Gedenken, BÜCHER und was Antisemitismus nicht ist

Besonders am Herzen liegt mir in diesen Tagen der bevorstehende Joint Memorial Day, ein gemeinsamer Gedenktag für und von Israelis und Palästinensern. Initiiert von Combatants for Peace, ehemaligen militanten Kämpfern beider Seiten, und dem Parents Circle, einem Zusammenschluss von Menschen, die im israelisch-palästinensischen ‚Konflikt‘ ihre Liebsten — Kinder, Partner, Geschwister — verloren haben, findet dieses Jahr zum 16. Mal das gemeinsame Gedenken statt. Auch Du kannst an der Veranstaltung online teilnehmen, indem Du am kommenden

Dienstag, den 13. April um 19.30 diesen Link

anklickst. In diesem zweiminütigen Video …

… bekommst Du einen Eindruck davon, warum gerade die Menschen, die ihr Teuerstes verloren haben, bereit sind, einander die Hand zu reichen und in Frieden miteinander zu leben.
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Warum das mit dem Frieden machen aber nicht so einfach ist und leider eben nicht nur vom Willen einer einsichtig gewordenen Bevölkerung abhängt, erklärt vielleicht das erste der beiden Bücher, die ich wie versprochen heute vorstelle (beim nächsten Mal kommen noch zwei Bücher dazu, die ich Dir unbedingt auch noch ans Herz legen muss). Michael Lüders stellt mit seinem neuesten Sachbuch DIE SCHEINHEILIGE SUPERMACHT äußerst spannende, leider auch entsetzende Zusammenhänge zwischen den Machtzentralen und den Medien in unserer „Westlichen Wertegemeinschaft“ her. Auch wenn Du schon viel zu diesem Thema weißt — etwa was Framing, Kontext oder Auslassung bedeutet — wird dieses Buch Dich mit seinen konkreten Fallbeispielen überraschen und im besten Sinne des Wortes ent-täuschen.

Meine zweite Buchempfehlung ist eine lose Sammlung kurioser, witziger, teils absurder Kurzgeschichten und Anekdoten, die Thomas Vogler in über 20 Jahren in seiner Jazzbar, dem mittlerweile legendären „Vogler“ in der Münchner Innenstadt entsprungen sind. Mit dem wunderbaren Titel DER KOTZENDE HUND kannst Du Dir amüsante Lese-Momente bescheren, auch oder gerade, wenn Dir selbst in diesem Ausnahmezustand gerade zum k….. ist.

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Schließlich habe ich noch ein kleines eigenes Video im Gepäck, ein Interview, das die Veranstalter unseres für den 30. April geplanten Konzertes in Luxembourg mit mir geführt haben (ein einminütiger Trailer HIER):

Höchstwahrscheinlich werden wieder ein paar besonders eifrige Aufpasser auf die Idee kommen, die Veranstalter in Luxembourg zu „warnen“ vor dem vermeintlichen Antisemitismus und Israel-Hass, den ich angeblich verbreite, und ihnen (bestenfalls) vorschlagen, mich wieder auszuladen oder ihnen (schlechtenfalls) mit Boykott und anderen Hässlichkeit zu drohen. Ich empfehle ihnen allen die neue AS-Definition namens The Jerusalem Deklaration on Antisemitism zu lesen (HIER im englischen Original, weiter unten auf Deutsch). Sie wird hoffentlich über kurz oder lang die viel zu schwammige IHRA-„Arbeitsdefinition“ ablösen, denn sie besagt nach meinem Verständnis in einfachen Worten:
Antisemit ist, wer etwas gegen Juden hat, sagt oder macht, weil sie Juden sind.
In den Punkten 11.-15. wird erklärt, was NICHT antisemitisch ist, etwa die Unterstützung der palästinensischen Forderungen nach Gerechtigkeit, faktenbasierte Kritik am Staate Israel oder das Nachdenken über andere Formen (als der de facto nicht mehr machbaren Zwei-Staaten-Lösung) des Zusammenlebens aller Bewohner zwischen Jordan und Mittelmeer.
Allen Interessierten empfehle ich wirklich, sich diese klar und übersichtlich formulierten vier Seiten anzusehen.

Herzlichst,

Auch Bücher brauchen Bühnen

Derzeit beschäftigen mich Bücher — kein Wunder in einer Zeit, in der andere Kulturgüter und Kunstformen nicht oder kaum sichtbar sind. Wenn es Dir auch so geht und Du auf der Suche nach neuem Lesestoff bist, kann ich behilflich sein. Denn drei meiner Freunde haben just jetzt im März ihre Bücher herausgebracht, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Ein historischer Familien-Roman, der vor der israelischen Staatsgründung beginnt; ein politisches Sachbuch, das sich mit Macht und Medien befasst; und schließlich eine (fast musikalische) Anekdotensammlung aus einer bekannten Münchner Jazzbar.

