Druck auf die Kirche gemacht – mit Verleumdungen und Hasstiraden gegen mich, aber auch gegen medico international, Brot für die Welt, Misereor (!) und andere Personen und Institutionen, die gar nicht im Zusammenhang stehen mit der geplanten Veranstaltung – , dass ich vom zuständigen Pfarrer ausgeladen wurde. Das Konzert könne stattfinden, wenn er an meiner Stelle die Einführungsrede hielte; dazu sei er von höherer Stelle angewiesen, denn es gebe in der evangelischen Landeskirche „Vorbehalte gegen meine Person“, so der Pfarrer wörtlich. Welche Vorbehalte, konnte er mir nicht sagen. Eine Klärung sei erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich – jetzt solle doch erst einmal das Konzert in Ruhe stattfinden können, das sei doch in unser aller Interesse.

Fraglos unterstütze ich die Durchführung dieses Konzertes, bei dem übrigens zwischen den Musikstücken die Charta der Menschenrechte vorgelesen wird, und werde am Freitag auch anwesend sein. Ich werde aber – wenn auch schweigend – deutlich machen, was es heißt, mir als gebürtiger Israelin, als in Deutschland lebender Jüdin, als der Gerechtigkeit und der Versöhnung verpflichtete Demokratin, als Geschäftsführerin von BIB und nicht zuletzt als Künstlerin im Jahre 2016 in München den Mund zu verbieten.

Wer immer in der Nähe ist – Euch alle möchte ich einladen, ab 19 Uhr meiner kleinen Performance beizuwohnen und anschließend das Konzert um 19:30 Uhr im Großen Gemeindesaal der Erlöserkirche München Schwabing, Ungererstraße 17 zu besuchen – schweigend. Ich möchte keinen Tumult, keinen Streit, kein Geschrei.

Nach dem Konzert gibt es sicherlich Gelegenheit zum Gespräch.

Ich hoffe, viele von Euch übermorgen zu sehen, und grüße –
diesmal ziemlich fassungslos,
manchmal sprachlos,
niemals mundtot,

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Musik, Musik und mehr

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Jost Hecker        Robert Probst           Pit Holzapfel
Andi Arnold            Nirit                     Günther Basmann
Mit dem ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH
kurz vor dem Auftritt bei unserer Premiere im
Leipheimer Zehntstadel am vergangenen Freitag.
Wir hatten Spaß!

Das war eine sehr schöne Premiere mit unserem neuen Programm Nicht ganz kosher! mit tollem Publikum und tollen Veranstaltern (Danke an Sandra Parada und das Team vom Zehntstadel!) und wir freuen uns schon sehr auf unser nächstes Konzert in voller Besetzung am Freitag, den 14. Oktober in Dorfen beim Jakobmayer.
Nicht ganz kosher! ist ein sehr persönliches Programm geworden mit vielen Geschichten aus meinem Leben in Israel und auch in der Trennung von Israel, über meine Erlebnisse im besetzten Palästina, meine nicht enden wollende Liebe zu Land und Leuten und meine zweite Heimat Deutschland. Ich freue mich, wenn ich das alles mit Dir, mit Euch und mit vielen anderen Interessierten teilen kann.
Genauere Infos und weitere Termine gibt es auf der Seite unserer Agentur KulturBüro Maria Bruckbauer und mit dem folgenden Link kann man telefonisch oder online Karten reservieren.


Am kommenden Samstag, den 24.9. um 20 Uhr spielen wir unser Programm KlezMeshugge in Trio-Besetzung mit Andi Arnold an der Klarinette und Jan Eschke am Piano in der wunderbaren KulturBühne BachfeldHaus in Attenkirchen. Infos für Karten und Anfahrt gibt es HIER.


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Wer lieber selber singt, kann an diesem Samstag wieder beim Chorworkshop meiner Tochter Lili in München teilnehmen. In fußläufiger Nähe zum Marienplatz kann jede und jeder mit und ohne Gesangs- oder Chorerfahrung von 10 bis 15 Uhr viel Musik und Freude erleben. Das kann die Journalistin der Süddeutschen bestätigen, die dabei war: SZ beim ersten Chorworkshop. Wer also mitmachen  und sich noch einen Platz ergattern will, meldet sich ganz flott an bei Song’n’Soul Music!


Am Freitag, den 30. September um  19:30 Uhr habe ich die Ehre und Pflicht, zu einem Benefizkonzert zugunsten von medico international eine einführende Rede zu halten, diesmal in meiner Funktion als Geschäftsführerin von BIB (Bündnis für die Beendigung der israelischen Besatzung). Die musikalische Lesung findet in der Münchner Erlöserkirche statt mit dem Konzertpianisten Michael Leslie, der Werke von Bach und Beethoven spielt, und einer Lesung aus der Erklärung der Menschenrechte aus der UN von 1948. Es liest der Schauspieler Christian Schneller.
Erlöserkirche München Schwabing, Großer Gemeindesaal
Ungererstr. 17
Eintritt 10 € – Spenden willkommen
Schöner noch nachzulesen auf diesem Plakat.

Bitte besuche auch unsere BIB Seite www.bib-jetzt.de mit Informationen zu einer fast 50-jährigen Besatzung und Aktionen für eine friedliche Wende in Israel und Palästina. Danke!


Ich freue mich auf unser Wiedersehen und schicke hier noch ein paar Eindrücke aus Leipheim:
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Herzlichst,

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Konzert-Premiere und Präsenz-Workshop

Liebe Freundinnen und Freunde,

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endlich können wir unser neues Konzertprogramm Nicht ganz kosher! unserem Publikum präsentieren, nachdem wir seit Monaten daran schreiben, basteln, herumspielen und proben. Besonders freue ich mich über die Unterstützung meiner Schriftsteller-Freundin Linda Benedikt und meines Klavierkabarett-Freundes Bodo Wartke, deren Texte ich teilweise in mein Programm einbauen durfte. Am Freitag, den 16. September um 20 Uhr stehen wir im Leipheimer Zehntstadel auf der Bühne und freuen uns seeeehr über über jede und jeden Einzelnen von Euch, die Ihr dabei sein könnt und wollt! Mehr Infos dazu und weitere Termine findet Ihr auf unserer Agenturseite vom KulturBüro Maria Bruckbauer.


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Am kommenden Sonntag, den 18. September, biete ich wieder im  Freien MusikZentrum München einen Workshop Präsenz und Wahrnehmung an. Wenn Du also Lust hast, einen ganzen Tag mit mir und einer kleinen Gruppe von Leuten zu verbringen und zu erfahren, was Atmung, Stimme, Bewegung und die eigene Wahrnehmung in Deiner eigenen Präsenz zu verändern vermag, dann melde Dich jetzt kurzfristig noch bei mir direkt unter [email protected] an. Zwei, drei Plätze sind noch frei – es wird ein spielerischer Tag, geeignet für alle, die öffentlich oder privat etwas zu sagen haben, die gern lachen, Neues ausprobieren, Freude haben und eine Spur mehr „DA sein“ wollen. Mehr Infos zum Inhalt, zum Ablauf und eine Wegbeschreibung findest Du HIER.


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Zu guter Letzt noch ein Hinweis auf meine politischen Aktivitäten (nicht, dass meine künstlerische Arbeit unpolitisch wäre …) – hier aber im Bündnis für die Beendigung der israelischen Besatzung BIB. Bitte unterstütze diese junge Initiative, indem Du Dich mal auf unserer BIB Website umschaust (die übrigens der wunderbare Dominik Brustmann designed hat, der auch fürs Artwork des ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH verantwortlich ist), den BIB-Blog abonnierst oder sogar Fördermitglied wirst.