Heute will ich mit dem Roman JAFFA ROAD beginnen, in dem es um „ein vielstimmiges Panorama der Kulturen“ geht, wie der Fischer-Verlag schreibt, also um Deutsche, Juden und Palästinenser und deren Sichtweisen auf ihre Geschichte. Autor der 670-Seiten starken Familiensaga ist Daniel Speck, dessen ersten beiden Bücher BELLA GERMANIA und PICCOLA SICILIA ich bei deren Erscheinen auch schon vorgestellt hatte. Was Daniel selbst zu seinem neuen Buch zu sagen hat, kannst Du in diesem AZ-Interview nachlesen. Ich hatte die Ehre, JAFFA ROAD bereits vor der Veröffentlichung lesen zu dürfen und kann Dir versichern: Es ist spannend, es ist bewegend, und es ist lückenlos, zuverlässig und fundiert recherchiert.

Daniel Speck stellt JAFFA ROAD am kommenden Freitag, den 26. März um 20 Uhr mit Jan Weiler im Literaturhaus München vor. Karten für den Live-Stream können jetzt schon und bis 60 Minuten vorher gebucht werden: stream.reservix.io/e1649856.

Die nächsten beiden Bücher stelle ich in den kommenden Tagen vor. Und dann gibt es auch noch eine Konzertankündigung — und zwar für ein Live-Konzert! NIRIT & ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH dürfen wieder spielen, auf einer echten Bühne und mit Publikum!!! Das kannst Du gar nicht glauben?! Ich auch noch nicht so recht, aber unsere Veranstalter sind der Überzeugung, dass das am 30. April klappt. Details dazu beim nächsten Mal.

Bis dahin herzlichste Vorfrühlingsgrüße und gutes Lesevergnügen!

Beweise

Immer wieder werde ich gefragt, ob ich denn Beweise hätte für meine Behauptungen, ich würde diffamiert werden, oder ausgeladen, oder explizit nicht eingeladen. Oder ob es wahr ist, dass die Stadt München bereits mehrfach Veranstaltungen mit mir nicht zugelassen bzw. öffentliche Räume dafür verweigert hätte mit der Begründung des BDS-Beschlusses der Stadt. Die Stadt München setzt — um es kurz und unjuristisch auszudrücken — BDS mit Antisemitismus gleich, und da man mich wiederum mit BDS gleichsetzt, bin ich — Du hast es richtig geschlussfolgert — genau: Antisemitin. So einfach geht Mathematik in München. Und ja, dafür habe ich Beweise, und es ist auch schon justitiabel geworden, will heißen: In München darf laut Gerichtsurteil des Verwaltungsgerichtshofs in öffentlichen Räumen auch über BDS diskutiert werden, wie die Süddeutsche Zeitung im November 2020 berichtete. Im Übrigen gibt es mittlerweile schon mehrere Gerichtsurteile, deutsche und europäische, die BDS als nicht antisemitisch bewerten. Ganz gleich also, ob man für oder gegen Boykott israelischer Produkte ist, fest steht: Die Bewegung BDS ist nicht antisemitisch.

Um die erste Frage vorweg zu klären: Natürlich habe ich Beweise. Ganze Ordner voll, inhaltlich und chronologisch gut sortiert. Es gibt auch eine lange Liste mit anderen abgesagten und verhinderten Veranstaltungen, die nichts mit mir, aber alles mit dem Thema „kritisches Hinterfragen der israelischen Politik gegenüber Palästinensern“ zu tun haben. Selbstverständlich kann man auch bei den über 30 Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen nachfragen, die Mitte Dezember 2020 die Initiative GG 5.3 Weltoffenheit (GG steht für GrundGesetz, Artikel 5 Abs. 3: Meinungsfreiheit) ins Leben gerufen haben. Immerhin sind da respektable Organisationen dabei wie etwa das Goethe-Institut, das Humboldt-Forum, das Zentrum für Antisemitismusforschung, die Berliner Festspiele, das Jüdische Museum Hohenems, große Theater und viele mehr. Ein Blick in deren Plädoyer lohnt allemal, wenn man aus erster Hand erfahren will, was deren Anliegen ist.

Noch ein Beweis gefällig? Gerade frisch erschienen ist ein Video zum Thema Wikipedia von den Machern der Geschichten aus Wikihausen. Darin wird sehr anschaulich erklärt, wie Feliks (ich hatte schon über ihn berichtet) und seine Freunde seit Ende Januar bemüht sind, u.a. den Wikipediaeintrag über mich zu „bereinigen“, also all das zu löschen, was beweisen könnte, dass dieser ganze Artikel im Grunde nur dazu dient, meine Person zu diskreditieren. Es darf als positives Zeichen gewertet werden, dass selbst der SPIEGEL über die Machenschaften von Feliks berichtet.

Aber — Schwamm drüber (oder auch nicht, aber das wollen wir lieber vor Gericht klären als hier im Blog) — entscheidend ist, dass es hier um etwas ganz anderes geht, nämlich darum, dass wir, die wir Kritik üben an der israelischen (Besatzungs-)Politik, zum Schweigen gebracht werden sollen, damit wir NICHT über das sprechen, was uns bewegt:

Die Unterdrückung palästinensischer Menschen durch die israelische Regierung und das israelische Militär

Die Verhinderung der Palästinensischen Souveränität durch Israel und seine politischen Freunde

infolgedessen
Das Einsperren von Kindern
Das Zerstören von Häusern und Existenzen
Die Kontrolle von
Bewegungsfreiheit, Wasser, Ressourcen, Justiz, Gewalt


UND
DER WUNSCH NACH EINER FRIEDLICHEN UND GERECHTEN LÖSUNG FÜR ALLE MENSCHEN ZWISCHEN MITTELMEER UND JORDAN
mit 
GLEICHEN RECHTEN FÜR ALLE DORT LEBENDE MENSCHEN

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Die besten Beweise findet man, wenn man mit eigenen Augen sieht und mit eigenen Ohren hört. Daher habe ich mich entschieden, die Aufzeichnung unseres Jubiläumskonzertes vom 5. Oktober 2019 im Münchner Gasteig heute zu veröffentlichen, trotz einiger tontechnischer Probleme (wer feine Ohren hat, möge es mir verzeihen). Du kannst Dir hier unten einen 30-minütigen Zusammenschnitt ansehen oder auf Anfrage einen Link zum Konzert in voller Länge erhalten (2’20“). Hier kannst Du eine Zusammenfassung meiner Moderationen (8 Min.) sehen.

https://vimeo.com/509591701

Damals wurde ich einige Tage vor dem Konzert per Mail aufgefordert, schriftlich zu bescheinigen, ich würde „keine antisemitischen Inhalte“ von mir geben und auch nicht BDS thematisieren; andernfalls behalte man sich vor, die Veranstaltung zu unterbrechen. Man hat mir also Antisemitismus-Aufpasser ins Publikum gesetzt, sicherheitshalber. Das habe ich schriftlich.

Ab jetzt kann sich jede*r selbst davon überzeugen, wie viel angeblicher Antisemitismus und Judenhass in meiner Arbeit steckt, und ob es berechtigte Gründe gibt, meine jüdische Stimme in München oder sonstwo zum Schweigen bringen zu müssen. Wer hingegen findet, solche Stimmen sollten gehört werden, kann mich gerne zu seiner oder ihrer nächsten öffentlichen Veranstaltung einladen, als Sängerin mit Band oder als Diskussionspartnerin. Live oder virtuell. Ich war, bin und bleibe immer und mit allen redebereit. Auch dafür gibt es Beweise.

Hier noch drei einzelne Songs, live aus dem Jubiläumskonzert:
ALLES SCHEIN, can’t fall out of love und The Day You Wake Up von und mit meiner Tochter Lili Sommerfeld. Übrigens: Jubiläum, weil wir 2019 das 20-jährige Bestehen unserer Band ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH feierten, die früher KLEZMORIM hieß.

Und weil wir gerade bei Beweisen sind: Der Internationale Strafgerichtshof wird jetzt Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen und Gräueltaten in den Palästinensergebieten einleiten. Es gebe, so die Chefanklägerin Fatou Bensouda, klare Hinweise, dass die Täter israelische Soldaten und auch bewaffnete Palästinenser seien. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft und andere vermeintliche „Freunde Israels“ poltern schon heftig gegen die bloße Entscheidung, dass der Internationale Strafgerichtshof überhaupt nur zuständig ist für Israel und Palästina; Netanyahu liefert dafür gewohnt demagogisch (oder heißt das dämonlogisch?!) ein flammendes Plädoyer und schließt mit den Worten: „We will fight this perversion of justice with all our might!“ Aber der Gerichtshof ist stark und er ist international. Er wird seine Arbeit machen und herausfinden, wer hier die Justiz pervertiert. Ich bin überzeugt, dass er Beweise finden wird.

Mit Brian Eno in einem Boot

Seit die Initiative Weltoffenheit GG 5.3. von über 30 führenden Kulturinstitutionen am 10. Dezember an die Öffentlichkeit gegangen ist mit ihrer Position gegen den BDS-Beschluss der Bundesregierung (obwohl sich dort niemand für BDS ausspricht!), durch den „durch missbräuchliche Verwendungen des Antisemitismusvorwurfs wichtige Stimmen beiseite gedrängt und kritische Positionen verzerrt dargestellt“ werden, tut sich einiges in der Kulturwelt. Auch der Guardian hat sich des Themas angenommen und heute diesen Artikel von und über Brian Eno und mich und andere Künstler, die im selben Boot sitzen, publiziert. 