Ich freue mich auf Dein digitales Feedback, Kommentare und ganz besonders auf ein analoges Wiedersehen – live, in Farbe und in voller Länge …

Herzlichst,

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Bücher, Konzerte, Workshops und eine wichtige Petition

Liebe Freundinnen, liebe Freunde,

heute im Sommerblog:

2 neue Bücher mit dem Hinweis zu lesen

1 Petition mit der Bitte zu unterschreiben

3 Konzerte und 1 Workshop mit der Einladung zu kommen

Special für MünchnerInnen: Chorworkshop für alle


Die Bücher:

Meine Lieblings- Bühnenpartnerin, Mitstreiterin, Zur-Seite-Steherin und Freundin Linda Benedikt hat ihr drittes ordentliches Buch im Arche-Verlag herausgebracht. Fast ganz wahre Geschichten von, mit und über die außergewöhnlichsten Katzen Münchens:

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Und weil ich lauter so tolle und gescheite Freunde habe, die schlau und begabt sind und Bücher schreiben, lege ich hier noch den Roman des Sommers 2016 von Daniel Speck nach, so gesehen im Schaufenster von dem Buchladen in Schwabing – in bester Bestsellergesellschaft, versteht sich. Auch hier eine fast ganz wahre Geschichte von Italien nach Deutschland und wieder zurück:

 

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Viel Spaß beim Lesen!


Die Petition:

Dass Markus Roschs Beitrag in der Tagesschau über den Wassernotstand in Palästina eine Welle des Protests hervorgerufen hat, hat nicht etwa damit zu tun, dass die 2 Millionen deutschen Zuschauer sich über die katastrophale Wassversorgung der Palästinenser empören. Auch nicht, dass so ein Beitrag erst jetzt gesendet wird, wo doch von verschiedenen Seiten dieser Wassernotstand schon seit Jahrzehnten berichtet wird, u.a. von Amnesty International. Nein, der Protest bezieht sich auf die angeblich antisemitische, antiisraelische, tendenziöse Haltung des Autors und wird hauptsächlich damit begründet, er habe die israelische Seite nicht im O-Ton zu Wort kommen lassen.

Dass die palästinensische Seite höchst selten im O-Ton zu Wort gekommen ist in den vergangenen Jahren oder gar Jahrzehnten, will ich hier nicht zum Thema machen. Worauf ich jedoch beharre ist, dass eine journalistische Arbeit, wenn sie denn bestimmte Missstände offenlegt, nicht zu massiven Drohungen dem Journalisten gegenüber führen darf! Solche „massiven Drohungen“ hat der ARD-Korrespondent Markus Rosch nach eigener Aussage in Israel erhalten. Daher haben wir von BIB eine Petition gestartet, die den Bayerischen Rundfunkrat – das zuständige Gremium für die ARD in Israel – auffordert, für freie Berichterstattung und Schutz der JournalistInnen zu sorgen.

Bitte unterschreibe unsere Petition hier: https://www.change.org/p/rundfunkrat-tagesschau-muss-frei-und-unabhängig-bleiben-schützen-sie-die-ard!


Die Konzerte:

made by Jens Heilmann
made by Jens Heilmann

Die Vorbereitung auf unser neues Programm Nicht ganz kosher! läuft auch Hochtouren und wir freuen uns sehr auf unsere Premiere im schönen Zehntstadel in Leipheim am 16. September in voller ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH Besetzung.  Am 24. September gibt es uns im Trio in der kleinen, aber feinen Kulturbühne in Attenkirchen zu sehen und zu hören und am 16. Oktober spielen wir wieder in voller Besetzung in Dorfen. Am 18. September biete ich außerdem wieder einen Workshop für Präsenz und Wahrnehmung an. Alle Details und Infos zu den Veranstaltungen findet Ihr in meinem KALENDER.


Special: Chorworkshop

Meine Tochter Lili bietet für alle Menschen, die Lust am Singen haben, im August, September und Oktober jeweils am letzten Samstag des Monats in München einen Workshop an. Er findet im Movimento in der Nähe des Marienplatzes von 10 bis 15 Uhr statt. Alle Details zum Workshops wie Anmeldung etc. findest Du unter songnsoulmusic.com.