Ich wünsche eine anregende Lektüre. Wer nicht gerne Englisch liest: Auf meiner Website gibt es jetzt eine Übersetzungsfunktion, oben links.

The Guardian:
Artists like me are being censored in Germany – because we support Palestinian rights

Brian Eno

A 2019 parliamentary resolution has had a chilling effect on critics of Israeli policy. Now the cultural sector is speaking up

Brian Eno at his Light Music exhibition in London, 2018Brian Eno at his Light Music exhibition in London, 2018. Photograph: Yui Mok/PA

I am just one of many artists who have been affected by a new McCarthyism that has taken hold amid a rising climate of intolerance in Germany. Novelist Kamila Shamsie, poet Kae Tempest, musicians Young Fathers and rapper Talib Kwelli, visual artist Walid Raad and the philosopher Achille Mbembe are among the artists, academics, curators and others who have been caught up in a system of political interrogation, blacklisting and exclusion that is now widespread in Germany thanks to the passing of a 2019 parliamentary resolution. Ultimately this is about targeting critics of Israeli policy towards Palestinians.

Recently, an exhibition of my artwork was cancelled in its early stages because I support the nonviolent, Palestinian-led Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) movement. The cancellation was never publicly declared, but I understand it to have been the consequence of cultural workers in Germany fearing that they and their institution would be punished for promoting someone labelled as “antisemitic”. This is the work of tyranny: create a situation where people are frightened enough to keep their mouths shut, and self-censorship will do the rest.

But as my own story is relatively minor, I’d like to tell you about my friend, musician Nirit Sommerfeld.

Nirit was born in Israel and raised in Germany, and retains her lifelong connection to both places, including to her extended family in Israel. As an artist, she has been dealing with the relationship between Germans, Israelis and Palestinians for more than 20 years in songs, texts and performances, dedicating all her shows to international and inter-religious understanding.

Yet now Nirit finds herself unable to do her cultural work freely. When considering her application for arts funding, state officials have told Nirit they needed to vet her work; when trying to book a concert venue in Munich, her hometown, she was told by the organisers that the show would be cancelled unless she confirmed in writing that it would feature no “support for the content, topic and goals” of the BDS campaign. She has repeatedly been a target of smear campaigns. 

Why has this happened?

Because she has spoken about what she has seen with her own eyes: Israel’s racist laws against its own citizens who are Palestinian; Israel’s military checkpoints, house demolitions, the separation wall, the land-grabs, the incarceration of children, and Israeli soldiers humiliating and killing Palestinians of all ages. She has witnessed the illegal use of phosphorus bombs against Gaza and the indifference – at best – of many in Israeli society.

I asked Nirit how she feels about the situation: “After returning for two years to Tel Aviv, and many visits to the occupied Palestinian territories, I understood that Israel doesn’t live up to its professed high moral standards. The lesson learned from the Holocaust was ‘Never again!’ But is it intended only to protect us Jews? For me ‘Never again!’ must include ‘never again to racism, oppression, ethnic cleansing anywhere – as well as never again to antisemitism’.”

Nirit’s music celebrates her Jewish past and present through song. As an artist whose grandfather was murdered in the Nazi genocide, she finds it “profoundly disturbing” that she is subject to censorship and inquisitorial McCarthyism by German public officials and institutions.

In Nirit’s view: “When defenders of Israel insist that these occupation and apartheid policies are done in the name of all Jews worldwide, they fuel antisemitism. Fighting antisemitism should not and cannot be done by demonising the struggle for Palestinian rights.”

Nirit’s experience is an example of the Kafkaesque situation we’ve drifted into: a Jewish woman, whose work is all about history, memory, justice, peace and understanding, falsely accused of antisemitism – by German institutions. The absurdity of the accusation makes one thing clear: this isn’t actually about antisemitism at all, but about limiting our freedom to discuss the political and humanitarian situation in Israel and Palestine.

So how has this situation come about?

In 2019, a vaguely worded non-binding parliamentary resolution was passed in Germany, falsely equating the BDS movement with antisemitism. In a short space of time, this resolution has paved the way for an atmosphere of paranoia, fuelled by misinformation and political opportunism.

BDS is a peaceful movement that aims to pressure Israel to end its violations of Palestinian human rights and to respect international law. It is modelled on precedents from the US civil rights movement, and most famously the movement against apartheid in South Africa. It targets complicity with an unjust regime, and it targets institutions, not individuals or identity. BDS alerts public consciousness to an untenable and deeply unjust status quo and mobilises action to end any involvement in sustaining it.

Yet festival directors, programmers and entire publicly funded institutions are subjecting artists to political tests, checking if they have ever criticised Israeli policy. This system of surveillance and self-censorship has come about because cultural institutions find themselves under attack by anti-Palestinian groups when they invite an artist or academic who holds a view of Israel’s occupation deemed unacceptable to them.

To give one example among many, the director of Berlin’s Jewish Museum, Peter Schäfer, was forced to resign after the museum tweeted the link to an article in a German newspaper about an open letter by 240 Jewish and Israeli scholars, including leading experts on antisemitism, that was critical of the anti-BDS resolution.

But now, in an unprecedented move, representatives of 32 of Germany’s leading cultural institutions, including the Goethe-Institut, have spoken out together, expressing alarm about the repression of critical and minority voices in Germany as a result of the parliament’s anti-BDS resolution.

Their joint statement says: “By invoking this resolution, accusations of antisemitism are being misused to push aside important voices and to distort critical positions.” A few days later, more than 1,000 artists and academics signed an open letter supporting the protest by cultural institutions.

At a time when colonial legacies are increasingly being questioned, discussing this particular instance of ongoing colonialism is instead becoming taboo. But it has never been more urgent: the situation for Palestinians living under apartheid and occupation worsens by the week.

We should all be alarmed by this new McCarthyism. Artists, like all citizens, must be free to speak out and take meaningful action, including principled boycotts, against systems of injustice. If left unchallenged, the silencing of dissent and the marginalisation of minority groups will not stop with Palestinians and those who support them.

  • Brian Eno is a musician, artist, composer and producer

Uganda Update

Die Wahlen in Uganda haben stattgefunden, Alt-Präsident Museveni beansprucht den Sieg für sich. Doch es scheint Beweise zu geben, dass die Wahl manipuliert war und Musevenis Herausforderer Robert Kyagulanyi, als Pop-Star auch bekannt als Bobi Wine, der Wahlsieger ist.

(Meine Informationen stammen von einem Vertrauten Bobi Wines, dem Musikmanager Rikki Stein. Der kontaktierte mich über den britischen Musiker Brian Eno, mit dem ich derzeit in engem Kontakt stehe. Sorry, dass die Petition im letzten Blog-Eintrag keinen Link zum Unterschreiben hatte!)

Jedenfalls wird Bobi Wines Haus seit Tagen von Militärs abgeriegelt. Niemand kann rein, niemand raus. Ein Freund, der Abgeordnete Francis Zaake, der ihn besuchen wollte, wurde verprügelt und liegt im Krankenhaus. Rikki Stein schreibt:
„Keine Verbesserung in Sicht. Bobi, seine Frau Barbie und ein Helfer, Moses Bwayo, werden immer noch am sechsten Tag ihrer Inhaftierung in Bobis Haus festgehalten, dazu ihre 18 Monate alte Nichte, die vor der Blockade zu Besuch kam. Gestern kam die US-Botschafterin Natalie Brown zu Besuch und brachte dringend benötigte Lebensmittel mit. Sowohl die Botschafterin als auch das Essen wurden abgewiesen.

Der nigerianische Menschenrechtsanwalt Femi Falana hat bei der Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen für willkürliche Inhaftierungen (UN-WGAD) eine Beschwerde über den anhaltenden Hausarrest Bobi Wines eingereicht.
Berichte über Verhaftungen, tödliche Schießereien, Verhöre und Folter gehen weiter. Ein ranghoher Polizeibeamter gab diese unglaubliche Videoaussage ab, in der er uns ernsthaft versichert, dass der Abgeordnete Francis Zaake nicht geschlagen wurde, aber auch nicht erklären kann, wie Zaake nach seiner Verhaftung mit mehreren Verletzungen in einer Polizeistation gefunden wurde und weiterhin auf der Intensivstation liegt.“

Immerhin gibt es einige Beschwerden gegen die Ugandische Regierung, u.a. vom US-Außenministerium, und der Guardian hat ausführlich berichtet, vor einigen Tagen sogar mit einem kurzen Videostatement von Bobi Wine. In deutschen Medien wurde auch berichtet, u.a. bei der Deutschen Welle. Laut Tagesschau wurden über 50 Anhänger Bobi Wines bereits im Wahlkampf von Ugandischen „Sicherheitskräften“ getötet.

Ob Du als Einzelne*r da irgend etwas unternehmen kannst? Ich weiß es auch nicht. Fragen ans Auswärtige Amt? Briefe an die Ugandische Botschaft? Petitionen? Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Warum ich das alles hier trotzdem erzähle? Weil diese willkürliche Gewalt, dieser Machtmissbrauch, diese Ungerechtigkeit mich wahnsinnig machen. Mir ist klar, dass es das überall auf der Welt gibt, an manchen Orten mehr und an manchen weniger. Und es gibt weiß Gott viele brisante Themen, die uns in diesen Tagen beschäftigen. Umso größer ist die Gefahr, dass Vieles verborgen bleibt und in Vergessenheit gerät. Darum.

In diesem Fall habe ich außerdem wieder einmal einen persönlichen Bezug: Ich durfte einen Teil meiner Kindheit in Ostafrika aufwachsen, fühle mich dorthin besonders verbunden und habe daher natürlich sofort zugesagt, mich in dieser Sache zu engagieren — vielleicht auch gewissermaßen aus Solidarität mit dem „Musikerkollegen“ Bobi Wine.