Herzliche Sommergrüße,

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Gute Nachrichten

Liebe Freundinnen und Freunde,

zur Abwechslung mal heute von meiner Seite nur gute Nachrichten (schlechte gibt’s ja überall zu Hauf), vier an der Zahl:
1. Lässiges Brasil-Konzert mit ganz vielen klasse Musikern
2. Tolle Benefiz-Veranstaltung mit tollen Leuten und toller Musik
3. Gute (!) Nachricht aus Israel: Tair Kaminer frei!
4. Ich halte mich diesmal kurz.

Donnerstag, 21. Juli, 20 Uhr: CHOP GELADO Album Release
Filmcasino am Odeonsplatz, München
Großartige Sommermusik mit Tom Reinbrecht, Paolo Alves und vielen anderen – ich bin dabei!
Infos hier: www.chopgelado.com
Tickets zu 19 € hier bei MünchenTicket

Freitag, 22. Juli, 20 Uhr: BENEFIZKONZERT – ZUGUNSTEN VON MEDICO INTERNATIONAL IN PALÄSTINA
EineWeltHaus – Großer Saal,  Schwanthalerstraße 80, München
Begrüßung: Palästina Forum München
Riad Othman, medico-Nahostreferent, berichtet über drei Jahre Arbeit in Ramallah
Michael Leslie, Konzertpianist, spielt Werke von Bach und Beethoven
Christian Schneller, Schauspieler, liest aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (UN 1948)
Großartiges Programm, tolle Leute – auch hier bin ich dabei!

Die dritte gute Nachricht:
Tair Kaminer, 19-jährige israelische Kriegsdienstverweigerin aus Gewissensgründen, wird vom Militär entlassen und kommt jetzt nach 170 Tagen aus der Haft. Begründung des Militärs: „Bad behaviour.“
Ich wünschte, alle jungen Menschen würden sich so schlecht benehmen! Amen.
Wer mehr wissen will: www.bib-jetzt.de

Da kann man jetzt auch Fördermitglied werden!!! Wir freuen uns über jede Unterstützung!!!

Das war’s! Schönen Sommer,
herzlichst

NL_Signatur2013

Erstes Musikvideo vom ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH

Wie wunderbar, dass endlich der Sommer da ist! Trotz einer Weltentwicklung, die einen manchmal erschaudern lässt (der Brexit  ist vor allem deswegen so furchtbar, weil er durch einen Rechtsruck ausgelöst wurde, wie er anscheinend weltweit auf dem Vormarsch ist)  kommt Mensch nicht umhin, sich an Sonne, Licht, langen Abenden und der wohltuenden Wärme zu ergötzen und Kraft zu tanken.

OSG: zu viert im Garten

Meine Band und ich haben kürzlich ein paar wunderbar warme Tage im Bayerischen Wald verbracht und an unserem neuen Programm Nicht ganz kosher! gearbeitet, das am 16. September im Leipheimer Zehntstadel Premiere haben wird. Der Himmel war uns gewogen und hat neben Sonne auch einen Platzregen geschickt, der uns einen herrlichen Regenbogen beschert hat. Den haben wir gleich in unser erstes Musikvideo eingebaut, das fast nebenbei dort entstanden ist und das wir mit Aufnahmen eines Konzertes von 2015 zusammen geschnitten haben. Hier findet Ihr es auf YouTube. Natürlich freuen wir uns über Kommentare!


Am kommenden Montag, den 27. Juni, findet um 19 Uhr in der Münchner St. Markuskirche die Eröffnung des Kunstprojektes „hier wohnte …“ statt, das an Bewohner der Maxvorstadt erinnert, die wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nazis verfolgt, beraubt, deportiert und ermordet  wurden. Andi Arnold (cl) und ich werden die Veranstaltung musikalisch begleiten. Ähnlich wie die Stolpersteine, die in München nach wie vor auf öffentlichem Grund verboten sind und daher bislang nur auf Privatgrund verlegt worden sind, werden die Weissen Koffer von Wolfram Kastner in der Markuskirche Asyl finden, weil sie am prominenten Münchner Odeonsplatz nicht aufgestellt werden durften. In der St. Markuskirche an der Gabelsbergerstraße 6 sind sie allerdings bis zum 20. November 2016 zu sehen.


Zum Abschluss – ich will ja niemanden bei dem schönen Wetter am Bildschirm festhalten – noch ein Hinweis auf die Seite www.bib-jetzt.de, auf der ich mich Nahost-politisch tummle. Dort kannst Du Dich an unseren Kampagnen beteiligen und Protestmails an Entscheidungsträger schicken, wenn Du z.B. mit dem illegalen israelischen Mauerbau oder mit der Inhaftierung von Kriegsdienstverweigerern nicht einverstanden bist. Textvorschläge findest Du hier.


Und wer jetzt immer noch nicht genug hat, dem sei eine ganz besondere Seite empfohlen: street-philosophy.de . Hier beschäftigen sich zwei Frauen – Mutter und Tochter – mit den grundsätzlichen Fragen des Lebens. Viel Spaß beim Stöbern!

 

Viele Filme und viel mehr

Nachdem ich gestern versehentlich vergessen hatte, ein kleines Häkchen bei ‚intern‘ zu setzen und somit mein (fast privater) Blog-Eintrag an meine Toscana-Leute online ging, habe ich mich heute entschlossen, dies als Wink des Schicksals zu verstehen und der Welt (oder zumindest dem www) einen kleinen Einblick in dieses wunderbare Projekt zu geben, das ich in den letzten Monaten mit Freunden entwickelt habe. Es geht um einen Ort im sonnigen Süden, an dem Vieles verwirklicht werden soll, was in unserer Welt und in unserem Alltag allzu oft zu kurz kommt: Gemeinschaftssinn, teilen, Ruhe, feiern, kultureller Austausch, gelebte und genussvolle Nachhaltigkeit im Umgang mit der Natur, Gesundheit, naturgerechte Landwirtschaft und Permakultur, Gastfreundschaft, Kultur, Bildung, Austausch … kurzum: ein Lebens-Ort für eine „hoffnungsvolle Zukunft  in dieser zukunftsverdrossenen Zeit“, wie ein Freund es nannte.

Nach intensiver Suche hat sich jetzt eine Gelegenheit für ein ehemaliges Konvent aufgetan, die wir Ende Mai genauer prüfen werden – siehe meinen letzten Blogeintrag Konkrete Gelegenheit: Convento St. Antonio. Wer dazu mehr wissen oder sich gar beteiligen will, schreibe mir bitte eine Mail, dann schicke ich Dir Details und Konzept etc. zu. Sobald wir ganz konkret werden, wird es ein Crowd Funding geben, so dass viele Menschen uns auch mit kleineren Summen unterstützen und an der Realisierung eines  Traums teilhaben können.

Ansonsten will ich Euch heute ein paar Termine geben für spannende – wichtige – sehenswerte Ereignisse, die ich empfehlen möchte.

1. Am Donnerstag beginnt das 10-tägige Dokumentarfilm-Festival DOK.fest in München. Das Programm ist wieder mal großartig gestaltet und von Jahr zu Jahr hoffe ich, dass Dokumentarfilme in unseren Kinos auch durch dieses Festival einen höheren Stellenwert erlangen – viele Filme und ihre Macher verdienen es! Ich finde dieses Genre, diese Herangehensweise an ein reales Thema mit künstlerischen Mitteln immer wieder faszinierend.
Besonders empfehle ich den Film meines Freundes Werner Penzel ZEN FOR NOTHING sowie den Film von Danae Elon PS JERUSALEM, bei dem ich am 8. Mai abends nach der Vorführung am Filmgespräch beteiligt bin. Aber es gibt noch viele andere sehenswerte Filme (s.u.)* – stöbert mal hier im DOK.fest Programm.

2. Am 10. Mai jährt sich zum 83. Mal der Tag der deutschlandweiten Bücherverbrennung, angezettelt durch die Nazis, ausgehend von der Universität München, ausgeführt von allen Bevölkerungsschichten. Zum Gedenken und zur Mahnung lesen Menschen in ganz Deutschland gegen das Vergessen. Ich lese etwa um 15 Uhr am Münchner Königsplatz. Liest Du auch? Infos gibt es hier.