Was Du auf jeden Fall tun kannst: Schicke ihm einen Gruß auf Twitter (falls Du twitterst) oder auf Facebook. Seine eigene Homepage ist gerade stillgelegt, weil das Internet in Uganda weitgehend ausgeschaltet wurde. Wie er es dennoch schafft, sich auf den Social Media zu melden, kann ich nicht sagen. Und falls Du das alles nicht machen kannst: Schicke ihm doch einen freundlichen Gedanken. Freundlichkeit geht immer — und funktioniert sogar „nur“ im Geiste.

Herzlichst,

Unterstütze freie Wahlen in Uganda!

Ich gehöre zu den Erstunterzeichnern einer Petition, die faire und freie Wahlen in Uganda fordern. Die Zeit drängt, morgen, am 14. Januar 2021, soll gewählt werden. Ugandas Regierung versucht dies zu verhindern, unter anderem soll das Internet in Uganda abgeschaltet werden.

ES BRAUCHT ÖFFENTLICHKEIT! BITTE UNTERSTÜTZE AUCH DU DURCH TEILEN UND WEITERLEITEN!

Wir, die Unterzeichnenden, rufen die Afrikanische Union, die USA, Großbritannien, die EU und alle Menschen mit Gewissen auf, den andauernden Angriff auf Ugandas Opposition aufs Schärfste zu verurteilen und sich zu verpflichten, eine sichere, freie und faire Wahl für alle ugandischen Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen.

PLEASE HELP BOBI WINE AND THE PEOPLE OF UGANDA URGE THE INTERNATIONAL COMMUNITY TO PLAY AN ACTIVE ROLE CALLING ON THE UGANDA GOVERNMENT TO HOLD FREE AND FAIR ELECTIONS WITHOUT INTIMIDATION AND VIOLENCE!

D A N K E —  T H A N K Y O U.

Frohe Feste, frohe Mär

Kaum habe ich verkündet, dass ich wieder auftreten darf — was soll ich sagen?! Gesagt, getan! Schon ist ein Weihnachts-Konzert auf die Beine gestellt und sogar live und in voller Länge mitgeschnitten worden. Voilà!

https://vimeo.com/493132402
Unser Weihnukka-Live-Konzert 2020

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Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Am 10. Dezember haben über 30 führende deutsche Kulturinstitutionen ein Plädoyer für die Freiheit der Kunst und Wissenschaft und gegen einen unsinnigen, weil absurden Antisemitismusvorwurf gegen Leute wie mich veröffentlicht. Das ist großartig! Hier dazu ein paar gute Reaktionen:
FAZ-Artikel von Hanno Loewy, Direktor den Jüdischen Museums Hohenems, und ein Radio-Interview mit ihm im Deutschlandfunk
Unbedingt lesen: Omri Boehm, israelischer Philosoph, in der ZEIT

Es gibt viel mehr dazu zu lesen und zu hören, aber der Tenor der Berichterstattung und vor allem der Kommentare klingt eher nach: „Was habt Ihr denn alle?! Deutschland ist doch ein freies Land… kann doch jeder sagen, was er will…“ In der Süddeutschen Zeitung endet ein Kommentator mit „Was soll die Ohnmachtspose?“. Das ist natürlich dummes Zeug, denn das würde ja bedeuten, dass „die Direktoren und zahllosen Mitarbeiter großer deutscher Kulturinstitutionen an Halluzinationen leiden“, wie Hanno Loewy schreibt. Auch ich leide nicht an Halluzinationen, ganz im Gegenteil: Meine Fälle von Ausladung, Diffamierung und Ausgrenzung sind mittlerweile ausführlich dokumentiert. Eigentlich müsste ich das als antisemitische Vorfälle an Felix Klein melden, unseren bundesdeutschen Antisemitismus-Beauftragten. Mal sehen.

Zu guter Letzt: Ich habe meine Website www.nirit.de fürs neue Jahr aufgefrischt. Jetzt ist sie übersichtlicher und hat einiges an Neuigkeiten zu bieten. Bitte besuche mich dort, Du kannst den Link auch gerne teilen! 

Viel Vergnügen, feiert im Herzen und rutscht gemütlich ins Neue Jahr! Vielleicht melde ich mich zwischen den Jahren noch mit einer kleinen Überraschung…

Herzlichst,

10. Dezember: Tag der Menschenrechte

„Es kommt nicht alle Tage vor, dass sich ein breites und vielfältiges Spektrum einflussreicher Mitglieder des deutschen Establishments zusammenfindet, um einmütig eine kritische Position zu dem sensibelsten Thema auf der öffentlichen Agenda des Landes zu vertreten: dem Kampf gegen Antisemitismus. In Deutschland stellt dies nicht weniger als ein kulturelles Erdbeben dar.“
Dies ist ein Zitat aus einem Artikel, der heute im Magazin der israelischen Tageszeitung Ha’aretz auf Hebräisch und Englisch erschien und der sich u.a. auch mit meinem Münchner Skandal befasst. Die deutsche Fassung wurde im FREITAG veröffentlicht.