3. Wer lieber zuhört statt zu lesen, kann gerne die Bayern2 Sendung Kulturjournal vom 10. April nachhören. Ich hatte da Gelegenheit, mich mit Michael Lüders zu aktuellen Nahost-Themen zu unterhalten. Das Gespräch moderierte Wolf Gaudlitz. (Unser Beitrag beginnt bei etwa Minute 5’50“ und dauert knapp 20 Minuten.)

4. Die jüdisch-palästinensische Dialoggruppe veranstaltet am 19. Mai eine Filmvorführung und am 23. Mai einen Vortrag in München. In dem Film geht es um einen Israeli, der sich als Aktivist in der Westbank niedergelassen hat, um mit palästinensischen Freunden für ein gerechtes Miteinander zu kämpfen. Der Vortrag befasst sich mit der innerisraelischen Gruppe ‚Boycott from Within‘, die sich dem palästinensischen BDS-Aufruf anschließt. Weitere Infos gibt es in meinem Kalender.

5. Und schließlich noch eine ganz besondere Empfehlung: Wer sich mal einen wirklich unabhängigen, jederzeit online abrufbaren  Fernsehsender und Nachrichten mit Kontext und Hintergrund ansehen will, klicke bitte auf www.kontext-tv.de . Ich konnte neulich Fabian Scheidler, einen der Macher von kontext-TV, bei seiner Buchpräsentation DAS ENDE DER MEGAMASCHINE kennenlernen – auch das ist definitiv einen Klick wert!

So, nun hoffe ich natürlich noch auf viel Unterstützung für unsere neue Initiative BIB in Form von Blog-Folgern auf unserer Website www.bib-jetzt.de oder von ‚Gefällt mir‘-Klicks auf Facebook. Ich verabschiede mich und bin mal über Pfingsten weg mit meinem ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH – und freue mich riesig auf kreative Tage mit meinen Musiker-Männern im Bayerischen Wald. Das neue Programm präsentieren wir Euch dann im September – aber bis dahin ist es ja noch lang hin und es passiert  sicher noch eine Menge … schaut mal in meinen Kalender! Vielleicht hat ja jemand Lust auf meinen Präsenz-Workshop am 5. Juni.

Es grüßt Euch herzlichst

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* Hier einige Empfehlungen für Filme mit Israel und/oder Palästina-Bezug:
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Mr. Gaga
von Tomer Heyman, S/ISR/D/NL, 2015, 100 Min.

Erst im Alter von 22 Jahren beginnt Ohad Naharin seine Tanzausbil­dung an der Batsheva Dance Company in Tel Aviv. Kurz darauf werden internationale Stars wie Martha Graham und Maurice Bejart auf das Ausnahmetalent aufmerksam. Doch erst die Arbeit mit der eigenen Company bringt für Naharin die entscheidende kreative Wende. In New York ent­wickelt er die Bewegungs­sprache Gaga, die den Tanz als universellen Hei­lungspro­zess versteht. Der Filme­macher und langjährige Freund Tomer Heymann zeichnet die einzelnen Stationen von Naharins Lebens nach. In Probe­situatio­nen, Tanzse­quenzen und privaten Archivaufnahmen entsteht so das Bild des Menschen Ohad Naharin. Eine Hommage an die transformative Kraft der Bewegung.

Freitag, 06.05.2016, 19:30, ARRI Kino
Sonntag, 08.05.2016, 18:00, Rio 1
Mittwoch, 11.05.2016, 21:30, ARRI Kino
Freitag, 13.05.2016, 14:30, HFF – Audimaxx
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P.S. Jerusalem
von Danae Elon, CDN/ISR, 2015, 87 Min.