Er bezieht sich auf eine große Pressekonferenz, die heute Mittag im Deutschen Theater zu Berlin stattfand und zu der der Arbeitskreis „Initiative GG 5.3. Weltoffenheit“ eingeladen hatte. Anlass hierfür war die Veröffentlichung eines Plädoyers dieser Initiative, der Dutzende von führenden Kulturinstitutionen und Wissenschaftseinrichtungen angehören. Hier kannst Du das Statement lesen. Und BITTE, LIES ES!!!

E S I S T G R O S S A R T I G !!!

Übrigens: Heute vor 72 Jahren, am 10. Dezember 1948, verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Es lohnt sich auch immer wieder, diese 30 Artikel zu lesen.
Und noch was: Heute beginnt Channuka, wir zünden gleich im Kreise unserer Familie die erste von acht Kerzen an. Möge das Licht der Freiheit, der Gerechtigkeit und der Liebe die Welt erleuchten!

Chag sameach, frohes Fest!

Herzlichst,


Schalömchen — geht’s noch?!???

Hallihallo, Salam und Shalom! Ich bin bestens gelaunt und bringe Euch heute jede Menge frohe Mär.
Ich darf wieder auftreten!!! JUHUUUUUU!!!!

Natürlich nicht sofort, also jetzt sowieso nicht… also nicht heute oder morgen, genau genommen das ganze restliche Jahr nicht mehr, das ja sowieso nicht mehr lang dauert, zum Glück. Und nächstes Jahr vorerst auch nicht, also zumindest nicht im Januar, da wurde soeben das letzte noch im Kalender stehende Konzert am 29. Januar 2021 vom Veranstalter abgesagt. Aber Schwamm drüber, egal! Hauptsache, ich DARF wieder, also ganz offiziell. Juristisch, rechtmäßig sozusagen. Also de jure dürfte ich auftreten, wenn ich könnte. Zu verwirrend? Dann fange ich mal von vorne an.

Du erinnerst Dich vielleicht, dass mir seit einigen Jahren Auftritte — seien es Konzerte, Reden, Vorträge, Teilnahme an Podiumsdiskussionen — in meiner „Heimatstadt“ München … sagen wir: schwer gemacht werden. Mal werde ich ausgeladen, mal wird mir gedroht, meine Veranstaltung zu unterbrechen, sollte ich „antisemitische Inhalte verbreiten“ (oh ja, das habe ich schriftlich*!), oder Veranstaltungen, bei denen ich eingeplant bin, werden gar nicht erst zugelassen. In so einem Fall hat der Münchner Veranstalter Klaus Ried geklagt und nun in zweiter Instanz Recht bekommen. So hat es der Bayerische Verwaltungsgerichtshof entschieden. Alle Infos und Kommentare dazu findest Du HIER.

*aus meinem Blogeintrag zu meinem Jubiläumskonzert vom September 2019:
Vertreter der Stadt München werden auch anwesend sein, wie ich gestern erfahren habe. Sie sollen beobachten, ob während der Veranstaltung “antisemitische Inhalte geäußert werden”. Dafür hat die Fachstelle für Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit gesorgt — ein Bereich, der direkt dem Münchner Oberbürgermeister unterstellt ist. Sie veranlasste, dass die Gasteig München GmbH mir diese Email schickte, auf die ich so reagiert habe.

In diesem Kontext möchte ich ganz besonders für eine Doku werben, die vor wenigen Tagen online publiziert wurde und in der ich neben einigen anderen Aktivistinnen zu Wort komme:

Für Facebook-User auch dort zu sehen

Einen weiteren, ähnlich gelagerten juristischen Sieg hat soeben eine Gruppe in Frankfurt errungen. Es lohnt sich, auf deren Website zu stöbern.

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Die Stadt Köln hatte den grandiosen Einfall, ihrer Verbundenheit mit dem Judentum durch den Einsatz einer blau-weiß bemalten Trambahn Ausdruck zu verleihen, auf der — kein Witz! —  „Schalömchen Köln“ zu lesen ist:

Ein hervorragender Kommentar des deutsch-israelisch-britischen Autors David Ranan hierzu findet sich im Deutschlandfunk.

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Und weil ich gar so gut aufgelegt bin, und weil ich finde, dass es mehr Humor und Leichtigkeit statt Streit und Spaltung geben sollte, gibt es hier noch ein Corona-Satire-Highlight, entdeckt bei den WDR Mitternachtsspitzen: Die Echse von Michael Hatzius. Ich hab mich weggeschmissen.