Kann man in einem Land leben, dessen Ideale man nicht teilt? Und was bedeutet eigentlich Heimat? Nach dem Tod von Amos Elon, dem vielfach geehrten jüdischen Schriftsteller und Kritiker der israelischen Siedlungspolitik, beschließt seine Tochter und Filmemacherin Danae Elon, mit ihrem Mann und den zwei Söhnen in ihr Geburtsland Israel zurückzukehren. Über drei Jahre dokumentiert sie – den Umzug von New York nach Jerusalem, die Geburt ihres dritten Sohnes, ihre Ablehnung der israelischen Politik und schließlich die Frustration, die sich besonders bei ihrem Mann Philippe breitmacht. Wenn man in einer Gemeinschaft lebt, ist man immer auch ein Teil von ihr. Für Danae Elon Grund genug, wieder zu gehen.

Sonntag, 08.05.2016, 19:30, Filmmuseum (anschließend Filmgespräch mit Irit Neidhardt und Nirit Sommerfeld)
Dienstag, 10.05.2016, 21:00, Gasteig Vortragssaal
Sonntag, 15.05.2016, 16:00, Rio 2
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Balagan
von Andres Veiel, D, 1993, 90 Min.

Ein Film über einen palästinensischen Schauspieler und eine jüdische Darstellerin des Theaterzentrums Akko in Israel, deren Zusammenarbeit nicht selbstverständlich ist: Khaleds palästinensische Familie lebt seit acht Generationen im Land. Madi ist die Tochter eines tschechischen Juden, der beinahe im Vernichtungslager Sobibor umgekommen wäre. Die Schauspieler haben aus ihren Erfahrungen das fünfstündige Theaterstück „Arbeit macht frei“ entwickelt, das in Israel begeistert gefeiert und zugleich wegen angeblicher Nestbeschmutzung heftig kritisiert wurde. Mit deutlichen überrealen Bildern stellen sie sich ihrer Geschichte – bis zur Schmerzgrenze.

Dienstag, 10.05.2016, 17:00, Filmmuseum
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Herr Israel – im Spiegelbild
von Tom Kimmig, ISR/D, 2015, 52 Min.

Hans Hausdorf blickt, fast 100-jährig, auf sein Leben zurück. Er hat nette Nachbarn, Blumen vor dem Haus, eine wesentlich jüngere Freundin und fährt mit einem Elektromobil durch die Gegend, die einem Rentnerparadies in Florida gleicht. Hans aber lebt im Süden Israels – als Hanan Hadar. 1938 kam er 19-jährig mit der zionistischen Jugendbewegung aus Deutschland nach Palästina, zunächst in einen Kibbuz. Tom Kimmig begleitet den lebensfrohen Mann durch seinen Alltag, auf seine Geburtstagsfeier, wo auch die große, herzliche Familie zu Wort kommt. Sichtlich begeistert teilt Hans mit dem Regisseur auf Deutsch seine Erinnerungen – und lässt über bewegende Geschichten nach und nach ein verändertes Bild der Geschichte Israels entstehen.

Freitag, 13.05.2016, 20:30, Atelier 1
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Jüdisches Museum Café Nagler
von Mor Kaplansky und Yariv Barel, ISR/D, 2015, 59 Min.

»Ich weiß nichts über das Café Nagler«, erklärt der Berliner Kaffeehausexperte Fred Riedel gegenüber der Kamera von Mor Kaplansky. »Ich weiß nur, dass Sie hübsche Augen haben.« Wo heute trostlose Bäume am ebenso trostlosen Moritzplatz stehen, pulsierte bis 1926 noch das kulturelle Leben der Weimarer Republik. Kaplanskys Blick geht zurück in eine Zeit, als Brecht, Dix, Grosz oder Döblin noch zusammen im legendären Kreuzberger Café Nagler saßen und über Politik wie Kunstgeschehen diskutierten. Zusammen mit ihrer Großmutter lässt die Filmemacherin und Ur-Ur-Enkelin des Kaffehausgründers die persönliche, sehr mythenbehaftete Familiengeschichte noch einmal aufleuchten: Mit unechten Zeitzeugen, aber reichlich jüdischem Humor.

Montag, 09.05.2016, 17:00, Filmmuseum
Mittwoch, 11.05.2016, 17:00, Filmmuseum
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Kultur, Politik und gutes Leben