In diesem Sinne: Eine fröhliche VorWeihnachts- und VorChanukkah-Zeit wünscht herzlichst



P.S.: Wem mein heutiger Beitrag in diesen schwierigen Zeiten nicht ernst genug ist: Keine Sorge, es findet sich täglich genügend Stoff, um wieder ordentlich schlecht drauf zu kommen. Ich empfehle hierzu Ha’aretz zu lesen, etwa über Israels War on Palestinian Children, deren Tötung und Inhaftierung in israelischen Gefängnissen oder auch ’nur‘ über den großartigen „Friedens“-Deal zwischen Israel und Saudi-Arabien.
P.P.S.: Ein weiteres Schmerz-Thema ist für mich die stetig wachsende Polarisierung unserer Gesellschaft; in meinem Mai-Blog habe ich das bereits einmal thematisiert. Neulich entdeckte ich einen Essay des Autors und Kulturphilosophen Charles Eisenstein, den ich lesenswert finde (auch und gerade wenn man in manchen Punkten nicht seiner Meinung ist). Vielleicht magst Du Dich ja mal darauf einlassen.

Künstlerinnen: Redet mit!

Seit vielen, vielen Jahren trete ich an jedem 9. November mit meinem ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH und unserem Programm Unter Deinen Weissen Sternen irgendwo in Deutschland auf. Es ist ein Programm mit Texten und Liedern zur sogenannten „Reichskristallnacht“, die heute „Pogromnacht“ genannt wird: Jene Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, in der von München ausgehend Synagogen in ganz Deutschland brannten, Geschäfte zerstört und geplündert, jüdische Menschen verfolgt, verprügelt, verhaftet, gequält, getötet oder in den Selbstmord gejagt wurden.

Wer gedenkt, muss wissen, was sich zugetragen hat, um daran erinnern zu können und um zu mahnen und aufzustehen, wenn Ähnliches sich wieder anzunähern versucht. Eine ausgezeichnete Rede hierzu hat Dr. Andreas Heusler, Historiker vom Münchner Stadtarchiv, gestern gehalten; hier kannst Du die Videoaufzeichnung davon sehen.



Das Wort „Reichskristallnacht“ finde ich im Übrigen zu Unrecht diskreditiert. Das Argument, es verharmlose das Pogrom, das in jener Nacht stattgefunden hat, empfinde ich nicht so, im Gegenteil. Das Wort löst bei mir viele Empfindungen und Bilder aus — zugegebenermaßen nicht sehr angenehme: zerbrochenes Glas, zersplittertes Kristall, das ganze Straßenzüge überall in Deutschland innerhalb weniger Stunden überzieht… Kristallvasen, Geschirr aus wertvollem Kristall, glitzernde Kristallleuchter, Symbole von Wohlstand, durchaus auch von Bürgerlichkeit, Gemütlichkeit und Glanz… alles in einer einzigen Nacht zu Kristallsplittern zerstört. Scharfkantige, gefährliche Kristallsplitter, die sich auf deutschen Straßen, in deutschen Geschäften und Wohnungen jüdischer Mitmenschen mit Glassplittern zerbrochener Fensterscheiben mischen… eine Nacht voller zerborstener Kristalle, an denen man sich schneidet, verletzt, blutet… Blut und Kristall in einem „Reich“, das sich so nicht nennen dürfte. Das alles drückt das Wort „Reichskristallnacht“ für mich aus; es bringt mir das Grauen dieser Nacht und ihrer Folgen sinnlich näher. Da finde ich „Pogromnacht“ wesentlich trockener, sachlicher, allgemeiner. Aber vielleicht ist das ja so gewollt.

Dieses Jahr jedenfalls durfte ich auf keiner Bühne mein Gedenken in Liedern und Worten zum Ausdruck bringen. Wir Kreativen sind zusammen mit Hunderttausenden aus unserer Branche — seien es die Frauen und Männer von Technik, Ton, Licht, Bühnenbau, Organisation, Veranstaltung, Catering und vielen anderen Bereichen — die sofortigen und unmittelbaren Verlierer dieser Krise — Ausgang ungewiss. Immerhin darf ich darüber mal öffentlich sprechen: Morgen, Mittwoch Abend, 20.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen in der Live-Sendung „Jetzt red i“; die Sendung heißt:

Wenn der Vorhang fällt — Stirbt die Kultur in der Corona-Krise?

Unter diesem Link kannst Du jetzt schon Fragen oder Anregungen direkt an die Redaktion stellen, entweder im Kontaktformular am Ende des Links oder direkt an [email protected]. Und die Sendung natürlich auch zu einem späteren Zeitpunkt online ansehen.
Ich freue mich über rege Beteiligung vor allem meiner schauspielenden, musizierenden und aller anderen kreativen Mitstreiterinnen! Lasst uns mal solidarisch zusammenstehen und zeigen, wie „systemrelevant“ wir sind!

Herzlichst,

Kultur, Politik und gutes Leben